Im Herbst 1959 wurden die Trauben von einem der grössten und auch schönsten Jahrgänge der letzten 100 Jahre gelesen.
Andererseits ist ein solches Unterfangen für den Veranstalter nicht ganz stressfrei.
Bestandesaufnahme! Zehn Jahre nach der Ernte. Mit acht grossartigen und somit auch besonders bekannten Crus vom linken Ufer. Will heissen, dies sind alles Weingüter, welche entweder links von der Garonne oder links von der Gironde begehrte Weine herstellen. Zwei Weine aus Pessac-Léognan, zwei aus Saint Julien, zwei aus Saint Estèphe und ein Duo aus Pauillac.
Es ist kein Treffen, bei dem jeder der anderen zu Übertrumpfen versucht. Sondern jeder macht «seinen Abend» wie es ihm gerade behagt. Mit Weinen aus seinem Keller und dabei wählt er dann meist als Austragungsort eines seiner Lieblingsrestaurants aus.
Saumode! Unandständig! Unästhetisch! Kein Respekt vor Wein! Bei einer Weinprobe in Amerika waren wieder einmal solche Barbaren unterwegs. Wundert mich auch nicht. Das gleiche sieht man auch sehr oft in amerikanischen Spielfilmen.
Weihnachten schreibt man mit einem «h». Also kann beim obigen Titel etwas nicht ganz stimmen. Des Rätsels Lösung; es war gar noch nicht Dezember, sondern erst Mitte November. Und wir haben an diesem Abend besonders «acht» auf den «Wein» gegeben. Jetzt muss man nur noch die beiden Begriffe umdrehen und schon ist der Titel «Weinachten» richtig definiert.
Doch genug der Wortklauberei. Dahinter versteckt sich ein unglaubliches Wein Tasting, welches ich in die ganz grossen Erlebnisse meines vinösen Lebens einreihen darf.
Wir treffen rechtzeitig im fünfsternigen Hotel Four Seasons ein und fragen an der Rezeption nach dem Restaurant von Wolfgang Puck. Er leitet in L.A. mehrere noble Restaurants und ist der angesagte Starkoch. Er hat in Kalifornien, wie sein Landsmann Arnold Schwarzenegger, Karriere gemacht hat. Halt eine andere.
Alle Flaschen mit perfektem Füllniveau. Der Yquem machte das Rennen. Jüprg Richter bewertet ihn auf www.sauternes.ch mit 20.5 Punkten!
Die Region Smyrna lag früher in Griechenland und gehört heute zur Türkei.
Geniales Essen. Gigantische Weine. Tolle Musik. Dies war unbestritten einer der allerschönsten Weinabende meines Lebens!
Im Jahr 2009 zelebrierte ich im bündnerischen Flims schon einmal in ziemlich grossem Umfang Bordeaux 1989. Gleich nach diesem Wochenende kaufte ich nochmals grössere Mengen nach und so war ich denn zehn Jahre später wieder bereit für eine noch grössere Zelebration.
1989 Château Clos Fourtet, Saint-Emilion (Magnum)
1989 Château L'Arrosée, Saint Emilion (Imperial)
1989 Vieux Château Certan, Pomerol (Jéroboam)
1989 Château L'Eglise Clinet, Pomerol (Doppelmagnum)
1989 Château Pétrus, Pomerol (Doppelmagnum)
1989 Château Palmer, Margaux (Bouteilles)
1989 Château Pape-Clément, Pessac-Léognan (Bouteilles)
1989 Château Haut-Brion, Pessac-Léognan (Bouteilles)
1989 Château Montrose, Saint-Estèphe (Bouteilles)
1989 Château Pichon-Baron-Longueville, Pauillac (Bouteilles)
1989 Château Lafite-Rothschild, Pauillac (Imperial)
1989 Château Mouton-Rothschild, Pauillac (Doppelmagnum)
1989 Château Latour, Pauillac, (Imperial)
1989 Château Talbot, Saint-Julien (Imperial)
1989 Château Lagrange, Saint-Julien (Bouteilles)
1989 Château Gruaud-Larose, Saint-Julien (Doppelmagnum)
1989 Château Léoville Poyferré, Saint-Julien (Bouteilles)

1989 Château Latour: CHF 540
1990 Château Latour: CHF 710
1995 Château Latour: CHF 575
1996 Château Latour: CHF 750
2000 Château Latour: CHF 890
2003 Château Latour: CHF 880
2005 Château Latour: CHF 875
2009 Château Latour: CHF 1040
2010 Château Latour: CHF 1400
1989 Château La Tour-Blanche, Sauternes: Imperial. Leuchtend goldene Farbe, so die richtigen Reflexe für einen 30jährige Sauternes zeigend. Intensiver, an einen Tokajer erinnernden Nasenbeginn. Das Bouquet duftet nach Pertinax, viel Rosinen und vermischt sich mit pfeffriger Botrytis. Im Gaumen enorm füllig und mit einer sehr gut balancierenden, fein kernigen Säure ausgestattet. Das Finale vermittelt Quitten und Dörraprikosen. Eine Miss Molly des Sauternes. Aus der Imperial von unsterblicher Genusslänge. 18/20 trinken
Also generierte ich ein paar «Stützkäufe». Jedes Mal, wenn ich ihn degustierte, sah man deutlich das Jahrhundertpotential. Andererseits schob ich die proklamierte Genussreife immer weiter nach hinten.
