CHÂTEAU LAFITE-ROTHSCHILD: GASTSPIEL IM OLD SWISS HOUSE
Die megaeinfachste Lösung: Lafite kommt nach Luzern! Nicht das Château, aber zumindest doch die Flaschen. Das Unterfangen ist ebenso simpel – wie kostspielig. Weinfreunde, welche eine ganz teure oder davon zwei etwas nicht wesentlich günstigere Bouteillen im Keller haben, sind bereit, diese an einer «Lafite-Best-Bottle-Party» zu opfern.
An der Bestbottleprobe im Old-Swiss-House durften 14 Weinfreunde an umgerechnet 22 Flaschen Lafite-Rothschild nippen. Umgerechnet – weil da zwei Magnumflaschen (1995 und 2003) eingereicht wurden. Insgesamt standen 20 Jahrgänge von 1945 bis 2005 auf dem Gabentisch. Da man in Weinkreisen nicht gerne vom Geld spricht, können Sie sich den Marktwert dieser Vertikale selber ausrechnen.
Der Bericht auf sieben weinigen Seiten: www.bxtotal.com


OH KOMMET DOCH ALL
Leo schenkte ein und wollte mir bei jeder Flasche (s)eine Geschichte erzählen. Ich winkte ab. Nicht nur aus Konzentrations-gründen. Etwas später kam der Hillinger-Importeur von der Toilette zurück. Leo fragte was denn das für ein Typ (er meinte mich…) sei, der da grad seine Weine verkoste. Jürgen sagte: «Das ist der Gabriel!». Leo vollführte einen Indianertanz, verbog sich in alle Richtungen und zuckte völlig aus: «Leckst mich – der Gabriel. Den will ich ja schon lange kennen lernen. Und jetzt stehst Du einfach da und ich erkenne Dich nicht».

Beim Schluss - das perfekte Glas.
P.S: Für CHF 360 plus MWST habe ich diesen Wein bei der Vinothek im Park Weggis gesehen. Das wäre dann legaler Dorgenhandel...

BÜFFEL-THEORIE
Die Büffel-Theorie des Weintrinkens und der Hirnentwicklung:
Eine Herde Büffel ist nur so schnell, wie der langsamste Buffel, genauso wie das Hirn nur so schnell arbeiten kann, wie die langsamste Hirnzelle. Die langsamsten Büffel sind krank und schwach, sie sterben also zuerst und ermöglichen es der Herde so, schneller zu werden. Wie bei den Büffeln werden auch die schwachen und langsamen Hirnzellen zuerst abgetötet, durch exzessiven Weingenuss und machen so d...as Hirn schneller.
Die Moral der Geschichte: Trink mehr Wein und Du wirst gescheiter.
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ZWEI BORDEAUX 2016
Den Primeur habe ich ausgelassen. Das hat André Kunz für mich gemacht und seine 350 Notizen und Bewertungen sind im Portal www.bxtotal.com integriert.
Nun hat mir ein Weinhändler zwei Muster von zwei Top-Crus zugeschickt. Die zeigen, was der wohl phänomenale Jahrgang 2016 kann. Wow. Schade dass ich zu alt bin und die Weine zu jung. Geht leider nicht (mehr) auf...

19/20 2025 – 2054
2009 CHÂTEAU MONTROSE: 20/20!
Verkostungsnotizen aus www.bxtotal.com von der Fassprobe bis gestern...
