WAS SO ALLES IM JAHR 2023 PASSIERTE ...

OLD SWISS HOUSE IM W1 ESCHENBACH
Im Event-Zentrum stand eine besondere Holzkiste mit noblen Bordeaux Weinen. Keine Original-Holzkiste (OHK) von irgend einem Château, sondern eine viereckige Kiste mit der Aufschrift «Bordeaux Collection, Groupe Duclot 2004».
Darin befanden sich folgende 2004er Flaschen:
• Château La Mission Haut-Brion, P. Léognan
• Château Haut-Brion, Pessac-Léognan
• Château Margaux, Margaux
• Château Latour, Pauillac
• Château Mouton-Rothschild, Pauillac
• Château Lafite-Rothschild, Pauillac
• Château Cheval-Blanc, Saint-Emilion
• Château Pétrus, Pomerol
• Château d’Yquem, Sauternes
Und die wurden allesamt entkorkt. Mit Ausnahme vom 2004er Yquem. Der wurde vom Gastgeber Philipp Buholzer gegen den 1975er ausgewechselt. Ein Upgrade also!
SEIT DEM JAHRGANG 1990
Château Ausone war noch nie drin! Erstmals lancierte das Weinhandelshaus Duclot dieses begehrte Sammelobjekt mit dem Jahrgang 1990. Damals waren alle Premiers drin. Einziger Anbieter für eine solche Kollektion ist aktuell der Händler Visionaire in Hong Kong für flockige 23'300 Franken.
In gewissen Jahren liess man das Angebot dieser Kollektion aus. So im Jahr 1991, 1992, 1994, 1996, 1997.
Seit dem Jahrgang 1998 lanciert Duclot diese immer nobler aussehende Holzkiste jedes Jahr. Die Lancierung ist anfänglich recht teuer. Danach entwickeln sich die einzelnen Crus preislich am Markt und nach ein paar Jahren kann/könnte der Erwerb einer ganzen Sammlung recht attraktiv sein im direkten Vergleich zu den Einzelflaschen im Markt. Zudem hat man da die Gewähr, dass alle Flaschen aus derselben Lagerung stammen.
Seit dem Jahrgang 2012 hat sich das Angebot verändert. Da Château Latour nicht mehr auf den Primeur-Markt kam, wurde dieser durch den La Mission Haut-Brion ersetzt. Wer also eine jüngere Duclot-Kiste kauft, und alle Premiers auf einmal entkorken möchte, muss warten, bis der Latour im Markt erhältlich ist und diesen dann erwerben. Aktuell jüngster Latour im Markt; Jahrgang 2015!
PÉTRUS FÜR 3000 FRANKEN
Der Reiz der begehrten Duclot-Kiste liegt darin, dass sich darin eine Flasche Château Pétrus befindet. Die ist für den Raritätsbonus, aber auch für die Wertsteigerung verant-wortlich. Der Pétrus überzeugte vorbehaltslos, ausser beim Preis-Leistungsverhältnis …
2004 Château Pétrus, Pomerol: Degunotiz von André Kunz. Komplexes, frisches, samtenes Bouquet, Walderdbeeren, Himbeeren, Minzepralinen, Zitronenmelisse. Ausgewogener, dichter, fein cremiger, frischer Gaumen mit süsser Frucht, sehr feinem Tannin, dichter, cremiger Struktur, vielfältiger, kräftiger, süsser Aromatik, viel Schmelz. Sehr langer, feiner Abgang mit vielen Rückaromen. 19/20 trinken – 2050
2004 Château Pétrus, Pomerol: Degunotiz von André Kunz. Komplexes, frisches, samtenes Bouquet, Walderdbeeren, Himbeeren, Minzepralinen, Zitronenmelisse. Ausgewogener, dichter, fein cremiger, frischer Gaumen mit süsser Frucht, sehr feinem Tannin, dichter, cremiger Struktur, vielfältiger, kräftiger, süsser Aromatik, viel Schmelz. Sehr langer, feiner Abgang mit vielen Rückaromen. 19/20 trinken – 2050
Der Gastgeber machte beim Yquem ein Upgrade und lieferte den 1975er, statt den vorgesehenen 2004er an. Das Bild wurde 99 Mal im Facebook geliked. Noch mehr Cremeschnitte-Likes waren es bei uns …
1975 Château d'Yquem, Sauternes: Degunotiz von Anrdé Kunz. Kräftiges, frisches, komplexes, fein cremiges Bouquet, Orangeade, Honig, Dörraprikosen, Zitronenmelisse. Dichter, ausgewogener, frischer Gaumen mit fein cremiger, zart opulenter Struktur, kräftiger, feiner Süsse, sehr guter Säure, vielfältiger, frischer Aromatik, langer, voller Abgang mit vielen Rückaromen. 20/20 trinken – 2050
Wie die Kiste Duclot insgeamt schmeckte und was dazu gegessen wurde: www.bxtotal.com
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WEINFREUNDE-SCHLUSSBOUQUET
Ein Schlussbouquet wird deklariert als: «fulminanter Schlusspunkt» oder auch als «grandioses Finale». So gesehen, passt der Titel perfekt zu dieser unikaten, wie auch ausufernden Story.
