Was so alles im Jahr 2024 bisher passierte ...
2025 wird ab Mitte Januar aufgeschaltet!
Informationen zu ganz vielen Weinerlebnissen und Lebenserkentnissen findet ihr auch im Archiv ...
BILANZ 2024:
Heuer war ich immer noch recht fleissig. Für das Webseitenportal bxtotal.com wurden 50 PDF-Artikel von 2024er-Weinproben verfasst. Gesamtumfang über 300 Seiten. Also wäre das ein richtig schönes Weinbuch, wenn Mann in den Druck ginge. Viele Karten wurden durchgemischt bei verschiedenen Jass-Partien mit vielen Freunden in verschiedenen Gruppierungen. Vom Schieber über den Coiffeur bis hin zum komplexen Sidi Barrani (Doppelkart).
Mit den Weinwanderern waren wir fast ein Dutzend Mal unterwegs. Meist im Eschenbacher Wald, einmal gar in Saint-Emilion. Apropos Wandern, da war ich mit Markus eine ganze Woche lang auf der Kanal-Insel Jersey unterwegs. Sehr zu empfehlen.
Die Feiertage (Ostern, Pfingsten) und dies Sommerferien verbrachten wir am Murtensee. So richtig erholten konnten wir uns auch ein paar Mal in Teneriffa. Die Sonne wärmt die Seele. Der spanische Wein schmeckt mir dort so gut, dass ich kaum Heimweh nach Bordeaux‘ bekomme. Etwas kälter, zumindest von der Wahrnehmung her; ein tolles Wochenende mit Bättigs in Zermatt. Mehrere Besuche im geliebten Österreich. Immer auch in der Wachau! Das traditionelle Wochenende auf der Melchsee-Frutt mit Freunden.
Die grosse Töfftour mit der Goldwing in die Normandie mit meinen Honda-Freunden. Eine weitere Töfftour nach Berlin mit wildem Magnum-Rodeo. Auch mit dem kleinen Roller war ich oft auf Piste.
Der grosse Übersee-Tripp mit Sohn Stefan und Gabriel-Glas-Hallein CEO Tobias Herlbauer in Kalifornien im Frühling. Mit Besuchen vom US-Glas-Importeur (unser grösster Kunde!) und ein paar Sonoma- und Napa Wineries. Mit anschliessendem Robert-Raritäten-Tasting in Los Angeles Kalifornien.
Zwei grosse Publikumsreisen nach Bordeaux. Eine im Frühling und eine im Herbst mit anschliessendem Sauternes-Tripp für die Aufgleisung von kommenden Süsswein-Raritäten-Proben; (2025 Château Guiraud, 2026 Château Raymond-Lafon, 2027 Château Gilette)
Im 2025er Weinzentrum; öffentliche Weinproben, welche sich über das ganze Jahr verteilten. Mit den Themen Bordeaux 1989 in Luzern, Dunn Jéroboams in Trier. 2004 Bordeaux in Eschenbach, Imperial in Zürich, Haut-Brion in Davos, 1974 Kalifornien in Zürich. Die legendäre Doppelmagnum-Degustation von Freund Jürg im Carlton. Und grad vor kurzer Zeit; der unvergessliche Legenden-Lunch, Bordeaux 2001, Best-Bottle in Luzern. Plus weitere Weintreffs im Freundeskreis. Immer mit begleitenden Weinflaschen …
Dazwischen ein paar ohrenschmausende Musikkonzerte. Meist in Richtung Dixie und Jazz. Und – man glaubt es dem Gabriel wohl kaum – auch ein paar sonntägliche Gottesdienstbesuche. Sowie kleinen Wanderungen in unserer Region.
Man lernt nie aus; mittlerweile kann ich billigen Wein schon am Preis erkennen!
2025 IST ANGERICHTET!
Liebe Weinfreundinnen, liebe Weinfreunde
Das neue Jahr kommt automatisch! Man kann es nicht regulieren, aber immerhin steuern. Ich habe beschlossen 2025 weiter zu kuppeln und zu schalten. Nach dem Schalten kann man immer noch situativ entscheiden, ob ein Gang höher oder einer tiefer eingelegt wird. Nach dem Motto von Henry Ford: «Es liegt an Dir, ob Du im kommenden Jahr aufs Gas- oder Bremspedal trittst!».
Gelegenheiten ergeben sich nicht von selbst. Man muss dafür auch etwas dafür tun. «Auf Veränderungen zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten». Hatte Albert Einstein mit diesem Spruch recht? Auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel. Grad gestern war ich am Bahnhof in Luzern. Und da ist ein Schiff abgefahren …
2024 war ein glücklicher, bewusst auch privilegierter Mix vom Besten, was das Leben zu bieten hat. Dafür bin ich meiner Familie, meinen Freunden und dem transzendentalen Umfeld wirklich sehr dankbar. Dabei vergesse ich nie Menschen, welchen es nicht so gut geht. Wenn man zu sich grosszügig ist, dann sollte es für andere eigentlich auch reichen …
Was nächstes Jahr privat passiert, weiss meine Familie bereits und meine Freunde sind auch informiert. Weitere Freiräume sind mir heilig und dienen der persönlichen Regeneration. In Sachen Wein sind alle kommenden Events bereits auf der Webseite aufgelistet. Insgesamt sind es ein paar weniger als sonst. Insbesondere deshalb, weil ich alle externen Anfragen aus Altersgründen mittlerweile höflich negiere.