72 % als Grand Vin selektionert. 65 % Cabernet Sauvignon, 29 % Merlot, 5 % Cabernet Franc, 1 % Petit Verdot. 38 hl/ha. Extrem dunkles Purpur mit lila und schwarz-violetten Reflexen. Das Bouquet ist mit einem königlichen, absolut noblen Cabernet ausgestattet, feinstes, parfümiertes Cassis, Lakritze und dunkle Edelhölzer, Brazil-Tabaknuancen im trüffeligen Untergrund, noch selt...en habe ich bei einem Fassmuster Montrose so viel Fische und eine solch zarte Minze im Schwarzschokogrund erlebt. Auch der Gaumen ist durch und durch königlich, aromatisches Cassis-Heidelbeerextrakt, wieder mit denselben, weiteren Aromen wie schon in der Nase festgestellt, also alles von der Nase wird im Gaumen Eins zu Eins übertragen, gute Muskeln die sich zu einer verlangenden, aber doch ausgelichenen Adstringenz vereinen. Ein grosser Klassiker, keine Spur von Moderne sondern das Maximum dessen, was Montrose kann. Gehört zu den allergrössten je produzierten Montrose - ist aber nicht vergleichbar mit 1989 und 1990 die alle von Hitze geprägt waren. Also vielleicht der perfekteste "neue" Montrose den es je gab. (20/20). Noch verschlossen, doch unter der Oberfläche spürt man viel schwarze Pflaumen, schwarze Kirschen getrocknete Heidelbeeren, Pumpernickelbrot, schwarzer Tee und topreifer Cabernet. Im Gaumen kompakt, fordernd, trotz enormen Tanninreserven keine masochistische Adstringenz, im Finale liegt alles wieder im schwarzen Bereich mit den Aromen. Eine Legende! (20/20). 13: Unglaublich, dicht, fast schwarz, undurchdringliche Mitte. Viel Würze, mehr Würze wie Frucht im Moment, Rauch, Trüffel, ein Hauch Korinthen, Mokka, dunkle Edelhölzer, Havannakiste, extrem tiefschürfend, erinnert nicht wenig an seinen eigenen 2003er. Im Gaumen monumental, deutlich fordernde Adstringenz, nicht masochistisch, aber doch verlangend, die fleischigen Tannine sind mit erstem Schmelz umgeben und zeigen so die Sonderklasse der eigenen Gerbstoffe, im Finale schon fast dramatisch mit ellenlangem Nachklang. Von der Grösse her am ehesten eventuell mit dem 1989er zu vergleichen. Doch dieser wirkt halt leider von der Vinifikation her improvisiert. Dieser 2009er ist von der Machart her absolut perfekt. (20/20). 17: Am Zungenessen nahm ein Freund diesen viel zu jungen Montrose mit. Machte aber nichts. Denn gerade bei solch riesengrossen Weinen ist es unerhört interessant, deren Entwicklung zu verfolgen. Bereits bei der Primeurprobe vergab ich diesem gigantischen, legendären Montrose die maximale Punktezahl. Und die verdient er auch heute noch. Und wohl auch noch die nächsten 50 Jahre! Dann schauen wir weiter...
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Verkostungsnotiz: Reifes, aufhellendes Weinrot mit ziegelrot-braunem Rand, leuchtend. In der Nase Currypuder zeigend, viel Dörrfeigen, Rosinen und Rauchnoten. Festes Extrakt, gut eingebundene Säure, wiederum Süssnoten wie in der Nase im Gaumen zeigend, Engelwurz, heller Tabak und ein Hauch Zimtstangen im süsslichen recht schön gebundenen Finale.
P.S. Dieses Erlebnis blieb für Patrick bis zum heutigen Tag der älteste Branaire seines Lebens…

Gewisse Weinfans werden immer wieder den Köpf schütteln, wenn Unsereins über uralte Weine schreibt. Und bei Weinjahrgängen, bei denen es im Menschsein nicht mehr viele Überlebende gibt, wohl erst recht.
WEINPROBE IN BANGKOK
Leider war ich nicht dabei.
Aber wenigstens mein Glas.
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DUBAI - WIR KOMMEN
Neu ist das Gabriel-Glas auch in den Arabischen Emiraten bei Hotality.
DER KONTRABASS VON PAUILLAC
SCHRAUB MIR DEN GANZ GROSSEN GRENACHE!
CHÂTEAU MEYNEY: NEU TROISIÈME CRU!