Je jünger die zu verkostenden Weine sind, desto mehr artet eine Degustation in Arbeit aus. Je älter die Flaschen sind, desto mehr steigt das Risiko zu reife oder vergammelte Weine anzutreffen. Wäre der Bordeaux’ 2004 ein Entrecôte, so wäre er jetzt genau «à point». Will heissen; er ist jetzt genau auf dem ersten Genuss-Punkt.
EXTREM GÜNSTIGE PREISE
Nichts wie hin. In dieser Weinkarte vom Hotel Kreuz in Sempach habe ich extrem günstige Preise vorgefunden.
1978 Romanée-Conti CHF 1400
1982 Château Mouton-Rothschild CHF 225
1986 Château Lafite-Rothschild CHF 185
1983 Château Latour CHF 150
1982 Château Pichon-Lalande, Magnum CHF 240
1985 Château Lynch-Bages CHF 90
1985 Château Léoville-Las-Cases CHF 110
1982 Château Gruaud-Larose CHF 90
1983 Château Margaux, Magnum CHF 310
1961 Château Palmer CHF 735
1982 Château Cos d’Estournel CHF 90
1985 Château Haut-Brion CHF 148
1978 Château La Mission-Haut-Brion CHF 139
1982 Château Pétrus CHF 560
1983 Château Le Pin, Magnum CHF 800
1985 Château Le Pin CHF 272
1983 Château Lafleur CHF 133
1947 Château Cheval-Blanc CHF 1480
1982 Château Cheval-Blanc CHF 176
1985 Sassicaia CHF 190
1982 Penfolds Grange Hermitage CHF 176
39 ungerade Château-Latour-Jahrgänge von 1921 bis 2009 entkorkten wir an einem Oktoberwochenende in Seefeld. In zwei Blindproben (1975 und 1989) verglich sich dieser mächtige Pauillac-Premier mit anderen Konkurrenten. Aber – wieso wurden nur ungerade Jahrgänge serviert?
Wie ich auf das alpine Nobelhotel kam? Ein Freund schickte mir einen Gruss von dort und bemerkte, dass das ganze Hotel mit Gabriel-Gläsern ausgestattet sei. Das war schon mal ein triftiger Grund. So fragte ich den obersten Bräuhaus-Gastgeber Aloys Seyrling an, ob ich für die trinkfreudige Semester-Truppe ein spezielles Angebot in der Nebensaison aushandeln könne. Die positive Antwort kam postwendend. Die Latour-Thematik befand sich längst schon im Köcher, respektive in meinem Keller. So informierte ich meine engeren Weinfreunde und schon nach wenigen Tagen konnte ich ans Hotel die komplette Gästeliste übermitteln.
ZWEI NICHT GANZ GLEICHE FLASCHEN
Auch das kann es geben und ist bei den Sauternes keine Seltenheit. Jetzt grad wieder passiert bei einer Probe im Tirol. Wobei der Unterschied wirklich gering war. Aber er war da ...
1999 Château d’Yquem: Die zwei Flaschen waren leicht unterschiedlich. Eine zeigte ich reifer und wirkte etwas easy. Die andere war frischer, harmonisch und wunderschön balanciert. Akazienhonig, Mirabellen gepaart mit einer parfümierten, verführerischen Süsse. Kein Schwergewicht, sondern ein Yquem mit Eleganz. Günstig, also kaufen! 19/20 trinken
2018 OZYETRA Riesling von Winning: Für einen just gefüllten Riesling wirkt die intensive Farbe schon recht gelb und zeigt senffarbene Reflexe. Das kann oder muss wohl am Ausbau in der Eichen liegen! Der erste Nasenkontakt gibt sich füllig, duftig, legt weit aus und verrät durch seine zarte Vanillenote seine Ausbauart. Er wirkt im Ansatz konzentriert, kompakt und irgendwie in der Empfindung trocken-süss. Die Fruchtnoten sind von gelber Art und erinnern an Mirabellen, Nektarinen und Pfirsich. Im zweiten Ansatz wird er vielschichtiger, zeigt Orangenblüten, Engelwurz und minime Kokosnoten. Im Gaumen beginnt er mit burgundischer Textur. Eine Affinität zu einem Puligny im Leflaive-Stil könnte man ihm durchaus andichten. Der Körper ist mundfüllend, gebündelt, wohl balanciert und mit komplexer Länge ausgestattet. Als Riesling schwerlich sortierbar. Das Potential reicht wohl für ein paar Dekaden. Man könnte ihn schon fast als «abnormal» taxieren und ihn gleichzeitig in eine exorbitante Sonderklasse einreihen. Wer diesen Ozyetra im Keller hat, der besitzt eine Rarität, welche mit nichts zu vergleichen ist. Wäre Riesling produzieren eine Kampfsportart, so hätten wir es hier mit einer Mannschafft der Champions-League zu tun. Ohne Gegenspieler. 19/20 2022 – 2040
Mein normales Bewertungssystem hat nicht ausgereicht, um diesen Wein allgemein verständlich zu justieren. Und trotzdem bin ich innerlich ausgeflippt. Denn diesen Pinot Noir gibt es in dieser Art nur einmal auf der Welt. Und kaufen kann man ihn bei Pöckl. Aber wohl nicht lange. Denn der Winzer kommentierte den Wein mit dem Satz: «Von diesem Wein haben wir – trotzdem es jeweils rund 3'000 Flaschen gibt – immer viel zu wenig». 19/20 2022 – 2033
www.poeckl.at
info@poeckl.at Telefon +43 2173 80 258
Die ganze Pöckl-Geschichte findet man auf www.bxtotal.com
Ein gutes Dutzend Flaschen von Château Mouton-Rothschild, ein toller Tischwein, ein geniales Tobler-Menu und 12 weinige Freunde. Dies war die Genussformel von diesem pauiallacigen August-Mittwoch.