Die «Weinfreunde Europa» trafen sich am 17. und 18. März 2023 im fünfsternigen Burghotel Staufeneck in der Umgebung von Stuttgart. Grosszügiger Gastgeber; Gerhard Müller-Schwefe. Spezialgäste; Thommy und Martin Donatsch, Winzer aus Malans.
Plus die eingeladenen Weinfreunde. Klingt nach der Formel; «Einer zahlt und alle anderen profitieren». Das war auch so. Und steht auch genau so in den nicht vorhandenen Statuten.
Was mit diesem Wochenende den zyklischen Abschluss fand, begann eigentlich mit einer «Schnapsidee». Und liegt sieben Jahre zurück.
Ein paar Weinfreaks nahmen an meiner Weinreise durch Südafrika teil. Irgendwie kamen wir auf unsere privaten Weinkeller zu sprechen. Der Tenor ähnelte sich bei allen während der Diskussion.
Jeder fand, dass er a.) zu viele Flaschen für den Privatgebrauch im Keller hatte. Und b.), dass es generell an passenden Möglichkeiten mangelt, um die besten Trouvaillen zu entkorken. Und schliesslich c.) sich nicht immer genügend adäquate Weinkenner grad in der Nähe befänden, um an einer Weinverlusti-gung mit grossartigen Weinen zu partizipieren.
Die Lösung: «Weinfreunde Europa»! Man trifft sich so ein bis zwei Mal im Jahr, um genau diese aufgezählten Luxusprobleme gemeinsam zu lösen. Ein genussvoller Mix aus Weinverkostung, lukullischen Genüssen, etwas Kultur und Natur und vor allem; die P
Pflege der gemeinsamen Freundschaften.
So fanden denn in der Folge wunderschöne Weintage mit allen «Mitgliedern» in Bremen, auf Sylt, im Tessin, im Luzernischen, in München, in Basel und Bad Ragaz statt.
Mit dem hier beschriebenen Märzwochenende 2023 auf der Burg Staufeneck fand dieser Müller-Schwefe-Reigen einen mehr als würdigen Abschluss. Für das Gebotene ging er ganz tief in seinen reich dotierten Keller.
Gemäss meinem Portal bxtotal.com hatte ich den 1929 Château de Rayne-Vigneau Crème de Tête schon früher mal im Glas gehabt. Und immer sehr hoch bewertet. Die Farbe nicht ganz so dunkel, dafür mit brillantem Goldspiel. Die Nase süss, homogen, mit schönem Botrytis Parfüm und gelben, kandierten Früchten, ergänzt durch Orangenschalen und Nougat. Im zweiten Ansatz würziger werdend; Curcuma und ein Hauch von Safranfäden. Komplexer perfekt balancierter Gaumen, mit gebündeltem, langem Finale. 20/20 trinken
VIER MAL MONTRÂCHET DRC
Im Schnitt produziert die Domaine de la Romanée-Conti vom Montrâchet jeweils so um die 3000 Flaschen pro Jahr. Obwohl ich der Meinung bin, dass man Preisideen von Genuss fernhalten sollte, habe ich mir die Hypothese vorgestellt, wieviel man investieren müsste, um die gesamte Ernte vom 2005er (Produktion 3'415 Flaschen) zum aktuellen Marktwert aufzukaufen. Dabei habe ich die Produktionsmenge mit dem durchschnittlichen Angebotspreis vom winesearcher.com multipliziert. Und dabei habe ich die hübsche Summe von 68 Millionen Franken errechnet.