LEGENDÄRER ABEND AUF PICHON-LONGUEVILLE BARON IN PAUILLAC
1878 Château Lagrange
Eine Flasche aus dem Fundus von der Liquidation vom Café Voisin, (Paris), welche ich zu einem Diner aufs Weingut mitbrachte. Die Farbe liegt im mittleren Bereich, mehr Braun wie Rot. Die Nase beginnt mit Aromen, welche an einen mit nassem Karton erinnern, er wird dann etwas süsser, zeigt salzige Soyasauce, Worchester und Nuancen von altem Cognac. Er wird in der Folge nasal immer angenehmer und lässt hoffen. Im Gaumen erstaunlich saftig, lang, zeigt eine ...feine Würze mit eingebundener Säure und Süsse auf der Zunge, das Finale erinnert an einen leicht süsslichen Madeira, er bringt Schoko-Pralinen mit sich und sogar noch Caramel.
Das war mehr wie eine Überraschung und bereitete - als 129jähriges Saint-Julien-Erlebnis - noch recht viel ehrfürchtigen Spass.
Auf dem Bild; die Crew von Lagrange mit dem 1878er
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MUSIK FÜR DEN TALBOT
In den Rebbergen von Château Talbot (Saint Julien) wurden Musikboxen aufgestellt. Den Reben würde das gefallen, so wurde uns bei einem Weingutsbesuch mitgeteilt. Das Absterben von Reben sei damit von vier auf eins Prozent gesenkt worden. Als ich das hörte, schaute ich sicherheitshalber in den Kalender ob heute nicht zufälligerweise der 1. April ist...
Wir verkosteten den 2011er Talbot. Er beweist die neue Qualitätsära und wird schon bald viel Freude bereiten. In einem Restaurant würde ich den jetzt schon sehr gerne bestellen.
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AU REVOIR JEAN-MARC
Im Bordelais sind viele Winzer meine Freunde. Nicht nur jene, der noblen Crus, sondern auch solche, welche Weine herstellen die mehr abliefern wie man dafür ausgeben muss.
Einer von ihnen war Jean-Marc Landureau von Château d’Escurac. Er hat im hohen Norden vom Médoc immer das Bestmögliche gemacht. Und dies auch in schwierigen Jahren.
Sein 2007er war derartig gut gelungen, dass ich ihm als Gabriel-Empfehlung 30'000 Flaschen abkaufte für Mövenpick.
Nun hat er, mit nur 55 Jahren, infolge eines Herzinfarktes die Winzerbühne verlassen. Mir bleiben viele Stunden der Erinnerung. Und noch ein paar Kisten von seinem Wein in meinem Keller. Tschau Jean-Marc, Merci!
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WEIN AUS TENERIFFA?
Bei einer gebuchten Tour gab es zum Mittagessen einheimischen Wein.
Einen Roten. Und einen Weissen. Leider ohne Etiketten.
Ich verkostete beide. Danach wusste ich, warum keine Etiketten drauf waren.
Der Winzer wollte sich nicht schämen...
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BRANDY ESPANOLES
Das ist der Unterschied zwischen Spanien und Frankreich!
Bestellt man in Frankreich einen Cognac, so bekommt man ein feuchtes Glas zu einem unverschämten Preis. In Spanien gibt es wunderbar gereifte Brandy zum halben Preis in vierfacher Menge. Und erst noch das Gratislächeln einer freundlichen Senorita dazu!
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26. 9. 2017: JUBILÄUM
Heute vor 25 Jahren haben Wolfram Meister, Max Gerstl, Hannes Scherrer und ich den allerersten WeinWisser herausgegeben. Das werde ich heute feieren. Aber nicht nur das. Karin und ich haben heute Hochzeitstag. Ist auch immerhin schon 19 Jahre her...
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STEINPILZ-SAISON
An dem grossen Léoville-Tasting gab es Steinpilzrisotto.
Auf dem Bild: Werner Tobler, Cuisinier
Der erste Wildpfeffer dieses Saison.
Gegessen im Restaurant Obermatt in Ennetbürgen.