Bei der frapolligen Uschi und tobligen Werni im Bacchus in Hildisrieden.
Dabei fing es nicht besonders gut an … Als Gag wurde zum Quiche-Lorraine-Apero der «weisse Mouton» serviert. Der heisst Aile’Argent (Silberflügel) und kostet rund 100 helvetische Taler pro Bouteille. Meine tiefen Erwartungshaltungen wurden beim ersten Schluck noch untertroffen. Die Frucht fand ich leider auch nach längerem Suchen nicht. Im Gaumen verhalf die zu eichige Ration zu einer pappigen, müden Masse. Schade ums Geld!

2000 Château Mouton-Rothschild: André Kunz kommentierte diese Serie. Als er diesen Mouton beschrieb zeigte er Emotionen wie noch selten erlebt. Heisst; der Wein muss nicht nur gut, sondern gar sensationell sein. Ist er auch meiner Meinung nach. Wenn man ihn nach der Farbe beurteilen müsste, so liegt er mit seinem mitteldunklen Granat noch in einem wenig spektakulären Bereich. Doch bereits bei der allerersten Nasensekunde wird alles anders. Er zeigt Cabernet-Wärme und Pauillac-Wucht gleichzeitig, man findet Röstnoten, Black-Currant, Rosmarin, schwarzer Pfeffer, Darjeeling Tee und Lakritze. Dabei geht er derart in die Tiefe, sodass man Teernuancen wahrnimmt und erste Trüffel. Geniale Mouton-Beauty. 20/20 beginnen
«60 Years Anniversary».
2017 Welschriesling Trockenbeerenauslese «60 Years Anniversary»: Produktion 889 Flaschen und 192 Magnum. Ausgebaut in einem grossen, neuen Holzfass. Die Herkunft der Trauben stammt aus einer Parzelle, welche Alois Senior im Jahr 1959 ausgepflanzt hatte.
Leuchtendes, brillantes Goldgelb. Fein gegliederter, ziselierter Nasenbeginn. Man spürt den generellen Aromendruck. Das Bouquet selbst steht aber momentan noch in den Startlöchern. Im ersten Ansatz zeigen sich frische Komponenten von Orangenblüten, Goldmelisse, Eisenkraut, Karambole und frischen Mirabellen. Mit dem Luftzutritt sind die Mirabellen als Kompott zu definieren und die ansprechende Süsse mutiert zu Ansätzen von Quittengelee. Ergänzt durch zartes Vanillin, helles Malz und frisch geschleudertem Honig. Bereitet man sich nasal möglicherweise auf einen eher beruhigenden Wein im Gaumen vor, wird man sofort vom Gegenteil überzeugt. Er ist cremig und samtig unterwegs. Dies mit einer schier dramatischen Opulenz, welche diesen Nektar schier ölig über die Zunge fliessen lässt. Anstatt ansatzweise schwerfällig zu werden, zeigt er Nerv und eine gut stützende, aber bereits integrierte Säure. Durch den massiven Ausbau spürt man minime Gerbstoffe, welche ihm eine angenehme und doch momentan etwas verlangende Adstringenz vermitteln. Das gebündelte, druckvolle Finale ist mit einem unglaublichen Aprikosenfinale ausgestattet. Als frische Frucht, als Likör und als getrocknete Aprikosen. Power und Eleganz kombinieren diese «Jubiläums-Legende», welche eine Genussgarantie von gut 60 Jahren garantiert. Eine einmalige Rarität mit versprechendem Investment-Potential. 20/20 beginnen
Man ortet die Herkunft vom Blaufränkisch der Untersteiermark zu. Damit ist aber nicht die Austria-Steiermark gemeint, sondern das heutige, nord-östliche Slowenien. Dort wurde diese Rebsorte erstmals 1750 geschichtlich erwähnt. Also kehrten wir bei unserem Besuch des MAROF-Weingutes, welches in der Region Goričko liegt, praktisch an dessen Ursprung zurück …
ist Ihnen der 09' VCC in letzter Zeit mal ins Glas gekommen?
«Das wichtigste an einem guten Journalisten ist die Neugier», pflegte der Mövenpick Gründer Ueli Prager jeweils zu sagen.
Zwar war ich nie ein Berufsjournalist, aber die Neugier hat mich stets vorangetrieben. Also prüfte ich die Nachfrage nach Musterzusendungen insofern, dass ich erst Recherchen über das noch junge, mir unbekannte Weingut anstellte.