Und weil das Sprichwort «einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul» auch für nicht bezahlte Weinproben gilt, lassen wir die unnötige Rechnerei mal weg.
In der unglaublichen DRC-Montrâchet-Serie mit den Jahrgängen 1999, 2000, 2004 und 2005 habe ich mir den 2004er als Liebling herausgepickt. Der wäre im Markt noch etwas «billiger» wie der 2005er. Dies nur als Tipp für jene, welche beim Kauf von einem richtig grossartigen Montrâchet ein wenig «sparen» wollen!
2004 Montrâchet, Domaine de la Romanée-Conti: Nach fast 20 Jahren in der Flasche zeigt er immer noch ein recht helles, leuchtendes Gelb. Völlig klar ausgerichtetes Bouquet, Agrumenöl (Mandarinen), Karambole, frische reife Quittenschnitze, Lindenblüte. Dieser Nasenreigen wird nach ein paar Minuten von unten mit einem zarten Vanillin gestützt. Im Gaumen saftig mit seidigem Fluss, die Säure stützt, ist aber perfekt im eleganten Extrakt-Teppich eingebunden, gigantisches Finale. Keine Eile angesagt. 20/20 trinken
P.S. Als ich das Gabriel-Gold-Glas für die nächste Serie mit Wasser spülte trank ich es aus. Es war das beste Wasser meines Lebens!
P.S. Als ich das Gabriel-Gold-Glas für die nächste Serie mit Wasser spülte trank ich es aus. Es war das beste Wasser meines Lebens!
ROMANÉE-ST-VIVANT-QUINTETT
Im Jahr 1966 wurden 5,28 Hektar Rebfläche an die Domaine de la Romanée-Conti verpachtet.
Nach dem Tod von Geneviève Marey-Monge erbte die Familie Neyrand dieses Rebland und verkaufte es im Jahr 1988 für geschätzte 60 Millionen Französische Francs an die Domaine de la Romanée-Conti. Somit besitzt die Domaine de la Romanée Conti mehr als die Hälfte dieser 9.43 Hektar Grand-Cru Lage. Weitere renommierte Besitzer sind die Domainen Leroy, Arnoux-Lachaux, de L’Arlot, S. Cathiard, J.J. Confuron, Dujac, Hudelot-Noellat und das Maison Louis Latour.
In unserem Romanée-Saint-Vivant-Flight standen die Jahrgänge 2004, 2006, 2007, 2008, 2009 an.
Eigentlich schade, dass der 2005er nicht dabei war, dachte ich. Was ich da (noch) nicht wusste; der kam postwendend am nächsten Tag in die Gläser …
2008 Romanée-St-Vivant, Domaine de la Romanée-Conti: Aussen aufhellend und einen passenden Reifeton im restlichen Rubin aufweisend. Die Fruchtphase ist abgeschlossen und so dominieren nebst Resten von Kirschen und Walderdbeeren herrliche Nuancen von Terroir. Wunderbar ergänzt mit zart stieligen Komponenten, Kaffee, hellen Edelhölzer und Zedernuancen im eleganten Ansatz. Im Gaumen gib er sich feinfleischig und vermittelt immer noch eine stützende, ausgeglichene Adstringenz aufweisend. Einerseits wirkt er tänzerisch leicht und andererseits versprüht er fast angeberisch seine noblen Pinot-Aromen. Ein royaler Burgunder der seinem Nimbus der Rarität mit seiner effektiven Leistung mehr als gerecht wird. 19/20 trinken
Gastgeber Gerhard Müller-Schwefe im Gespräch mit dem Winzer Martin Donatsch. Der war sichtlich erfreut, dass sein Privée 2013 im Rennen mit den Romanée-St.-Vivants so gut abgeschnitten hatte.