Was 2025 kommt; Bordeaux-Magnum in Davos • Pomerol-Jahrhundert-Jahrgang 1998 in Hildisrieden • Zwei grosse Mouton-Vertikalen (Emmental und Bad Ragaz) • Jürg’s Magnum-Ikonen in Zürich • Bordeaux 2005 in Eschenbach • Figeac-Vertikale in Zürich • Doppelmagnums und rare Pomerols (Pétrus & Co.) in Meggen • Imperiale in Zürich • Château Guiraud in Bordeaux • Luzerner-Legenden-Lunch …
Sehen wir uns irgendwo nächstes Jahr? Das würde mich sehr freuen.
ALLES GUTE AUS ESCHENBACH, RENE
BORDEAUX 2001 – VOM ALLERBESTEN
Es war so nicht geplant – es hat sich einfach mal so ergeben. Und jetzt ist es eiserne Tradition, dass eine kleine Sonder-Gruppe von Weinfreaks jeweils im Dezember eine Kiste aufmacht. Damit ist eine sogenannte «Collection Duclot» gemeint. Aussen von noblem Holz, innen vom besten was der jeweilige Bordeaux-Jahrgang hergibt. Wir haben uns diesmal für den Jahrgang 2001 entschieden, aber ohne Kiste.
Die Gründe sind einfach zu erklären. Es gibt nur noch wenig Anbieter für eine «Caisse d’Origine Duclot». Und die Preise liegen nahe bei zehntausend Franken. Der Preistreiber in diesem Angebot ist der Château Pétrus. Der kostet allein schon fast 5000 Franken. Das ist nicht das generelle Problem. Der Hund liegt darin begraben, dass die meisten Flaschen schlecht sind und an einem Korkfehler erinnern. Unter Kennern wird dieses Problem mit Brettanomyces deklariert. Ich war bei mehreren Entkorkungen dabei. Und jedes Mal «pechte» der Pétrus. Also wollten wir uns diesem schier garantierten Frustpotential gar nicht erst aussetzen und konzentrierten unseren Genussabend ausschliesslich auf die Weine vom «linken Ufer». In diese Schatulle passt alles vom Süden (Sauternes) bis ins nördliche Médoc.
Unser weiniges Treffen fand am Donnerstag, 12. Dezember 2024 in Luzern. Im sonst schnitzeligen Old Swiss House.
LUZERNER-LEGENDEN-LUNCH
Der Titel erklärt sich, zusammen mit dem Foto, eigentlich fast wie von selbst. In Luzern wurden legendäre Weine bei einem Lunch entkorkt.
Dies bereits zum dritten Mal in Folge. Und immer Anfangs Dezember. Irgendwie als vorgeschobener Feiertag für angefressene, wie auch solvente Weinfreaks. Und zu feiern gab es an diesem Samstag, 7. Dezember 2024 im Restaurant Reussbad in der Stadt Luzern ganz viel.
Der grosse Gabriel-Bericht von diesem absolut legendären Tasting: www.bxtotal..com
NEUN ALTE KALIFORNIER WEINE
Jeder Event, mag er auch noch so klein sein, hat irgendwie ein Vorspiel. In diesem Fall war es die Erwähnung von Weinfreund Carlo, dass er noch drei alte Kalifornier im Keller habe und diese gerne mit anderen Weinfreunden trinken würde. Baschi, bei dem es beim Teilen immer ums Ganze geht, war von der Idee Feuer und Flamme. Auch er würde gerne drei Bottles aus seinem Napa-Bestand beisteuern. Beim René gibt es – nebst (zu) vielen Bordeauxweinen auch noch ein paar alte US-Exemplare. Also sponsorte auch ich ein in die Schatulle passendes Napa-Trio bei. Nun galt es nur noch ein Datum zu finden. Das war dann der Mittwoch, 27. November 2025. Und einen passenden Austragungsort. Hier kam ein Vorschlag vom Restaurant Casa Tolone in Luzern, der wohlwollend aufgenommen wurde.
Der Gabriel-Bericht von diesem Kalifornien-Altweinevent: www.bxtotal.com
DONATSCH PRIVÉE DINER #1
Die Bezeichnung #1 wird häufig verwendet, um etwas als das Beste oder das Wichtigste einer Kategorie zu kennzeichnen. Es kann
sich auf eine Rangliste, eine Auszeichnung oder einfach auf die höchste Position in einem Wettbewerb beziehen. Oder aber auch als etwas, was in späteren Folgen mit #2, #3 etc. weitergeführt wird. In unserem Fall sind es beide Varianten.