2016 Clos de Tsampéhro Rouge, Edition VI: Assemblage: 33% Cornalin, 38% Merlot, 15% Cabernet Franc, 14% Cabernet Sauvignon. Dichtes, Purpur mit violettem Schimmer. Im Ansatz ist dies das tiefgründigste Bouquet von allen bisherigen Jahrgängen, feine Rauchnoten, Lakritze, Szechuanpfeffer, Brombeeren und Cassis. Im Gaumen füllig, die Tannine haben eine ganz andere Klasse wie beim 2015er. Jetzt sind diese so fein, dass sie sich fast seidig im geschmeidigen Körper integrieren. Der Fluss ist lang, harmonisch und endet dunkelbeerig. Kein Kraftprotz. Hier stimmt die Balance. Perfekt vinifiziert. Helvetisch-mondiale Spitzenklasse. 19/20 2021 – 2036
Der 1996er ist einer meiner absoluten Cos-Lieblinge. Er duftet so wunderbar nach Zedernholz, sodass mancher Saint Julien (Cos ist ja ein Saint Estèphe) neidisch werden könnte. Im Gaumen ist er elegant, wie schon seit Beginn, fein würzig mit intensivem Aroma, bei eher mittlerem Körper. Er ist in seiner perfekten Reife. Aber beeilen muss man sich da überhaupt nicht. Weil grad Sommer ist und ich trotzdem Lust auf Rotwein habe, trinke ich ihn halt kellerkühl. 19/20
Hirtzberger? Das ist doch dieser berühmte Winzer aus der Wachau! Aus Spitz. Und die heissen alle Franz. Seit Generationen. Doch es gibt noch einen anderen, ebenfalls sehr weinigen Hirtzberger. Aus der gleichen Familie. Er heisst Mathias. Mit einem «t». Und der wollte Bankkaufmann werden. Das hat er auch gelernt. Doch erstens kommt es ganz anders. Und zweitens als man denkt …
Hier folgt die Geschichte eines Jungwinzers, der sich innerhalb von nur fünf Jahren in der «Wachauer-Champions-League» etabliert hat.
«Bei jedem Wein gilt für Mathias Hirtzberger die gleiche Devise: Durch Beobachten im Weingarten, nachhaltige Bodenpflege und akribische Handarbeit die Charakteristika der Sorte zu betonen und dabei doch die subtilen Stimmen herauszuarbeiten, die jeden einzelnen Weingarten unverwechselbar machen». Diesen Satzbandwurm kann man in der Fachzeitschrift Falstaff nachlesen. Um die Güte der Weine der Weinhofmeisterei zu unterstreichen, gewann der Wösendorfer Jungwinzer mit seinem 2017er Grüner Veltliner Treu bei Falstaff den begehrten Federspiel Cup.
Der ehemalige Chefredaktor von Gault-Millau und einflussreiche Genussjournalist Klaus Egle spricht in seinem Artikel vom «Mann der feinen Töne». Er artikuliert, dass Mathias Hirtzberger «seinen eigenen Weinstil kreiert und entwickelt hat».
«Wunder dauern nicht immer länger!» Erfolg lässt sich nämlich planen und berechnen. Sicherlich hat Mathias Hirtzberger in vielerlei Hinsicht vom elterlichen Betrieb profitiert. Von der finanziellen Substanz, aber sicherlich auch von den Generationen übergreifenden Erfahrungswerten. Wösendorf ist aber nicht Spitz! Und so hat es Mathias Hirtzberger von Anfang an geschafft, bei sehr guten Jahrgangs-vorgaben ins Volle zu greifen. Dies zeigt sich besonders deutlich beim Jahrgang 2017. Spitzenwinzer zeichnen sich aber auch dadurch aus, dass diese ausserdem bei schwierigeren Jahrgangsvorgaben hervorragende Weine keltern. Dies ist hier der Fall. Was bei der Weinhofmeisterei somit klar erkenntlich ist, sind die bestmöglichen Jahrgangsreflektionen. Hirtzberger packt den «Dialekt» der Lagen ohne Erkennungsverlust direkt in seine Flaschen. Dabei kitzelt er mit einer relativ unspektakulären Vinifikation das Maximum der realisierbaren Aromen aus dem Innern seiner Trauben. Das Hauptmerkmal seiner Weine ist der phänomenale, nasale Duft. Ich nenne es «Wachauer-Sonder-Wein-Bouquet». Da hat man zuweilen das Gefühl, dass es Mathias Hirtzberger gelingt, ein schier unvergleichliches, unkopierbares Weinparfüm vom wurzelnden Rebstock über den Keller bis in die Flasche zu transportieren.
Email: buero@weinhofmeisterei.at
Webseite: www.weinhofmeisterei.com
Der Jahrgang 1970 war im Burgund nicht besonders gross. Im Gegenteil; er war eher klein, oder halt schwierig. Aber – ein Romanée-Conti bleibt halt ein Romanée-Conti. Und so kostet diese Rarität, von der immerhin 9'626 Flaschen produziert wurden, heute im Markt so um 10'000 Franken.
Für einen Kellertisch werde ich heute Abend diesen antiken Fund servieren. Wie die Flasche in meinen Keller kam und wann, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber so um die 20 Jahre muss diese schon mindestens bei mir im Gestell lümmeln. Will heissen, rund 180 Jahre lagerte die Flasche «auswärts».
1920 Château Guiraud, Sauternes: Magnum.
Sehr dunkles Braun mit grünlichem Schimmer. Das Bouquet ist von Beginn weg erschlagend; dunkles Caramel, Gerstenmals, gehackte Dörrfeigen, Quittengelee, Malmsey-Madeira und Pedro-Ximenez. Im zweiten Ansatz findet Likörnoten; Chartreuse, Danziger Goldwasser und Grand Marnier Centenaire. Der üppige Körper sprengt fast den Gaumen, mundfüllend, komplex, übercremig. Trotz der Rubenshaften-Fülle tanzt er schier beschwingt über die Zunge. Besser geht nicht! 20/20 trinken
Und ebenso rein zufällig findet man da auch momentan noch ein paar Magnums vom 1961er Pichon Lalande. www.wine-rarities.com
Was für ein Bild! 20 Magnumflaschen auf einem Tisch. Und zwar auf dem Kellertisch von René Gabriel. Just vor dem Entkorken.