2013 «Privée» Pinot Noir Malans, Weingut Donatsch: Produktion: 300 Flaschen. Sehr dunkles Rubin mit violettem Schimmer. Das Bouquet lädt aus und ist wuchtig zugleich. Bereit von der ersten Sekunde weg zeigt er einen Reigen von ganz reifen Beeren. Diese tanzen von Himbeeren, über Erdbeeren zu Maulbeeren bis hin zu Cassis. Reife Pflaumen, Vanille, Kokos wie auch geröstete Fruchtkerne findet man im zweiten Ansatz. Jedes Mal, wenn man diesen Wein wieder zur Nase führt, sind wieder völlig neue Aromen da. Die schon erotisch anmutende Süsse ist atemberaubend, aber nicht marmeladig. Im Untergrund schwingen Nuancen von Edelhölzern, frisch geröstetem Kaffee (Arabica) und faszinierende Kräuternoten (Zitronenthymian) mit. Der Gaumenbeginn ist üppig, cremig, harmonisch. Die Säure und die Tannine geben sich in diesem Zusammenspiel harmoniesüchtig. Die perfekte Balance ist da! Beim Schlürfen explodieren die Fruchtnoten, welche Frische und Reife gleichzeitig zeigen. Dieser «Privée» erinnert mich an meine absolut allergrössten Burgunder-Jungweinerlebnisse. Und dieser Liga gehört er fraglos an. Was Martin Donatsch aber mit diesem unglaublichen Pinot Noir gezeigt hat: wo die neue Messlatte des Pinot-Maximums in der Schweiz aufgelegt wird. Mit der Verkostung von diesem ausserirdischen Wein verbinden mich die grössten Genuss-Emotionen meines Lebens. Er ist jetzt genial und wird sich in den 20 Jahren ein helvetisches Denkmal setzen. 20/20 trinken


20.5 PUNKTE FÜR D’ARCHE 1928
Vor rund 20 Jahren habe ich meine «Überbewertungen» abgeschafft. Die Wertungen 21/20 für den Yquem 1937 und Cheval-Blanc 1947 haben mir anfänglich etwas geholfen, einigermassen berühmt zu werden. Es gibt aber noch einen Weinfreund, bei dem die «Richterskala» nach oben noch offen ist. Jürg Richter gehört auch zu den Weinfreunden Europa. Und er bewertet auf seiner Webseite www.sauternes.ch seine getrunkenen Bordeaux Süssweine.
Unter anderem auch den als Auftakt servierten 1928 Château d’Arche Creme de Tête. Mit einer Bewertung von 20.5 von 20 Punkten!
Unter anderem auch den als Auftakt servierten 1928 Château d’Arche Creme de Tête. Mit einer Bewertung von 20.5 von 20 Punkten!
Da lag ich mit «nur» 20/20 leider um einen halben Punkt tiefer für diesen unglaublichen Sauternes-Jungbrunnen. Die Bezeichnung Creme de Tête stimmte hier im doppelten Sinne, denn er präsentierte sich besonders «cremig». Früher deklarierten die Sauternes Winzer ihre besten Chargen ab und zu mit einer speziellen Selektion. Heute sind sie weniger mutig. Eigentlich schade.
ÜBER 12 MILLIONEN ERGEBNISSE
Nur aus reiner Neugier tippte ich die Suche nach dem «Chardonnay Unique» in Google ein uns war bass erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser rare Donatsch-Chardonnay auch im Netz so populär daherkommt. Mittlerweile übersteigt die Nachfrage beim weissen wie auch roten Unique das Angebot bei weitem und der neue Jahrgang ist jeweils nach wenigen Stunden der Lancierung restlos überzeichnet.
Zum Fischgang wurden verschiedene Chardonnay Varianten von Passion und Unique serviert. Der 2013 lieferte die Sensation für mich.
2013 Chardonnay Unique, Donatsch, Malans: Mittleres Gelb. Explosiv mineralisches Bouquet. Von der allerersten Sekunde an ist hier klar, dass dies ein Chardonnay sein muss. Und, dass er bei dieser Sorte qualitativ zur Weltelite gehört. Im Bouquet zeigen sich, weisser Pfeffer, Kalknuancen, Zitrusaromen, frisch geriebene Mandeln, Brioche Brot, Vanille und ein Reigen von gelben Früchten. Der Gaumen ist konzentriert, das Extrakt satt, die Säure stützt sensationell und liefert die Grundlage für die enorme Länge. Da er immer noch sanft adstringierend wirkt, ist sein Reifepotential noch lange nicht ausgeschöpft. Der Druck im Finale scheint nicht nachgeben zu wollen. Kurz nachdem ich meine Wertung in mein Büchlein geschrieben hatte, stand ich auf und bemühte mich diskret und einen ergiebigen Nachschlag. 20/20 trinken
EIN ABSOLUT MYTHISCHER JAHRGANG IN EINER GEWISSEN ZWISCHENPHASE
Was für ein Bild! Man kann dieses Foto nicht genügend gross abbilden. Da stehen doch tatsächlich augenreibende fünf Flaschen von der Domaine de la Romanée-Conti in Reih und Glied. Und der wichtigste und leider auch teuerste ist auch dabei; der Romanée-Conti himself. Und alle vom gleichen Jahrgang 2005. Unten Kennern wird dieses Millésime als bestes Jahr seit dem phänomenalen 1978er gehandelt.