Das allererste Privée-Diner von Martin Donatsch fand am Freitag, 8. November 2024 im Ochsen in Malans mit Spitzenkoch André Jäger statt. Sozusagen als «Weltpremiere» von weiteren Events, welche an anderen Orten mit anderen Spitzenköchen geplant sind. Immer mit grossartigen Weinen von der Domaine Donatsch. Im Mittelpunkt werden immer die sagenhaften Editionen vom Pinot Noir Privée sein. Den gibt es nur in besonderen Jahren. Erstmals im 2013, dann wieder 2015 und 2018. 2022 wird irgendwann folgen …
Der Privée 2022 ist also noch nicht auf dem Markt. Er schlummert im tiefen Keller einer ersten Flaschenreife entgegen. Die anderen Jahrgänge wurden via Weinbörse-Auktionen lanciert. Dabei erreichten die teuersten Flaschen vom ersten Jahrgang 2013 Preise von über 1000 Franken. Auch die Folgejahrgänge 2015 und 2018 lagen deutlich über der 500-Frankengrenze. Insgesamt waren die Auktions-Lancierungen aber nur Bruchteile der eh schon kleinen Produktionsmengen. Also kamen nur wenige Pinot-Freaks zum Handkuss eines Erwerbs. Die restlichen Flaschen liegen beim Winzer in Malans. Somit entwickelte sich der Privée in dessen Leben zu einer Art Phantom. Viele kennen den Wein vom nur Hörensagen oder Lesen, aber nur wenige Geniesser haben so die Chance, diesen grossartigen «Bonsai-Editionen» jemals zu begegnen. Genau diesem Phänomen will man Martin Donatsch mit den Privée-Diners Abhilfe schaffen.
Der grosse Bericht von René Gabriel zu diesem genialen Event: www.bxtotal.com
HARLAN ESTATE MIT WILL HARLAN
Grosser Napa-Bahnhof in Zürich. Harlan feierte sein 40jähriges Bestehen mit Top Kunden, Importeuren, und Gastronomen. Dies im Nobelhotel Mandarin Oriental Savoy in Zürich. Am Freitag, 15. November 2024. Der erste Jahrgang war 1990. Das wären nicht vier Dekaden. Das Jubiläum geht auf die Gründung von Harlan Estate zurück. Das war im Jahr 1984 …
Bevor er das Kapital für einen eigenen Weingutsbetrieb aufbrachte, übte Bill Harlan mit zugekauften Trauben. Seine Kompagnons Don Weaver und Bob Levi halfen ihm dabei. Im Jahr 1983 brachte er einen Chardonnay und einen Cabernet Sauvignon auf den Markt. Direkt im Anschluss verkaufte er seine Weinkellerei und gründete ein Jahr später Harlan Estate. Von den rund 100 Hektar erworbenen Land- und Waldflächen sind heute lediglich 17 Hektar mit Reben bestockt. Es sind alles Hügellagen. Bill hatte eine klare, langfristige Vision und von diesem Kurs ist er nie auch nur einen Millimeter abgewichen.
Harlan hat sich nicht nur als einer der besten Weingüter vom Napa Valley etabliert, sondern gehört fraglos zu den besten Weingütern der Welt. Robert Parker hat vier Mal die Maximalnote bei Tastings gezückt. Selbst die sonst eher zurückhaltende, englische Weinkritikerin Jancis Robinson beschreibt Harlan als eines der besten Weingüter des 20. Jahrhunderts. Die Weinzeitschrift Falstaff fasst wie folgt zusammen: Harlan besitzt alle Elemente für Grösse, Individualität, Kraft, verbunden mit Eleganz, ausserordentlicher Komplexität und bemerkenswertem Potential für Reife». Der Wine Spectator hat Harlan Estate-Weine wiederholt mit hohen Bewertungen ausgezeichnet. Nie unter 95 Punkten. Der Wein wird dort für seine dunklen Früchte, komplexen Aromen von Schokolade, Tabak, Gewürzen, floralen Noten, sowie für seine beeindruckende Struktur gelobt.
Der Cabernet Sauvignon bildet immer die Basis, ergänzt durch kleinere Anteile Merlot, Cabernet Franc, Malbec und Petit Verdot.
CHÂTEAU GAZIN AUF CHÂTEAU GAZIN
Manchmal schreibt das Leben Geschichten. Oder Geschichten entstehen einfach. So wie diese hier. Bei einem grossen Lunch mit einer Reisegruppe sass Ines de Bailliencourt neben mir. Wir sprachen über Gott und die Welt. Das kann sie gut. Und auch etwas über Wein. Natürlich auch über Château Gazin. «Wie schmeckt eigentlich der Gazin aus Deinem Geburtsjahr?», fragte ich spontan. «Den habe ich noch nie getrunken!». Ich erkundigte mich nach ihrem Jahrgang und fragte was sie mir dann dazu kochen würde, wenn es mir gelänge, einen 1955er aufzutreiben. Die Antwort kam postwendend; Milken, also «Ris de Veau», wie die Franzosen das so schön in ihrer Landessprache deklarieren.
Zu Hause zurückgekehrt, erinnerte ich mich an unser Gespräch und suchte im Netz nach Château Gazin 1955. Winesearcher lieferte keine Ergebnisse. Aber, ich wurde bei einem französischen Händler fündig. Also kaufte ich die drei vorhandenen Flaschen. Die Rechnung kam zu mir. Die Flaschen lieferte der französische «Marchand de Vin» direkt zu Château Gazin. Dort schlummerten die Bouteillen jetzt fast zwei Jahre lang. Mal passte es der Ines nicht. Dann konnte ich wieder nicht. Jetzt endlich war es so weit …
Im Herbst 2024 lancierte ich meine letzte offizielle Bordeauxreise. Mit Zwischenhalten auf Smith Haut-Lafitte, Domaine de Chevalier, Négociant Joanne, Clos du Clocher (mit den Mitgliedern von Pomerol Séduction), Saint Emilion, Faugères, Margaux, Pichon-Lalande, Léoville-Barton und Lascombes.