Ein Altweinwunder, welches die feminine Margauxklasse beweist. Glück gehabt mit dieser wunderbaren Magnum. Nach 90 Jahren Weinwunder! 19/20 austrinken
RIESLING MACHT DEN TAG
Kartenspiel mit Freunden. Rotweine zum Mittag. Rotweine zum Nachtessen. Am Nachmittag: Riesling. Den 2004er Kabinett von Egon Müller findet man wohl eher selten auf einer Weinkarte in der Schweiz. Und wenn, schon gar nicht für 84 Franken. Gesucht hatte ich nach einem anderen Weisswein. Aber als ich diese Trouvaille sah, konnte ich nicht wiederstehen. Immer noch wunderbar frisch, feinfüllig mit einer perfekten Reifefirne. Ich habe mich da gefragt, woher die Kokosnoten stammen. Die passten wunderbar zum Rest. Mit weniger wie 10 Prozent Alkohol bekommt man da beim ersten Schluck schon Lust auf den Fünften.
Es hat keinen Sinn den Namen des Restaurants anzugeben. Als wir gingen, war der Bestand auf Null gesunken …
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500 2016er-Degustationsnotizen von meinem Verkostungs-Partner André Kunz findet man auf www.bxtotal.com
WELCHER VOGEL KANN NICHT FLIEGEN?
Meist seien es grosse Vögel. So zum Beispiel Strausse, Kasuare, Emus und Nandus. Das weiss Wikipedia. Stimmt nicht ganz. Heute ist noch ein weiterer, flugunfähiger Vogel dazu gekommen.
Und der war auch gross. So eine Art Magnumgefieder, genauer der Honivogl. Der hat sich im Keller plötzlich selbständig gemacht, während ich am Tisch am Degustieren war. Ich hörte ein glasiges Bewegungsgeräusch. Dann blickte ich spontan in die richtige Richtung und dann sah ich den weinigen Vogel tatsächlich fliegen. Aber leider nur eine Sekunde lang. Dann prallte er auf den Boden und sofort flogen viele Einzelteile dieses Magnumvogels im weiten Kreis herum.
Also war ich heute ein Pechvogel. Und fliegen kann ich auch nicht …


RENDEZ-VOUS AM ROSENBERG
von Château Montrose erhalten haben. Doch diese mögliche These liegt schon mehr als zwei Jahrhunderte zurück …
Unser Besuch war schon vor mehr als einem halben Jahr eingefädelt. So eine Stunde muss man für einen Weingutsbesuch im Bordelais schon einrechnen. Dies ist der Zeitraum für eine normale Visite. Für uns war es ein besonderes Erlebnis, denn wir waren zu einem anschliessenden Lunch mit tollen Weinen eingeladen.
Auf dem Bild Karin und ich mit dem nimmermüden Montrose-Direktor Hervé Berland (geb. 1950). Der grosse PDF-Bericht ist auf www.bxtotal.com aufgeschaltet. Mit Erlebnissen wie Montrose 2011, 2009, 2005 und 1995. Sowie 1904! (siehe unten)
1904 CHÂTEAU MONTROSE
Als kleines Dankeschön für die Lunch-Einladung nahm ich diese Flasche aus meinem Keller mit. Ich transportierte die Bouteille stehend, sodass sich das Depot während der Fahrt setzen konnte. Wie ich zu diesem 1904er kam, weiss ich nicht mehr, der der Kauf ist schon mehr wie 20 Jahre her. Der Wein wurde gleich zu Beginn dekantiert und war somit gut zwei Stunden in Luftkontakt, bis er eingeschenkt wurde. Die Farbe mehr Braun wie Rot mit Kupferreflexen am Rand. Das Bouquet wunderbar süss, malzig, wildes Leder zeigend, Nusslikör, Fernet-Branca, getrocknete Feigen und dominikanische Cigarren. Im Gaumen leicht, fragil aber immer noch sehr gut im Schuss. Die Aromen im süsslichen Finale erinnerten an Irisch-Moos und Kräuterlikör. Wunderbares Altweinerlebnis. 18/20 austrinken
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JEAN-LOUIS CHAVE:
VIVE LA DIFFERENCE
Glück dem Weinfreund, der nicht nur die theoretischen Unterschiede nachlesen kann, sondern die Chance hat, diese Weine nebeneinander direkt zu vergleichen. So geschehen an einem besonders eindrücklichen Weinabend mit Max Gerstl als Gastgeber. Doch bevor wir zu den Verkostungsnotizen kommen doch noch etwas Theorie. «Die Familie Chave erzeugt an der Rhône schon seit 600 Jahren Weine und gehört zweifelsohne zu den besten Produzenten der Welt». So fasst der angesehene deutsche Weinhändler Heiner Lobenberg die Standortbestimmung für dieses Weingut zusammen. So um die 25'000 Flaschen füllt Chave in einem normalen Jahr von seinem Hermitage ab. Er gilt als Traditionalist und auf der Webseite http://hermite.fr/domaine-jean-louis-chave/ wird deutlich darauf hingewiesen, dass der Chave-Hermitage ein Blend aus verschiedenen Lagen sei und man – im Gegensatz zu vielen anderen Produzenten – darauf verzichte eine Supercuvée zu lancieren. «Dies als Reflex und Respekt vor diesem magischen Hügel», meinte Jean Louis Chave in einem Interview. Ein paar Jahre zuvor war die Einstellung zu diesem heute stets uniquen Blend noch etwas anders. In den ganz grossen Jahren wie 1990, 1991, 1995, 1998, 2000 und 2003 liess sich Chave dazu hinreissen, eine Minimenge speziell zu selektionieren. Der Name: Cuvée Cathelin. Der Name stammte von ihm befreundeten Künstler Bernard Cathelin, welcher ihm die Etikette gestaltete. Die kleine Menge und der Umstand, dass dieser Wein insgesamt nur sechs Mal auf dem Markt lanciert wurde, verleiht den noch wenigen, im Markt befindlichen Flaschen Kultstatus. So muss / müsste man heute für den hier erwähnten 1998er Ermitage gleich mehrere Tausend Franken hinblättern. Der normale Hermitage ist auch nicht ganz günstig. Aber so ab 430 Franken wäre man mit von der Partie.