Während für viele Burgunderliebhaber der Genuss eines einzigen Weines dieser angesehenen Domaine in Vosne Romanée als oberste Ziel bleibt, durften die Weinfreunde Europa mehrfach an Gläsern nippen, in denen diese einzigartigen, hochraren Pinto Noirs ihre Genussvollendung fanden.
Die Weine wurden uns blind, ohne jegliche Vorgabe eingeschenkt. Und zwar genau in der Foto-Reihenfolge.
Nun stellt sich möglicherweise die Frage, ob eine Blindverkostung diesen Weinen gerecht werden kann. Ob sich so der grösstmögliche Genuss wirklich einstellt. Oder ob die Sucherei nicht vom effektiven Genussziel ablenkt.
Ich hätte mir nachträglich sehr gewünscht, ich hätte gewusst, worum es hier im Wesentlichen ging. Denn es ging dabei um sehr, sehr
viel im Leben eines Weinkenners.
Natürlich stellt sich auch die mögliche Frage, ob Mann voreingenommen gewesen wäre. Angesichts der Tatsache, dass man sich ausrechnen kann, was allein die Flasche vom Romanée-Conti gekostet hätte. Hier wäre eine Grobschätzung spontan möglich gewesen, ohne auf dem winesearcher zu surfen.
Nochmals zurück zum sehnlichsten Wunsch, diesen Flight bewusst und nicht als Blindprobe erleben zu dürfen. Ich hätte die Seele von jedem Wein besser ergründen können. Hätte die Typizität vom La Tâche herauskitzeln können. Hätte das besonders feine vom Romanée-Conti nicht als Leichtigkeit, sondern als Finesse deklariert. Und hätte es wohl nicht gewagt dem Romanée-St-Vivant «nur» 18 Punkte zu attestieren. Wie viele schwärmte ich für das Glas Nummer Zwei welches sich dann als Richebourg entpuppte.
2005 Richebourg, Domaine de la Romanée-Conti: Leuchtendes Rubin, in der Mitte Purpur, wenig Reifeanzeige. Geballtes, verdichtetes Bouquet mit viel roter Frucht, Kirschen, Himbeeren, Waldbeeren, noble Holzschickten und pfeffriger Untergrund. Im Gaumen enorm stoffig, die Fruchtpräsentation wirkt wie ein Konzentrat auf der Zunge, die Tannine sind schon recht angenehm und es scheint, dass dies der offensivste Wein der 2005er-Serie war. 20/20 trinken
1945 Château Palmer, Margaux: Magnum. Mittleres Granat mit deutlich ziegelrotem Rand. Der Duft zeigt einen eleganten, weit ausladenden Ansatz mit Pflaumen, Zedern, hellen Cigarren, Trüffel, Resedatönen. Die Süsse erinnert an Hagebuttenkonfitüre, zeigt ein grossartiges Terroir an. Im Gaumen wirkt er nicht so massig wie andere 1945er, sondern zeigt eher eine burgundischen Typus eines besonders feinen Margaux’ an. Ein sinnliches Erlebnis, welches durch «Magnumgarantie» noch gewann. 19/20 austrinken
ALTERSUNTERSCHIED 28 JAHRE
Wie der Vater, so der Sohn. Selten hatte ich das sichere Gefühl, dass sich ein Jungwein in seiner vollen Reife seinen eigenen Vorfahren derartig anpassen wird. Der 1961er (20/20) ist die Pessac-Legende schlechthin. Von der Süsse, von den Grundaromen, vom Charakter und vom Potential her, wird der Haut-Brion 1989 (20/20) in ca. zwanzig Jahren dem phänomenalen 1961er sehr nahekommen. Das war das «Überdrüberfinale» vom gigantischen Weinwochenende in der Burg Staufeneck in Salach (D)!