Am Mittwoch endete die Reise mit einem Ausflug nach Château Myrat mit Lunch und (fast) allen Sauternes-Premier-Grand-Crus.
Danach fuhr uns der Charterbus zum Flughafen und alle Teilnehmer der Reisegruppe bestiegen die Flugzeuge in verschiedene Destinationen. Nur der Reiseleiter blieb hartnäckig in Bordeaux zurück. Mit einem klitzekleinen Mietauto fuhr ich in Pomerol und löste meine längerfristige Einladung mit der Kombination von 1955 Gazin und Ris de Veau endlich ein.
1955 Château Gazin: Immer noch dunkel. Die Farbe zeigt eine Mischung aus Restrot und Braun. Offenes Bouquet, trocken-süss, helles Leder, Cigarren, Rosenholz, Rosinen und Hagebuttenkonfitüre. Im zweiten Ansatz; minim flüchtige Säure. Im Gaumen wirkt der mittelfleischige Körper asketisch, die Säure erhält den Wein. Das Finale zeigt getrocknete Herbsttrompeten, Sommertrüffel und Pumpernickel Brot. 17/20 austrinken
Der grosse Bericht: www.bxtotal.com
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BORDEAUX 2004 - JUBILÄUMSFEIER
Meinen ersten Kontakt zu diesem unterschätzten Bordeaux-Jahrgang generierte ich im April 2005. Damals war ich noch voll engagiert. Heisst; für Mövenpick im Einkauf und für WeinWisser am Publizieren. Wie jedes Jahr verkostete ich annähernd tausend Fassproben.
Die persönliche Punkteernte: 19 Rotweine mit einer Wertung von 19-Punkten. Genau 70 Crus notierte ich mit versprechenden 18/20! Ich habe die spannendsten Cru’s – nebst den verkosteten Weinen – am Schluss dieser Story in einen Kasten gesetzt.
Generelles Fazit war, dass es sich hier also definitiv nicht um ein ganz grosses Jahr handelte. Eingeklemmt zwischen den zwei heute noch wesentlich populäreren «Millesimes» 2003 und 2005. Aufgrund der günstigigen Subskriptionspreise war das Interesse trotzdem oder gerade deshalb gut.
Die Markt-Evolution zog sich dann aber in den Jahren nach der Lancierung gemächlich dahin. So gibt es auch heute noch ein paar jetzt gereifte, spannende Einkaufsmöglichkeiten. Wer klassische, so richtig nach Bordeaux schmeckende Weine mag, der ist mit dem Jahrgang 2004 sehr gut bedient. Ich schätzte diese Weine als Fassproben richtig ein und war in der Folge auch ein emsiger Käufer.
Die Weine entwickelten sich langsam, machten keine Kapriolen und sind heute richtig schön gereift. Entkorkungshektik ist noch keine angesagt. Bei nicht wenigen empfiehlt sich gar der Griff nach der Karaffe.
Am Mittwoch, 6. November 2024 fand ein grosser Mittags-Event mit dem Thema «Bordeaux 2004» in Eschenbach statt.
40'000 FLASCHEN FÜR MÖVENPICK
Jedes Jahr selektionierte ich für Mövenpick einen Cru Bourgeois und den boten wir dann jeweils prominent in unserer Subskription an. Von kleinen Flaschen bis hin zur 18litrigen Melchior. Beim Jahrgang 2004 viel die Wahl auf den Mayne-Lalande von Bernard Lartigue.
Leider gibt es kein neueres Foto mehr von meinem Winzerfreund. Er ist im Jahr 2020 im Alter von 71 Jahren verstorben. Seitdem führt Tochter Alice-Jeanne das für mich beste Weingut in der Appellation Listrac.
2004 Château Mayne-Lalande, Listrac: Recht kräftiges Granat, nur wenig Reifeschimmer. Würziges Bouquet, zeigt eine gewisse Tiefe an, dunkle Rauchnoten und Lakritze. Im Gaumen erstaunlich dicht, feinfleischig, zart kerniges Extrakt, recht langer Rück-Aromatik in dem sich schwarze Schokolade wiederfindet. Toll gereifter Bourgeois den ich mit lieben Erinnerungen an meinen verstorbenen Winzerfreund Bernard Lartigue trinke. 18/20 trinken
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CHÂTEAU LÉOVILLE-POYFERRÉ 1934 - 2020
Eine sehr intensive Jahrgangs-Palette kam da zusammen. Jeder Weinwanderer brachte eine oder zwei Flaschen aus seinem privaten Keller mit. Die drei Flaschen vom Jahrgang 2020 (Pavillon, Le Crock und Poyferré) wurden dem Gabriel direkt vom Château zugeschickt. Die passten ebenfalls grad wunderbar in unseren geselligen, vertikalen Weinabend. Die Weinwanderfreunde trafen sich am 4. November 2024 in Gabriel's Weinkeller,
GERBSTOFFE ALS BLOCKADE
Die grossen Weine des Jahrganges 1986 tun sich immer noch schwer. Auch noch nach fast 40 Jahren in der Flasche! Dabei war grad die Summe der Gerbstoffe und Säuremenge früher ein Hauptargument für einen grossen Jahrgang. Da war wohl eher die generelle Lagerfähigkeit im Vordergrund gemeint.