Die Verkostungsnotizen dieser beiden Weine findet man auf www.bxtotal.com
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Eigentlich heisst der offizielle Name Helan Qingxue Vineyard. Aber hat sich im Laufe der Zeit Jiabeilan als eigentlicher Brand etabliert.
CHÂTEAU CHANGYU-MOSER: MASSE & KLASSE
Es geht auch anders mit dem Wein aus China. Mit ausländischer Hilfe. Das Château Changyu Moser XV ist ein gigantisches Bauwerk. Irgendwie wirkt dieses Weinschloss in Yinchuan von aussen wie ein Gebäude, welches im Massstab Drei zu Eins errichtet wurde. Das riesige Bauwerk soll ab jetzt die Marketing-Lokomotive des riesigen Changyu-Konzernes werden.
Der weisse Cabernet Sauvignon kommt so gut an, dass die Produktion laufend gesteigert werden muss. Und – der weisse Cabernet verbessert den Rotwein, weil er aus einer Vorproduktion (Saigné) hergestellt wird.
WIE SCHAUTS MIT DEN CHINESICHEN MASSENWEINEN AUS?
In ein paar Jahren wird dieses Problem eklatant sein. Denn – die Konkurrenz ist schon unterwegs. Vor allem Weine aus Chile, Australien und Spanien finden immer mehr Flaschen den Weg durch die offenen, chinesischen Importtüren. Diese Weine sind in der Regel a.) wesentlich günstiger und b.) wesentlich besser. Dies deshalb, weil es dem überwiegenden Teil der Weine aus China an Frucht und auch Trinkspass mangelt. Die ganz grossen Betriebe haben es schlichtweg nicht im Griff, deren riesige Produktion mit einem übergreifenden Qualitätsmanagement vom Rebberg bis hin in die Flasche zu überwachen.
WINE-CITY IN YANTAI
Ich bin da vor einem Tank gestanden, welcher schier eine Million Liter auf einmal aufnehmen kann. So schlank habe ich schon lange nicht mehr ausgesehen!
China Dreamland beim Flughafen Yantai. Ein Weinschloss mit Hotel. Daneben nochmals zwei (etwas kleinere Schlösser). Jeden Tag mindestens 1000 Besucher. Eine angegliederte Vinothek verkauft den Wein. Aber nicht den von diesem China-Schloss. Sondern von einem Schloss, welches der reiche Besitzer in Bordeaux gekauft hat. Château Lucas. Hatte ich noch nie in meinem Leben im Glas. Bei uns im Markt könnte man eine Flasche um 20 Euro kaufen. In der Hausvinothek in Yantai kostet eine Magnum um 1000 Euro. Muss wohl an den Transportkosten liegen ....

«Es gibt da keine generellen Garantien. Weder bei der Lage, noch beim Jahrgang und auch nicht beim Produzenten».
Am Morgen entkorke ich die Weine und probierte diese, schrieb Verkostungsnotizen. Um diese dann am Abend nochmals zu vergleichen und auch Voten von den Gästen mit im Text einzubringen. Die Weine stellte ich stehend in die Kartons und liess diese am Veranstaltungsort im Auto. Das Wetter war eher kühl und so konnte ich die Ausschanktemperaturen gut einstellen. Wobei anzumerken ist, dass Weine – im Karton belassen – auch in einem warmen Saal die Temperaturen sehr gut halten. Dies als Tipp für Veranstalter …
1992 Montrâchet Marquis de Laguiche, Joseph Drouhin: Goldgelbe, intensive Farbe. Intensives, üppiges und weit ausladendes Bouquet. Es duftet nach gelber, mild gesalzener Alpenbutter, Mandelmilch und getrockneter Kamille. Mundfüllender Gaumen, die absolute Opulenz eines Rubens-haften Grand Crus zeigend, besonders cremiger Fluss. Gebündeltes, extrem langes endloses Finale. Die Vollkommenheit und auch das Maximum eines grossen Chardonnays anzeigend. Ich durfte diesen Wein jetzt zum dritten Mal trinken. Er hat in seiner Entwicklung eine bemerkenswerte Performance hingelegt. 20/20 austrinken

Auch in der Schweizer Weinszene sind kleine Wunder möglich. Und neuerdings auch grosse Wunder. Ganz grosse!