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CHÂTEAU PALMER MIT THOMAS DUROUX
Am Freitag, 3. März 2023 wurden zwei verschiedene Palmer-Varianten entkorkt. Einmal als Champagner und einmal als Château. Die beiden haben miteinander nichts gemeinsam. Ausser dem Namen. Während der perlige Apero eher als Gag angedacht war, standen 20 Jahrgänge von Château Palmer (1979 bis 2019) im Mittelpunkt dieses Genussabends im Hotel Balm, im luzernischen Meggen.
Der Event war schnell ausgebucht und ich legte nochmals eine Flaschenserie nach. Somit wurden pro Jahrgang entweder zwei Flaschen oder eine Magnum geöffnet. Aus Bordeaux war Palmer-General-Direktor Thomas Duroux angereist. Er beeinflusst seit 2004 diesen begehrten Margaux Cru.
MEIN ERSTER PALMERKAUF
Daran erinnere ich mich auch heute noch. Es war der erste Château Palmer für meinen Keller und ich hatte ihn im Jahr 1983 bei Reichmuth in Zürich gekauft. Kostenpunkt; stolze CHF 44.50. Zum Vergleich; für einen Chateau Margaux 1979 zahlte ich im gleichen Jahr damals CHF 59. Also war Palmer damals schon eine «recht harte Margaux-Währung!».
1979 Château Palmer, Margaux: Mittleres Rostrot mit minimen Brauntönen am Rand. Offenes Bouquet, gemüsige Töne, also keine Frucht mehr, etwas Humus und getrocknete Pilze. Nach ein paar Minuten steigt dann doch noch eine minime Süsse aus dem Glas. Und diese vermischt sich mit feuchtem Herbstlaub. Im Gaumen wirkt er etwas drahtig und zeigt ebensolche kapselige Note im Extrakt. Die Spannung ist raus. Das war sehr lange ein wunderschöner Palmer, aber die Zeit hat halt jetzt doch deren Tribut gezollt. Geniessen kann man ihn zwar schon noch, aber der Genuss war früher definitiv grösser. 16/20 vorbei
1979 Château Palmer, Margaux: Mittleres Rostrot mit minimen Brauntönen am Rand. Offenes Bouquet, gemüsige Töne, also keine Frucht mehr, etwas Humus und getrocknete Pilze. Nach ein paar Minuten steigt dann doch noch eine minime Süsse aus dem Glas. Und diese vermischt sich mit feuchtem Herbstlaub. Im Gaumen wirkt er etwas drahtig und zeigt ebensolche kapselige Note im Extrakt. Die Spannung ist raus. Das war sehr lange ein wunderschöner Palmer, aber die Zeit hat halt jetzt doch deren Tribut gezollt. Geniessen kann man ihn zwar schon noch, aber der Genuss war früher definitiv grösser. 16/20 vorbei
1989 Château Palmer, Margaux: Die Farbe ist zwar deutlich gereift, gleichzeitig zeigt er immer noch eine dunkle Mitte mit etwas purpurnem Schimmer. Die besten Pflaumen, welche ein grosser Médoc-Cru in seinem Reifestadium nasal abliefern kann, nussige Süsse, ein Hauch Caramel, Nougat und mit einem zärtlichen dunklen Rosinenschimmer versehen. Dann Schwarzbrotkruste und dominikanischer Tabak, verbunden mit einem Hauch von ätherischen, frisch gehobelten schwarzen Trüffeln. Jedes Mal, wenn man wieder seine nasale Nähe sucht, hat er noch ein Quäntchen an Aromen nachgelegt. Im Gaumen angenehm füllig, fast cremig mit samtenem, homogenem Fluss und gebündelten Finale. Unglaublich, was dieser absolut geniale Palmer 1989 an Aromen freisetzt, bis zum nimmermüden Finale. Eine Legende in der Serie mit den Jahrgängen 1961, 2005 und 2015. Zugegeben, er hat in den letzten Jahren etwas abgespeckt. Dies zugunsten seinen Finessen. Als ich ihn degustierte, suchte ich sofort auf dem winesearcher.com nach Ersatz. Es kam zum Direktspontankauf! 20/20 trinken, so oft wie möglich!

JETZT IN ABSOLUTER HOCHFORM
«Das ist der beste Wein dieser Serie», sagte Thomas Duroux spontan. Und auch beim Publikum kam er sehr gut an. Bei mir auch!
Dies ist nicht der einzige Cru vom linken Gironde-Ufer, welcher in der letzten Zeit performte.