So gesehen ist/wäre der Bordeaux 1986 (damit sind nur die Weine vom linken Ufer gemeint) ein riesengrosses Jahr. Doch die Weine sind irgendwie blockiert. Nehmen es mit der Flaschenreifung ganz und gar nicht ernst und lassen mittlerweile auch sonst eher geduldige Weinfreaks verzweifeln.
Mit der Annahme, dass frühere, grosse Jahrgänge wie 1928, 1949 und 1945 möglicherweise über Dekaden in deren ersten Phase fast keinen Genuss ablieferten, gebe ich die Hoffnung nicht auf. Es gibt ein paar gut gereifte 1986er. So Rauzan-Ségla, Mission und Latour. Werden die anderen, noch bockigen dann irgendwann auch reif? Bringt Geduld Weinrosen?
1986 Château Léoville Poyferré, Saint-Julien: Sattes, dunkles Purpur, wenig Reifeschimmer. Fängt mit der typischen, leicht dumpfen, grünlichen 1986er Nase an. Fleisch von Baumnüssen, Capsaicin, Eucalyptus. Es braucht etwas Toleranz, aber ich finde ihn so recht spannend. Im Gaumen überfleischig, unfertig und immer noch deutlich adstringierend. Reicht einen Tag dekantieren, um ihn aus der Versenkung zu holen? Nach so vielen Jahren ist er immer noch recht bockig. Aber da ist er nicht allein. Ich denke, er kommt noch. Wobei ich das auch schon ein paar Jahrzehnte lang so behaupte. 18/20 beginnen
FLASCHE DER UNTERSTEN KISTE
Sie kennen das vielleicht auch. Für eine Weinprobe oder für eingeladene Gäste oder für ein Geschenk braucht man unbedingt eine besondere Flasche. Und dann ist genau diese Bouteille in der untersten Kiste! Also Ärmel hochkrempeln alle Kisten voneinander schichten. Dann die unterste Kiste vom Deckel befreien und die gewünschte Flasche rausnehmen. Dann die anderen, noch vollen Kisten wieder hinstellen und die just angebrochene Kiste zuoberst stapeln. Das ist dem Bärti so geschehen mit seinem 2010er Léoville Poyferré, den er mitbringen musste. Das Titelbild schoss ich einen Tag zuvor. Genau dieser Wein fehlte mir noch für das Foto. Also griff ich in eine Gabriel-Kiste. Dort lagen, sehr gut zugänglich, ein paar Flaschen von diesem Poyferré. Seine Flasche legte ich am anderen Tag bequem in meine Kiste zurück.
Der grosse Gabriel-PDF-Bericht: www.bxtotal.com
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AMEN, EIN HIMMLISCHER SÜSSWEIN
Es ist eine Weltpremiere, wenn auch mit klarem Lokalcharakter! Es geht um einen himmlischen Süsswein aus der Bündner Gemeinde Malans. Die heutige Dorfkirche (Titelbild) datiert aus dem Jahr 1469.
148 Jahre früher wurde erstmals die Traubensorte Completer dort urkundlich erwähnt. Also reden wir da von anno 1321. 697 Weinernten später entscheidet sich Martin Donatsch erstmals in der Geschichte des eigenen Weingutes einen reinsortigen Completer als Süsswein herzustellen.
ERSTE FACHKOMMENTARE
Noch ist der Wein ein Vertriebsphantom. Will heissen; es wurden noch keine Angebote im Markt platziert. Der spätere Marktpreis wird durch die Auktion der Weinbörse bestimmt.
Der deutsche Journalist Stephan Reinhard, der für Parkers Wine Guide punktet, bewertet den Amen mit 97/100 Punkten.
André Kunz (Schweizerische Weinzeitung) hat ihn hoch im Kurs und notiert ihn wie folgt: 2018 Completer Amen AOC Graubünden, Weingut Donatsch (3/8 Flasche): Samtenes, dichtes, komplexes, frisches Bouquet, Zitronencreme, Melisse, fein Aprikosen. Samtener, dichter, vielschichtiger, cremiger Gaumen mit kräftiger, samtener Süsse, sehr guter, kräftiger Säure, vielfältiger, kräftiger Aromatik, sehr langer, dichter Abgang. Kann noch zulegen. 19/20 2030 – 2060
Noch euphorischer schwärmt Süssweinfreak Jürg Richter (www.sauternes.ch). Er hat ihn währende dem Schlussabend einer grossen Bordeaux-Probe kommentiert und mit den besten Süssweinen der Welt verglichen. Er zückte in seiner abschliessenden Bewertung ohne Wimperzucken die Maximalskala: 20/20.
Auch der Winzer selbst, der sonst eher mit einer vorsichtigen Zurückhaltung gegenüber seinen eigenen Weinen artikuliert, beschreibt ihn etwa so: «Er duftet nach getrockneter Mango und zeigt eine verblüffende Aromatik, welche nicht zu enden scheint. Eine Feuerwerks-Explosion. Neben der Süsse tritt eine gewisse Schärfe (weisser Pfeffer) auf. Jedes Mal wieder verblüffend und unvergesslich. Für mich einer der grössten Weine, die ich je gekeltert habe».