WEINIGES OKTOBERFEST IN MÜNCHEN
Er stellte ein ziemlich strapaziöses Programm mit unglaublich vielen Spitzenweinen und gastronomischen Höhepunkten zusammen. Bestehend aus drei intensiv weinigen Blöcken. Am Freitagabend traf man sich im Gourmettempel Tantris zu einem gigantischen Kalifornien-Stelldichein. Reife Martha’s von Heitz als Vertikale und zwei grosse Vintages (1985 und 1994) als Kompetitionsflights. Der Samstagmittag fand im Bayerischen Hof statt. Hier buhlte der Australien-Super-Premium Penfolds Grange um seine Gunst. Am Samstagabend kamen noch ein paar weitere Weinfreunde aus Langers Raritäten-Freak-Kreis dazu. Im Königshof in München garantierte das professionelle Team für den avisierten Höhepunkt. Ganz grosse Küche in Verbindung mit den ganz grossen Bordeaux-Namen vom legendären Jahrgang 1947. Und immer floss hochwertiger Champagner zum Aperitif. In Form von Krug Grande Cuvée, 2005 La Grande Année Bollinger und 1990 Krug Vintage. Der Sauternes-Jahrgang 1947 zog sich ebenfalls wie ein dunkelgoldener Faden über die drei tollen Events hinweg. Der 18 Seiten grosse Bericht ist auf www.bxtotal.com zulesen.
ERDBEER-TRAUBEN?
Auf dem Bummel durch den Münchner Viktualienmarkt entdeckte ich sie. Der Händler hatte sie mit «süsse Erdbeer Trauben» angepriesen. Noch nie gehört. Also knipste ich zur Erinnerung.
Getrunken an der Lager-Probe in München. Noch recht dunkles, gereiftes Weinrot. Die Nase ist eine berauschende Delikatesse, viel Schoko-Pralinen und süsses Sandelholz. Über alles ragt die erotische, ausladende Mouton-Süsse. Im Gaumen voll, cremig, einen ausufernden Genuss abliefernd, das Finale ist eine Aromenbombe und zeigt noch unglaublich viel brombeerige Fruchtreste. Er vermittelt das maximale Qualitätspotential am linken Ufer diesen sehr grossen, heissen schwierig zu vinifizierenden Jahrganges. Das ist ein hemmungsloser Wein-Wahnsinn. Und dies aus der unerschwinglichen Magnumflasche. Und der Magnumbonus war egoistisch, denn es gab ein zweites Glas davon. 20/20 trinken
Lucien war als erster bei der Magnum-Mouton-Depottränke.


Bild: Hans Haas mit René Gabriel. Zwei 1957er-Köche die sich gut verstanden.
Die ersten zehn Minuten waren dominiert von einer schier likörigen, laktischen Cabernetsüsse, schier überfüllig in der Nase – und übercremig im Gaumen. Er vermittelte in dieser Phase den Eindruck eines grossen Colheitaports. Nach und nach legte er seinen Reichtum ab und liess aus dem Innern auch andere Aromen zu. Aromen, welche zu einem ganz grossen Heitz passen; Eucalyptus, Peru Balm und Malz ohne Ende. Er wurde dann kräutriger und auch frischer. Ein Wein den man stundenlang dekantieren kann/könnte. Auch wenn man zuweilen das Gefühl hat, dass er jetzt auf dem endgültigen Zenit angelangt ist, überrascht er immer wieder mit seinen klammheimlichen Reserven. Er hat sich den Nimbus einer unsterblichen Napa-Ikone schon lange redlich verdient. (20/20).

ABER GARANTIERT DER TEUERSTE
EMPFEHLENSWERT
Der erste Band ist da.
OENOSOPHIE
Von Martin-Christian Thöni.
Mit Vorwort von René Gabriel
Direktbestellungen beim Autor (CHF 78)
mystikdesWeines@bluewin.ch
http://www.mystikdesweines.ch/
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Vorwort von mir...
WO KAUFT GABRIEL SEINE CIGARREN?
Bei Alex in Belfaux.
Gestern genaile Trinidad und Bolivar...
Sagen Sie ihm einen schönen Gruss von mir...
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HUMMER UND ROTWEIN?

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DIE GÜNSTIGSTE WEINPROBE MEINES LEBENS
Weine von Bordeaux wurden verdeckt gegen Weine von Napa Valley verkostet.