Die Auktion fand am Samstag, 4. Mai im Grand Resort Bad Ragaz statt. Vor der Mittagspause konnten die mehr als 100 Gäste diesen in der Szene bereits im Vorfeld hoch bewerteten Wein verkosten.
www.donatsch.info / www.weinboerse.ch
Produziert wird ein einziger Wein. Der heisst Saturio! Seit 2014. In Minimengen. Vom Erstlingsjahrgang wurden lediglich 199 Flaschen gefüllt. Mittlerweile geht die Bonsai-Produktion gegen 1000 Bouteillen. Der Wein ist ein hundertprozentiger Merlot. Und er wird in 100 % neuen Barriquen ausgebaut. Seit seinem noch jungen Beginn ist dieser Saturio ein Komet in der österreichischen Weinszene. Und der aktuelle Jahrgang 2017 ist der allerbeste in dessen noch kurzen Geschichte …
Die Weinbörse feierte die 100. Auktion in deren Geschichte. Mit Weinen aus dem Gründungsjahr 1986. Mit einem besonders feinen Menu. Im Hotel Rössli Bad Ragaz.
Der grosse Bericht: www.bxtotal.com
Ich degustierte ihn am Morgen. Und nochmals am Abend. Die Differenz war marginal. Also ist dieser immer noch massive Pessac-Premier ein Langsamentwickler …
Mit der Familie Donatsch und ihren herrlichen Weinen. Mit Gerstensuppe, Bündner Trockenfleisch, Käsebüffet und Aprikosenkuchen.
Hier dekantiert Martin Donatsch grad eine Neunliterflasche vom immer noch ganz wunderbaren 1999 Pinot Noir Spiger. Derweil Kellnerin Moni die Karaffe hält.
Der Ochsen war seit mehreren Monaten komplett ausgebucht!
www.donatsch.info
JETZT AUFGESCHALTET: BORDEAUX 2018
Essen in Verbindung mit Weinen wird meiner Ansicht nach meistens überbewertet. Als gelernter Koch und Weinfreak kenne ich da beide Seiten. Manchmal ist aber gerade diese hochgejubelte Symbiose das Mass aller Dinge. Und schliesslich gilt ja bekanntlich auch noch der Spruch «aller guten Dinge sind vier!».
- Kaspar Bättig
1959 Château Lafite-Rothschild, Pauillac: Das Bouquet beginnt mit einem grossartig gereiften Cabernetduft. Die Pauillac-Süsse ist derartig berauschend, dass er blind mit dem Mouton verwechselt wurde. Backpflaumen, Cassisresten, dunkle Rosinen und auch minzige wie auch schwarzschokoladige Spuren aufweisend. Im Gaumen fleischig, aber auch geschmeidig, gebündelt im extrem druckvollen Finale. Einer der besten 1959er Elite-Bordeaux. In der Schweiz könnte man jetzt grad noch eine Flasche bestellen. Für 3'000 Franken – plus Mehrwertsteuer. 20/20 trinken
Es war ein Ausflug in eine frühere Zeit. Nicht grad bis ins Jahr 1773 zurück. Da wurde nämlich dieser Bauernhof in einem Hypothekenprotokoll erstmals urkundlich erwähnt. Aber doch eine Reise in eine ganz besondere Zeit. Eine kleine Truppe von Weinfreunden erhielt Audienz im einzigen noch in Betrieb stehenden Rauchhaus der Schweiz. Ort: Hergiswil am Napf (LU).
Riesling Paradiesgarten von Winning 2017
R Spätburgunder Huber, Malterdingen 2003
Rioja Reserva Roda, Spanien 2010
Rioja Monte Real Gran Reserva 1998
Richebourg Gros Frère, Burgund 1999
Rauzan Ségla, Margaux 1996
Rauzan Ségla, Margaux 1994
Ridge Monte Bello Kalifornien 1994

Dann bat der Veranstalter zu Tisch und schenkte die ersten fünf Gläser mit verschiedenen Jahrgängen Château Montrose ein. Die Tannine dieses borstigen St. Estèphe schlugen so richtig auf die Zunge, die am Schluss der Probe wie sandgestrahlt wirkte.

Der grosse Gabriel-Bericht mit 20 PDF-Seiten, mit Verkogstunsnotizen, Wertungen, Anekdoten und Fotos ist auf www.bxtotal.com aufgegeschaltet.
Dieser heisst Pingus und hat den Besitzer Peter Sisseck berühmt und reich gemacht. Dieser
Ultra-Premiumwein aus Ribera del Duero vermittelt Finesse und Power in Einem. Durch seine Rebsorte Tempranillo zeigt er, trotz Ausbau in französischer Eiche, oft eine berauschende Süsse. Dieser schon fast erotisch anmutende Palmer 2006 gleicht dem Pingus in recht vielen Dingen. Bleibt aber doch ein Palmer, wenn auch mit «spanischem Akzent»!
dekantieren. 19/20 warten

Normalerweise entsteht bei Dual-Tasting immer grad ein Wettkampf. In diesem «Doppeltasting» stand links immer ein Martha’s Vineyard und rechts immer ein Mouton.

NAPA VALLEY VS PAUILLAC
HEIMSPIEL IM NAPA-GRILL!
FRUCHT VERSUS TERROIR?
Wer vergleicht muss fair sein! Da macht es gar keinen Sinn «Äpfel mit Birnen zu vergleichen». In diesem Bericht geht es um eine gross angelegte Blindverkostung mit rund 100 Publikumsjuroren. Sechs Cabernets aus Napa (Kalifornien) standen im Clinch mit sechs Châteaux aus Pauillac (Bordeaux). Mit einem hüben wie drüben vergleichbaren, grossen Jahrgang (2015). Und dem gleich hohen Einkaufs-Budget auf beiden Seiten.