WAS MEINT DER GABRIEL?
2018 AMEN Completer Malans, Domaine Donatsch: Produktion 588 halbe Flaschen. Gesamtsäure 7 Gramm pro Liter. Restzucker 190 Gramm pro Liter. Alkohol 11.3 Volumen.
Mittleres Gelb mit minimen Goldreflexen und senfigem Schimmer. Das angenehm süsse, bereits erstaunlich intensive Bouquet beginnt mit einer deutlichen Quittengeleenote. Danach folgt frisch geschleuderter Akazienhonig, Mirabellen, ergänzt durch exotische Fruchtanklänge wie Mango und getrocknete Papaya. Im zweiten Ansatz folgt ein Hauch von Vanillin, Goldmelisse und Kompott von Golden Delicious. Das Faszinierende ist dabei, dass sich Frische und Süsse herrlich balancieren und stets neue Schichten nachlegen. Schmeichelnd füllig-cremiger Gaumen. Aussen ziemlich üppig, innen im Extrakt Würze und eine noble Bitterkeit (welche auch Rasse verleiht) aufzeigend. Gebündeltes, extrem langes Finish. Da sind nicht nur gewaltig viele Aromen, sondern auch massenweise Emotionen mit drin. Obwohl da schon viel von seiner späteren Grösse vorhanden ist, scheint die Rebsorte im Moment noch ein gewisses Handicap zu sein. Ein grosser, trockener Completer braucht immer mindestens fünf Jahre bis zu seiner ersten Reife. Wie wird es wohl bei dieser raren Süsswein-Edition sein? Reichen zehn Jahre bis zum ersten Genussstart? Ein extrem langes Leben ist hier garantiert. Mit einer klaren Tendenz zum möglichen Jahrhundertwein!
12 FLÄSCHLI AN DER WEINBÖRSE
Am Samstag, 9. November 2024 kommen 12 kleine 37.5 cl. Formate in Bad Ragaz live unter den Hammer. Wer zum Handkuss kommen will, muss bestehende Interessenten überbieten, denn auf jeder Lotnummer (1285 bis 1290) gibt es bereits Gebote.
Infos und Gebote: www.weinboerse.ch
Der Name der Rebsorte Completer und des daraus gewonnenen Weines leitet sich vom abendlichen Gebet Completorium ab. Er wurde früher von den Mönchen des Domkapitels Chur als Stärkung getrunken. Im Namen des Produzenten, im Namen der Weinbörse und im Namen des Meistbietenden, Amen!
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GROSSE FLASCHEN – GROSSES KINO
Angekündigt wurde dieser Event als «Imperial-Dinner». Das stimmte im Prinzip. Denn – im roten Mittelpunkt von diesem weinigen Abend standen acht verschiedene Imperial-Flaschen aus acht verschiedenen Jahrgängen. Doch ein bisschen geschummelt hatte ich mit dem Titel schon. Dies deshalb, weil der Château d’Yquem 1986 «nur» eine Jéroboam (5 lt.) war. Und der Tischwein (2016 Château Fontenil) aus einer 15litrigen Nebuchadnezzar dekantiert wurde. Und auch das stimmte eigentlich dann wiederum auch wieder nicht ganz. Der Wein kam beim Publikum derartig gut an, dass wir noch eine zweite Kiste ins Restaurant tragen mussten. Zum Glück war da noch eine Reserveflasche im Auto vorhanden …
Es ist Donnerstag, 24. Oktober 2024. So nach sechs tröpfeln die rund 80 Gäste nach und nach ein. Jeder bekommt schon mal ein gutes Glas Weisswein. Wenige stehen zum Apero. Viele suchen sich sofort einen guten Platz, setzen sich und harren der Dinge, die da kommen werden. Und es kamen viele «Dinge»; grosse Weine aus grossen Flaschen, tolles Essen und launige Gabriel-Kommentare!
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2022 Balin Kopp von der Crone Visini, Barbengo:
CHF 51. Blend: 87% Merlot, 8% Arinarnoa, 5% Cabernet Sauvignon. Neue und gebrauchte Barriquen. Sattes Purpur mit violetten Reflexen, feiner Rand aussen. Konzentriertes Bouquet, eine Vielzahl von Beerenfrüchten, Cassis, Holunder, Brombeeren, schwarze Kirschen, dunkle Edelhölzer, ein Hauch Arabica Kaffee. Im zweiten Ansatz: erfrischende Kräuter und ein Hauch von gebrochenen Rosmarinnadeln. Hoch aromatischer Gaumen, auch hier zeigt sich die Frucht dunkel (da ist viel Cassis mit drin!) und das zuerst samtene und dann körnig wirkende Extrakt, sehr fleischige Konturen. Im Nachklang kommt dann doch ein verlangendes und Potential anzeigendes Gerbstoffgerüst zum Vorschein. Der kleine Cabernet-Anteil (5%) zeigt sich minim kernig. Ein grosser Tessiner Rotwein mit Charakter und Grösse. Kein Jugend-Charmeur. Wer warten kann, wird hier einen grossartigen Balin im Glas vorfinden. Einer, der geschmacklich teilweise an die früheren Zeiten erinnert. Als der gleiche Wein noch Balino hiess. 19/20 warten
Auch andere Weine vom grossen Jahrgang 2022 wurden von mir mit 19/20 bewertet.