Und – Amerika gewann haushoch. Damals bemängelte die Fachwelt, dass die amerikanischen Weine jung wohl viel Spass bereiten, aber die Franzosen durch deren Lagerfähigkeit dann letztendlich doch die grösseren Weine seien. Zehn Jahre später wiederholte der Wine Spectator dieselbe Probe. Und wieder gewannen die Amerikaner. Auch noch später nachfolgende Verkostungen kamen mehr oder weniger immer wieder zu ähnlichen Resultaten.
Von 1928 Château Batailley bis 2003 Château d’Yquem.
es bestand eine respektable Warteliste.
Das war ein honoriger Weinabend in Bad Bubendorf. Dabei nahm jeder eine «sehr gute Flasche» Wein mit. Die weinigen Freunde dinierten dann zusammen und genossen dabei die mitgebrachten Weine.
MEIN BESTER WEIN DES ABENDS
2007 Clos de la Roche Domaine Dujac: Deutlich aufhellendes Granat-Rubin. Absolut delikates, feinstes, warmes Nuitsaroma, rote Pflaumen, heller Tabak, Süssholz, zart und schmeichelnd im verführerischen Nasenbild. Im Gaumen sanftmütig, seidig im Fluss, perfekte Tanninkonstellation, wunderbar integrierte Säure. Die Musse und Eleganz eines ganz grossen Burgunders vermittelnd. Dies war für mich der feinste und gleichzeitig der bewegendste Wein dieses wunderbaren Weinabends. 20/20 trinken
VON KREMATION
BIS FASZINATION
Er trinkt «seinen» Jahrgang.
Ich denke aber, dass die Erwartungshaltung für diesen Event nicht allzu dramatisch hoch nivelliert wurde. Denn 1957 ist aus dem Konversationsrepertoire von Weinfreaks bereits schier gänzlich verschwunden.
Château Margaux besitzt in seiner eigenen Appellation Narrensicherheit. Denn – der Wein ist, zumindest was seinen Rang betrifft, absolut konkurrenzlos.
PRIVILEGIERTE GEDANKEN
AUSTRIA-CABERNET-FRANC
DER GROSSE MAGNUMBERICHT IST ONLINE
Letzten Samstag. Raritätenverkostung von Jürg Richter auf der Farnsburg. Weine von 1925 bis 1971 und alle in Magnumflaschen.
Einige Höhepunkte: ...
1929 Beychevelle / 1929 Domaine de Chevalier / 1945 Gruaud-Larose / 1948 La Mission Haut-Brion
1953 Haut-Brion / 1955 Lynch-Bages / 1961 La Mission Haut-Brion / 1971 Coutet Cuvée Madame
Die 9-Seiten-Story: www.bxtotal.com
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Die Pedro-Ximenez-Trauben werden vor dem Vergären an der Sonne angetrocknet. Von diesem legendären 1946er wurden im Jahr 2011 825 Flaschen gefüllt. Also gut 65 Jahre nach der Ernte! Und dieser «ausserrirdische 1946er ist sogar im Markt noch zu finden, so ab CHF 240.

DEM HIMMEL SO NAH
Bereits vor der Abfahrt studierte ich darüber nach, welche Weine ich für unseren langen Abend mitnehmen könnte. Die Gemeinde Juf ist mit 2126 Metern über Meer das höchstgelegene, ständig bewohnte Dorf in ganz Europa.
Da kam mir die glorreiche Idee, «heilige Weine» mitzunehmen, da wir ja dem Himmel dort besonders nah sein werden.
Den hochreifen Dominus 1991 und den allerersten Jahrgang vom Hosanna 1999. Der ist immer noch sehr gut in Schuss und eine kleinere Jahrgangssensation.
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Es muss nicht immer ein Grand Cru sein. Denn - der Les Pucelles von Leflaive ist oft ein echter Geheimtipp und steht den wesentlich teureren «richtigen Montrâchets» wenig nach. In dem heissen Jahr 2009 ist die Differenz aber unglaublich markant...
Während der Les Pucelles, fett und mit eher wenig Spannung daher kommt, ist der Chevalier-Montrachet zwar auch mit üppigem Reichtum und dafür mit einer ausgleichenden, unvergleichlichen Mineralik ausgestattet. So ein richtiger Rubens-Burgunder!