Die Weine vom Médoc standen lang im Schatten von den Libournais Weinen. In Pomerol und Saint Emilion gab es so viele tolle Weine wie selten zuvor.
Ein paar Angebote für diesen fantastischen Palmer liegen noch unter 300 Franken. Das ist die gute Nachricht. Die schlechtere Information; in der Schweiz ist der Markt komplett ausgetrocknet. Also EU-Hunting …
1998 Château Palmer, Margaux: Die Farbe ist immer noch von dunklem Rot, dem Rand sieht man aber doch seine verständliche Reife an. Das Bouquet ist ein Margaux-Reifweintraum, ausladend, pflaumige Süsse, etwas Teernuancen von Terroir und nicht zu wenig Périgord-Trüffel welche die Noblesse vom Terroir anzeigen. Ich habe fast zwei Minuten lang gerochen, weil ich mich in die Zeit jener Bordeaux-Epoche liebevoll zurück erinnerte. Im Gaumen mit kühler, jahrgangstypischer Aromatik unterwegs. So mehr den Cabernet akzentuierend wie den Merlot. Und dieses «Mischverhältnis» sieht man dann auch dem eher mittelgewichtigen, jedoch bekömmlichen Gaumenfluss an. Das Finale wirkt schlank und geizt dabei trotzdem nicht mit klassischer Aromatik. Das sind Flaschen, welche man genüsslich zu zweit trinken kann. Damit meine ich nur mich und die Flasche! 19/20 trinken
1998 Château Palmer, Margaux: Die Farbe ist immer noch von dunklem Rot, dem Rand sieht man aber doch seine verständliche Reife an. Das Bouquet ist ein Margaux-Reifweintraum, ausladend, pflaumige Süsse, etwas Teernuancen von Terroir und nicht zu wenig Périgord-Trüffel welche die Noblesse vom Terroir anzeigen. Ich habe fast zwei Minuten lang gerochen, weil ich mich in die Zeit jener Bordeaux-Epoche liebevoll zurück erinnerte. Im Gaumen mit kühler, jahrgangstypischer Aromatik unterwegs. So mehr den Cabernet akzentuierend wie den Merlot. Und dieses «Mischverhältnis» sieht man dann auch dem eher mittelgewichtigen, jedoch bekömmlichen Gaumenfluss an. Das Finale wirkt schlank und geizt dabei trotzdem nicht mit klassischer Aromatik. Das sind Flaschen, welche man genüsslich zu zweit trinken kann. Damit meine ich nur mich und die Flasche! 19/20 trinken

PALMER GITARRE GEFÄLLIG?
Dieses Schmuckstück ist soeben fertig geworden. Gefertigt wurde dieses Unikat von Louis Christ. Kostenpunkt; 3500 Franken.
Bei Interesse: louis.christ@bluewin.ch
Bei Interesse: louis.christ@bluewin.ch
LADYS CHOICE
Meine Karin degustierte mit und wählte sich jeweils einen kleinen Schluck der besten Weine der Serien aus. Hier wars der 2004er.
2004 Château Palmer, Margaux: Sattes Granat, minimer Rand aussen. Das Bouquet zeigt Power, wirkt aber noch introvertiert ja sogar etwas reduktiv, Bakelit, Backpflaumen, Teer, Karbonileum, aber auch Vanille und Pumpernickel Brot. Zeigt mineralische Ansätze und schnappt nach Luft. Im Gaumen gibt er sich so, wie man es von einem grossen 2004er erwartet. Klassisch, reserviert, fleischig und von männlicher Statur. Ein Wein, der noch gut zehn Jahre Flaschenreife braucht und dann als sehr langlebiger, charaktervoller Palmer in die die Geschichte eingeht. Irgendwie mehr Médoc wie Palmer. 19/20 beginnen
VORGLÜHEN AM MONTAG
Zum Einstimmen auf eine schöne Probe öffne ich manchmal ein paar Tage zuvor einen Jahrgang, welcher an der Probe nicht vorgesehen ist. Meine Wahl fiel auf den Palmer 2011. Jetzt gut zehn Jahre in der Flasche und so etwa zwischen «letzter Fruchtphase» und «erstem Terroirbeginn» dachte ich. Weit gefehlt. Er war noch unglaublich jung und so ist er erst am Beginn einer wohl recht langen Genussphase. Er hätte sehr gut in die servierten Serien dieses Events gepasst. Hat aber auch sehr gut zu meiner Berner Platte gepasst …