Der grosse Gabriel-PDF-Bericht:
www.bxtotal.com Direkt-Bestellungen:
www.cantinabarbengo.ch
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25 JÉROBOAM DUNN VON 1979 - 2003
Wenn auf einer Flasche Dunn «Cabernet Sauvignon» draufsteht, dann ist auch Cabernet Sauvignon drin. Und zwar zu hundert Prozent. Dies war beim allerersten Jahrgang 1979 so. Und das gilt auch heute noch. Beim etwas günstigeren Napa Valley, wie auch beim grossen Howell Mountain. Um den letzteren dreht sich dieser Bericht. Mit einem umfassenden Blick zurück. In die ersten 25 Jahre des Wirkens vom heute schon legendären kalifornischen Winemaker Randy Dunn. Man könnte im Prinzip auch sagen; es handelt sich beim nachfolgenden Beschrieb eines gigantischen Tastings um das «Alte Dunn Testament». Die zwei Veranstaltungen fanden an einem Wochenende Mitte Oktober 2024 in der Moselregion statt. Mit genialen Rieslingen zum Auflockern, oder als Kontrast. Und mit 25 Jéroboams der Jahrgänge 1979 bis 2003. Und das lückenlos! So was gab es weltweit noch nie: «Never before – never again».
Im Keller von Weinfreund Martin Stoevesandt (im Bild oben mit seiner Frau Andra) in Bremen sammelten sich diese Grossflaschen über Jahre. Eigentlich ist er gar kein Sammler, sondern ein Weinfreak, der seine Schätze nicht verkauft, sondern gerne selbst geniesst, oder mit guten Freunden teilt. Das ist nicht schwierig, wenn es sich um Normalflaschen oder allenfalls um eine Magnum handelt.
Das Unterfangen, 25 Jéroboams an einem Wochenende zu entkorken erforderte Ideen, tolle Austragungsorte, eine ambitionierte Kalkulation, einen Marschplan, verlässliche Sommelier und viele angefressene Freaks.
Mehr über Dunn: www.dunnvineyards.com Alles über dieses grosse Tasting: www.bxtotal.com
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ERNTEDANK FÜR EDUARDO CHADWICK
Mittlerweile hat Eduardo Chadwick bereits mehr als 40 Weinernten auf seinen Weingütern in Chile begleitet. Als er mit seinem Vater im Jahr 1983 das verschlafene Weingut Errazuriz im Aconcagua Valley reaktivierte, bestand die Bodega nur noch aus ein paar Hektaren Rebland. Heute ist der Familienbetrieb zu einem veritablen Imperium mit mehreren Weingütern angewachsen.
Die Palette reicht über alle marktwichtigen Traubensorten zu sehr erschwinglichen Preisen bis hin zum Paradepferd Viñedo Chadwick. Dabei ist die Bezeichnung «Paradepferd» gar nicht so unangebracht. Denn auf dem heutigen Rebberg spielte Eduardos Vater Don Alonso früher Weltklassepolo. Heute dreht sich aus demselben Boden auch wieder alles um Weltklasse. Mit dem Jahrgang 2021 Viñedo Chadwick ist hier eine hochdotierte Legende entstanden, welche sich im Markt aktuell um 400 Franken pro Flasche verkauft.
Chadwick ist in seinem Erscheinungsbild stets smart geblieben. Gegen aussen! Gegen innen ist er ein umtriebiger, prosperierender Visions-Hardliner, der weiss, dass sich Hartnäckigkeit und Qualität letztendlich bezahlt macht.
Doch das Motto «aller Anfang ist schwer» hat ihn zum Beginn seiner Karriere fast zermürbt. Er war überzeugt, dass es möglich war in Chile grosse Weine herzustellen. Solche, welche es mit Klasseweinen aus anderen Regionen mit vergleichbaren Rebsorten aufnehmen können. Und er produzierte diese Weine! Was fehlte, war die Reputation. Chile kannte man als Billigweinland. Bevor ein chilenischer Wein im Weltmarkt erfolgreich sein konnte, musste er a.) besser sein als die Konkurrenz, bei b.) günstigerem Marktpreis.
Aus einer Frustration heraus wollte er wissen, ob seine allerbesten Weine einem direkten Vergleich mit Weltklasseflaschen aus Napa, Bordeaux oder Toskana standhielten. So organisierte er im Jahr 2004 eine denkwürdige Verkostung mit dem Namen BERLIN-TASTING. Er stellte seine Weine berühmten Bordeaux Prmiers und Super Toscans gegenüber. Und es kam zur Sensation ...
VOM POLOPFERD ZUM PARADEPFERD
Der Viñedo Chadwick hat in den letzten Jahren die Rolle des Leaders innerhalb des Chadwick Rennstalles übernommen. Dort wo einst sein Vater mit den Pferden Polo spielte, «spielt» Eduardo seit 25 Jahren mit den Reben. Was mit dem Erstlingsjahrgang 1999 begann, fand bereits mit dem 2000er einen ersten Höhepunkt. Denn – dieser damals noch hundertprozentige Cabernet Sauvignon gewann spektakulär das historische Berlin Tasting im Jahr 2004. Als erster chilenischer Wein wurden dem 2016er vom amerikanischen Weintaster James Suckling, die begehrten hundert Punkte verliehen. Doch es geht noch besser. Viel besser! Der bereits jetzt schon legendäre Viñedo Chadwick 2021 erhielt von gleich sechs Juroren oder Weinpublikationen diese Maximalpunktezahl.