Eigentlich sollte man ja auch solch unterschiedlich klassifizierte weisse Burgunder auch gar nicht vergleichen, sondern einfach separat trinken und geniessen. Ohne nörgelnde Kritik.
Das haben wir dann auch gemacht. Zuerst den Les Pucelles und dann den Chevalier-Montrachet.
1992 KALIFORNIEN
1929 CORCOL: MEIN ÄLTESTER MONTRACHET
BESUCH BEIM FLASCHEN SEPP
Spannendes Museum in Willisau:
http://www.flaschenmuseum.ch
Irgendwie muss man ja die Enthaltsamkeit kompensieren!
WEINFREUNDE: PART I
auf sagenhafte 68 Millionen Angaben hochgeschnellt. Und das Wort «Freunde» hätte gar 148 Millionen Treffer generiert.
Nach dem Rückflug von Kapstadt, konkretisierte ich die Idee und entwarf Rahmenbedingungen. Nicht zu viele «Mitglieder», ein bis zwei Treffs pro Jahr.
1974 Cabernet Sauvignon Marthas Vineyard, Napa Valley, Heitz Cellar: Dunkel, satt in der Mitte, am Rand zeigt er seine Reife. Das Bouquet ist einzigartig, dramatisch, unvergleichlich. Viel Minze, helles Malz, Eucalyptus, Perubalm, süss, tief und immer wieder; unvergleichlich! Im zweiten Ansatz Kampfernoten, Backpflaumen, zeigt eine dramatische, warme, zulegende Cabernetsüsse welche schier in Likörige dreht. Nach zwanzig Minuten wie Kräuterlikör (Appenzeller). Er legt an der Luft permanent zu, wirkt immer süsser und kompensiert das gleichzeitig parallel mit Würze. Im füllig-reichen Gaumen samtig, elegant und doch mit unerhört viel Druck, die Aromen wiederholen und überschlagen sich, das Finale ist bewegend. Er zeigt eine extrem hohe Reife und doch reflektiert er immer noch seinen legendenhaften Status. 20/20 austrinken


Sie haben zu Hause eine ganz besondere Flasche. Eine die wesentlich teurer ist als alle anderen. Eine die sehr gesucht ist. Eine, die aus einem ganz grossen Jahrgang stammt. Eine Flasche die von namhaften Degustatoren hoch bewertet wurde. Eine Flasche, die man bald geniessen sollte, will man deren besten Zeitpunkt nicht verpassen!
DIE ZAHL DES TAGES: € 2.19
Genau so viel Geld gaben die deutschen Weintrinker (ich finde das Wort Weingeniesser hier eher unpassend) im Schnitt im Jahr 2016 für eine 0.75 Liter Weinflasche aus.
Das stimmt denn auch in den Relationen zum Benzinpreis! Denn diesen gibt es im Offenausschank. Also muss der Spritzulieferer keine Reben pflegen, die Trauben nicht vergären lassen, keine Flaschen und Korken kaufen und auch keine Etiketten drucken und Kartons produzieren lassen.
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KANN POMEROL GEIL SEIN?
Wenn es darum geht bei einem Wein mit den Wörtern «verführerisch» oder «erotisch» zu liebäugeln dann bin ich immer besonders vorsichtig. Ein Bisschen Heddonismus ist ja schon gut bei einer Weinbeschreibung, aber man muss als Verkoster nicht immer gleich die Wortgrenzen ausloten. Das kommt nicht bei allen Lesern gut an und die Wortwahl könnte auch als unseriös ausgelegt werden.
Und jetzt haue ich halt mal über die Strenge und schreibe einfach mal hin,... dass dieser einzigartige 2001er Le Pin für mich ganz schlicht und einfach «geil» war.