1. Platz: 2015 Bulgheroni Lithology Cabernet Sauvignon. Gesamtpunkte: 9439.
Zwar suchen die Bordeauxwinzer ebenfalls die Kombination von Power und Finesse. Das Qualitätsmanagement im Rebberg, welches auf die maximale Reife der Tannine ausgerichtet ist, generiert dann in der Regel ein Endresultat von rund 13.5 % Alkohol. Dieser Wert wurde dann auch auf allen degustierten Bordeaux so deklariert. Dies sieht im Napa ganz anders aus. Der «leichteste US-Cabernet Sauvignon» dieser Blindprobe (Sinegal Estate) gab einen Wert von 14.7 % auf dem Label an. Der Siegerwein (Bulgheroni) gewann mit einem Vorsprung von 2 % Alkohol gegenüber allen Bordelaiser Grand Crus! Hier protzte die Information: 15.5 Vol. % auf dem Etikett! Dies ist kein Vorwurf meinerseits, sondern ganz einfach ein Fact, welcher letztendlich sicherlich nicht unbedeutend für den Sieg war.
100 MAGNUM HONISINGER VON HIRTZBERGER!!!
Die Aromen kumulierten sich und der Körper zeigte Reichtum und Fleisch. Es ist anzunehmen, dass dieser «HoniSinger» ein legendäres Potential von gut 50 Jahren haben wird. So spontan wie diese einmalige Story begann, so spontan beschlossen wir, dieses einmalige Experiment abzufüllen.
WAR EIN APRILSCHERZ - DANKE FÜR DIE VIELEN BESTELLUNGEN
Es war kein grosses Jahr in Kalifornien! Man erkennt aber die besten Weingüter insbesondere daran, dass diese auch bei schwierigem Umfeld Sonderleistungen erbringen.
Unsere Wege kreuzten sich erstmals vor mehr als 20 Jahren. An einem Event mit Jacky Donatz. Ein junger, neugieriger Mann auf dem Weg zum Weinfreak. An seiner Seite sein Schatz Nadja. Sie waren ein Paar und blieben eins.
Als ich anschliessend anfing den Wein zu kommentieren, bemerkte ich, dass es wohl keinen einzigen Mensch aus diesem Jahrgang gibt, welcher heute noch lebt.
Am anderen Morgen recherchierte ich meine Behauptung im Netz. Es soll da tatsächlich einen Mann namens Toto gegeben haben, welcher Jahr 1870 in Indonesien geboren wurde und im Alter von 146 Jahren 2016 starb. Unser Mouton 1878 war 141 Jahre alt und er «starb» 2019 am Valentinstag …
Gibt es noch attraktive Weinkarten in der Schweiz? Ja - aber leider immer weniger. Eine Weinkartenoase in der Nähe ist das Restaurant Brandenberg in Zug. Hier gibt es nicht nur tolle Weine sondern auch reife Flaschen. Für den Latour 1975 haben wir 280 Franken bezahlt. Und er war wunderbar. Wenn man Altweine liebt ...

«Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche», sagte einst der Komponist Gustav Mahler. Also können Traditionen nur existieren, wenn das Feuer nicht erlischt…
wie dem persönlichen Genuss dienten.
Dabei las ich aus Publikationen, dass Mouton-Rothschild vom ehemaligen Deuxième Status, mit dem Jahrgang 1973 zum Premier Grand Crus avancieren konnte.
Doch das Veräusserungsunterfangen gestaltete sich nicht einfach. Die Auktionskataloge waren berstend voll von Mouton-Flaschen und die Preise lagen am Boden.

Olivier Bernard gehört zu den besonders ausgeprägten Winzerpersönlichkeiten des Bordelais! Er schreibt, vor allem im Süden von der Stadt Bordeaux, seine persönliche Erfolgsgeschichte. Seit 35 Jahren …
2009 wird ein weiteres Weingut aus Pessac-Léognan ins wachsende Bernard-Portfolio aufgenommen; Château Lespault-Martillac.
Wer diese weltberühmte Stadt an der Gironde via Flugzeug besucht, der kann sein neuestes Projekt bestaunen: Als besonders vinösen Willkommensgruss liess Olivier Bernard direkt beim Airport Reben anpflanzen …
2009 Esprit de Chevalier, Pessac-Légonan blanc 2009 (Double-Magnum)
1999 Domaine de Chevalier, Pessac-Léognan blanc 1999 ( Impériale)
2009 Domaine de la Solitude rouge, Pessac-Léognan 2009 ( Impériale)
2009 Château Lespault-Martillac rouge, Pessac-Léognan (Bouteille)
1979 Domaine de Chevalier rouge, Pessac-Léongan ( Magnums)
1989 Domaine de Chevalier rouge, Pessac-Léognan (Bouteilles)
1999 Domaine de Chevalier rouge, Pessac-Léognan (Double-Magnum)
2009 Domaine de Chevalier rouge, Pessac-Léognan (Bouteilles)
2009 Château Guiraud, Premier Grand Cru, Sauternes (Impériale)
Das steht bei mir als Eingangsslogan auf der weinigen Webseite www.weingabriel.ch. Heute las ich im Facebook von einem Glückspilz, der vom Martha’s Vineyard mehrere Flaschen besitzt. Was heisst da mehrere Flaschen? Ich sah ein Foto von einer veritablen Kartonwand. Voll bespickt mit diesem kultigen Cabernet Sauvignon aus dem Napa!