Jetzt auch von Gabriel, aber «nur» 20/20!
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DOPPELMAGNUM-RARITÄTEN
«Never before and never again». Mit diesen Superlativen wurde dieser einmalige Event angekündigt. Will heissen; so etwas gab es bisher nicht und wird es wohl auch nie mehr geben. Denn – Grossflaschen sind rar und werden immer nur in Kleinstmengen gegenüber normalen Flaschen abgefüllt.
Das legendäre Tasting fand am Samstag, 21. September 2024 im Restaurant Carlton in Zürich statt. Ein früher Zeitpunkt (16.00 Uhr) garantierte, dass man sich jeder der rund 70 Gäste viel Zeit für die Weinraritäten nehmen konnte. Der Organisator Jürg Richter lieferte alle Doppelmagnum und Jéroboam aus seinem eigenen Keller an. Diese bunkerte er schon systematisch über viele Jahre. Zum Glück! Denn, vom 1947er Lafite, vom 1961er Latour oder vom 1990 Montrose gibt es momentan – laut winesearcher.com – keine einzige Doppelmagnum im Weltmarkt. Auch viele der anderen entkorkten Grossflachen sind praktisch mondial praktisch inexistent.
Und wenn man denn eine der servierten Doppelmagnums finden würde, ist das Beschaffungsrisiko relativ gross oder die Angebote liegen zum grossen Teil weit von Europa entfernt. Und die Preise wären ungleich höher als das umgerechnete Mass von vier umgerechneten Normalflaschen.
Der grosse Gabriel-Bericht dieser eindrücklichen Doppelmagnumprobe:
www.bxtotal.com
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EIN LOBLIED AUF SCHWEIZER WEINE
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CHÂTEAU MONTROSE & WIENER SCHNITZEL
Manchmal basieren besondere Geschichten auf mehreren Geschichten. Genauso wie diese hier. Und das kam so …
Aufgrund freundschaftlicher Beziehungen flog unsere Truppe im Mai dieses Jahres mit dieser historischen DC-3 aus dem Jahr 1943 von Bern aus nach Bergerac und wieder zurück. Als erste Sofortrevanche durften die beiden Piloten im Libournais an unserem ziemlich weinigen Rahmenprogramm teilhaben.
Jetzt folgte die zweite Revanche: Im Old Swiss House in Luzern spendierte der Wirt das legendäre Wiener Schnitzel für die ganze Truppe und die Eschenbacher-Weinfreunde kamen mit Bouteillen von Château Montrose aus deren Privatkellern angerauscht. Dieser angesehene Saint-Estèphe ist rein zufälligerweise der Lieblingswein von DC-3-Besitzer Hugo.
In der Folge kamen da acht grosse Jahrgänge zusammen. Mit einer «Flügelspannweite», pardon Jahrgangstiefe von 1959 bis 2009. Geschehen am Mittwoch, 11. September 2024. 18.00 Uhr war Aperobeginn im Fumoir vom Restaurant Old Swiss House in Luzern. Mit Champagne Delamotte. Aus der Magnum.
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LOBLIED AUF ALTE KALIFORNIER
Die Vorkommnisse von alten Kalifornier Weinen sind in der Schweiz tendenziell bescheiden. Zwar fingen die Händler Martell und Mövenpick schon recht früh an, solche Kreszenzen anzubieten. Diese wurden aber viel mehr getrunken als gesammelt. So sind denn auch in den Katalogen der bekannten Auktionshäuser nur wenige Offerten von reifen Flaschen aus Amerika zu finden. Und doch gibt es eine verlässliche Quelle von kalifornischen Altweinen, welche offensichtlich noch lange nicht aufhört zu sprudeln.
Weinfreak Eugen Häfliger lebte ein paar Jahre in Amerika. Dort kaufte er – zu frühen Zeiten – respektable Mengen an Provenienzen der besten Produzenten. Teilweise liegen diese Kisten, Kartons und Flaschen immer noch in den USA. Teilweise, weil importiert, auch in Zürich und ebenso teilweise, wurden diese an von Baschi Schwander organisierten und stets ausgebuchten Weinproben in den letzten Jahren entkorkt und genüsslich getrunken.
Jüngstes Beispiel letzterer Evaluation; der Samstag, 7. September 2024 im Restaurant Didi’s Frieden an der Stampfenbachstrasse 32 in Zürich. Am langen Tisch, draussen in der Gartenwirtschaft; 17 erwartungsvolle Gäste.
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WEINWANDERER IN SAINT-EMILION
Die «Heimat» der Weinwanderer liegt eigentlich im luzernischen Eschenbach. Dort treffen sich acht Weinfreunde regelmässig zu einer kleinen Wanderung durch den Eschenbacher Wald. Danach wird entkorkt und getafelt. Zu einem stets wechselnden Wein-Thema. Diesmal war die Wander-Destination in Bordeaux, genauer; in Saint-Emilion. Mitte Mai 2024.