Die Farbe ist zwar eher harmlos und das eher schwache Rot weist denn auch schon recht viel orange Nuancen am Rand auf. Dann schaut man aufs Etikett, baut eine Erwartung auf und nimmt den Wein vorsichtig zur Nase. Doch schon von Weitem verspüht dieser mit nichts zu vergleichende Libournaiser Wein seine extreme, ausufernde, parfümierte Fruchtsüsse. Er trägt einfach etwas in sich, was andere überhaupt nicht haben. So ein «Surplus» - so was Unerklärliches. Im Gaumen geht es dann Richtung samtig-fülligem Pomerol. Für Burgunderkenner wäre das schon schier vergleichbar mit einem Chambertin. Mit einem ganz grossen Chambertin! Die Aromatik schwankt zwischen Kardamom, Caramel, kompottigen Walderdbeeren und Edelhölzern. Aber eben, trotz den Aromenversuchen ist das Ding schwer zu definieren. Es ist ganz einfach hemmungsloser Genuss. Die Lust auf den zweiten Schluck kommt schon bei der ersten Bouquet-Sekunde auf. Einfach nur geil! Sorry. 19/20 trinken
Im Fotohintergrund der Sponsor Daniel Groth...
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Mehr darüber in der grossen Story. Und auch der Abschluss dieses nachfolgend beschriebenen Weinabends war dann auch verführerisch süss. Er endete nämlich mit Palatschinken und Sauternes.

OTELLO IM HEMD
Auch das noch! Ein neues Dessert bei den österreichischen Bundesbahnen: «Otello im Hemd». Das Gericht kannte ich noch von früher, da hiess es noch «Mohr im Hemd». Heute nicht mehr. Wohl wegen der möglichen Rassendiskriminierung. Wenigstens wissen Opernkenner Bescheid. Der Othello war nämlich der Mohr von Venedig.
Und der hatte auch Schokolade im Gesicht…
M ARKANTER
M ONTUS
M ONTAG
Die Verkostungnotizen sind auf www.bxtotal.com
DA STRAHLT ELISABETTA GEPPETTI!
Für den 2012er Saffredi hat sie von James Suckling 100 Punkte bekommen.
Parker taxiert den 2013er mit 98/10
und für den 2014er bekommt sie 19 Gabriel-Punkte...
2014 Saffredi Fattoria le Pupille: Sehr dunkles Weinrot mit violetten Reflexen. Das Bouquet ist geprägt von schwarzen Fruchtaromen; Kirschen, Cassis, Heidelbeeren, dann schwarze Oliven, dunkles Edelholz, ergänzt mit ganz feinen Rauch- und Lakritzespuren. Im zweiten Ansatz ist das bullig-intensive etwas zurückhaltender und es kommen verspielte, schier parfümierte Noten zum Zug. Da findet man Minze und Veilchen und eine ziemlich klare Cabernet-Ansage in den Grundaromen. Und nach weiteren 10 Minuten geht er so richtig in die Tiefe, Teernoten und ein Hauch von Terpentin zeigen die Mineralität dieses seriösen und gleichzeitig vielseitigen Nasenbildes an. Im Gaumen fleischig, kompakt, verlangend. Zeigt viel Charakter und auch eine gewisse Jugendarroganz auf der körnigen Zunge. Dies bei intensiven und auch reifen, aber (noch) nicht ganz so gerundeten Tanninen. Da ist ein Potential von gut 20 oder noch mehr Jahren in diese tolle Flasche verpackt. Also wird dies ein sehr langlebiger Saffredi. Da ist dann auch gleichzeitig ein Bonus-Malus-System integriert. Die Langlebigkeit wird für ungeduldige Maremma-Fans ein gewisses Jugendhandicap sein. Gehört zu den ganz grossen Jahrgängen dieses Weingutes. Und, vom Hörensagen soll der 2015 sogar noch besser sein. Dieser 2014er liegt nahe dem 2011 mit etwas weniger Finessen, bei gleich viel grosszügigem Weinfleisch am Toskana-Knochen! Ich habe den Wein anlässlich eines Wine&Dine bei Wein&Co in Wien mit Elisabetta verkostet. 19/20 2020 – 2035
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SPANISCHER ROTWEIN
Genauso spartanisch steht es auf der Etikette. Importiert damals von Alpina (Boevensipen). Wohl aus einer Zeit, als man vielen deutschen Weintrinkern noch erklären musste wie die rote Flüssigkeit von vergorenen dunklen Trauben richtig heisst. Und aus welchem Land er stammt. Eingefleischten Rioja-Kennern muss man nur den Schriftzug «La Rioja Alta S.A.» zeigen und dann steigen Erwartungen oder Erinnerungen werden wach. Oder beides. Wie bei mir.
Schon in der ...ersten Spanien-Wein-Lehrstunde musste man lernen, dass es verschiedene Rioja-Gebiete gibt aber das La Rioja Alta das beste ist.
Und jetzt ist ein 47jähriger Rioja in meinem Glas. Es ist der 1970 Reserva 904 von La Rioja Alta. Die Farbe mitteldunkel. Er kann sein Alter nicht verleugnen und die restroten Reflexe haben wenig Chancen gegen die ziegelfarbenen Nuancen, gegen Orange (vor allem am aufhellenden Rand) und gegen bräunliche Konturen durchzudringen. Mir egal – Reifsein verpflichtet halt. Auch farblich! Die Nase zeigt den Weinherbst des Lebens dieser Flasche. Erst moosig, dann welkes Herbstlaub. Uneinsichtige oder ungeduldige Nichtweinkenner, oder notorische Fruchttrinker würden jetzt wohl sich schon in den ersten Sekunden angewidert abwenden. Der Altweinrioja-Kenner wartet. Er gibt dem Wein die nötige Luft. Nach 10 Minuten kommt Stufe Zwei; erste Nuancen von Süssholz, Tabakblatt und Schokolade. Habe noch keinen Schluck genommen. Warte nochmals 10 Minuten auf Stufe Drei: Jetzt lädt das Bouquet immer mehr aus, mit einer sublimen, hochfeinen Fülle. Das Nasenbild wird absolut homogen, rundet sich ab. Es zeigt auf, dass auch die besten Weingebiete in Spanien die fraglose Erlaubnis haben, um von «Terroir» zu sprechen. Sandelholz und Rosenholz, Sommertrüffel, Backpflaumen, ein Hauch von Malagarosinen und Kaffee. Nicht nur intakt, sondern genial, sofern man eben ein erfahrener Rioja-Ambassador ist.
Nach dreissig Minuten von Duftbegleiten – bei sanftem Wärmerwerden – der erste Schluck! Samtig, weich, harmonisch, anmutig. Keine Bombe, sondern ein klassisches Konzert. Wäre dieser Wein ein Musikstück, so könnte man ihn wohl mit der «Symphonie espagnole» einem Cellokonzert von Edouard Lalo vergleichen. Er bleibt im Gaumen, im eher schlank anmutendem Körper extrem lang und klingt dementsprechend aus. Nebst dem Begriff «spanischer Rotwein» steht noch eine weitere Information auf dem Etikett: 12.2 Vol. Und da kommt jetzt noch eine aktuelle Gabriel-Information dazu: 19/20!
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CLERC-MILON ALS MOUTON-KONKURRENT
Die Notizen zu allen Weinen von oben

WARTEN BIS DER MERLOT ...
...DEN CABERNET FRANC ÜBERHOLT
Der Anlass war kein fröhlicher. Ich öffnete diese Flasche im Gedenken an meinen verstorbenen Freund Marino. Der Cheval war nämlich einer seiner vielen Favoriten. Doch Marino hätte sich sicherlich gefreut, wenn er wüsste, dass seine manchmal ziemlich ausufernde Weinfreude auf die Hinterlassenen ab und zu überspringt.
Von den insgesamt 88 Flaschen korkt lediglich eine Bouteille. René Gabriel dekantiert alle Weine und trennt diese vom Depot und giesst diese vorsichtig in die Originalflaschen zurück
GANZ ANDERS
VULETIC SALADE NICOISE
Schon oft habe ich irgendwo den so genannten Salade Niçoise gegessen, aber das war der beste meines Lebens! Die Ingredienzen sind äusserst einfach, aber vielleicht liegt das Geheimnis möglicherweise an den wohl selektionierten Zutaten!
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