2011 Château Palmer, Margaux: Unglaublich dunkles Purpur, schier Schwarz in der Mitte. Schwarze Beeren im Ansatz, Heidelbeeren und Holunder stehen da im Vordergrund, dahinter Lakritze und rauchige Konturen, vermittelt eine – für die generellen Jahrgangserwartungen – erstaunliche Konzentration. Der zweite Ansatz zeigt die Tiefe, aber auch eine gewisse, minime «Unterkühlung» vom Cabernet und so erfrischt sich das Nasenbild mit floralen Zügen. Im Gaumen mit feinem Stoff und präsenten, aber angenehmen Tanninen unterwegs. Auch hier ist er wieder angenehm konzentriert. Das hoch aromatische, mittellange Finale schmeckt nach Black Currant Pastillen. Dürfte einer der besten Weine des Jahrganges sein und liegt somit auch über den generellen 2011er-Erwartungen. Ich würde ihn innert der nächsten zehn Jahre entkorken. Oder auch später. 19/20 beginnen
2019 Château Palmer, Margaux: Sattes Violett-Granat mit zart rubinem Rand aussen. Selten habe ich einen so jungen Palmer so spontan erlebt. Er legt gleich los und zeigt Waldbeeren, schwarze Kirschen und Cassis. Der Nasenansatz lädt weit aus und berauscht durch seine Süsse, welche auch Spuren von Vanillemark und Dörrbirnen in sich trägt. Im Gaumen passen die reifen, seidigen Tannine zum mittelgewichtigen Körper, leicht tintig im stoffigen Extrakt und die Balance ist da. Generell kann man ihm ein burgundisches Attribut attestieren. So eine Art Chambertin aus Margaux. Was auch schon bei früheren Editionen manchmal der Fall war. Er hat ein langes Leben vor sich, scheint aber in den nächsten Flaschenreife-Perioden immer wieder gefallen zu wollen. In der Dreierserie der grossen Palmer-Jahrgänge 2018/2019/2020 ist er momentan mindestens 10% günstiger im Markt als sein Vorgänger und sein Nachfolger. Also wäre ein Kauf unter 300 Franken gar keine so dumme Idee. 19/20 warten
Foto: viel Spass an der Palmer-Probe: Thomas Duroux und René Gabriel. Der grosse PDF-Bericht: www.bxtotal.com

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BORDEAUXWEINE VON 1921 BIS 2000
Raritätenverkostung im Restaurant de la Paix in Luzern am 25. Februar 2023. Der älteste Wein, mit über hundert Jahren auf dem Buckel. Das war der Barsac 1921 Château Caillou.
Aus der Imperialflasche wurde der jüngste Wein des Abends als Tischwein zelebriert; 2000 Château Petit-Village aus Pomerol. Insgesamt servierten Karin und René Gabriel 22 bekannte, reife Bordeaux Weine aus grossen Jahrgängen.
Der Start erfolge mit dem weissen 1992 Château de Fieuzal. Den gab es auch schon an der Gabriel-Hochzeit im Jahr 1998 …
1992 Château de Fieuzal Blanc, Pessac-Léognan: Gereiftes, leuchtendes Gelb mit immer noch fein grünlichen Reflexen in der Mitte. Intensives, leicht seifiges Bouquet mit Minztönen, Eisenkraut, Karambole und Pfirsichresten. Man nimmt deutlich die Sauvignon-Blanc-Präsenz im Blend mit Semillon wahr. Genial gereift und immer noch sehr ansprechend. Im Gaumen saftig, elegant, wunderschön eingebundene Säure, gebündeltes langes Finale. Seit Beginn eine garantierte Bordeaux-Weissweinsensation. Im früheren Stadium glich er, vor allem wegen seinen Röstnoten, eher einem ganz grossen Burgunder. Heute ist er zu einem seltenen Juwel von einem mehr als 30jährigen, weissen Reifweinerlebnis mutiert. 19/20 trinken
RIOJA STATT BORDEAUX
Die Weine für den Raritäten-Abend hatte ich nach dem Mittag geöffnet, degustiert und dann die Flaschen vorbereitet. Heisst; kurz in eine Karaffe dekantiert. Dann die Originalflaschen ausgewaschen. Zurück dekantiert und das Depot gefiltert.
Der 1928 Château Bouscaut wies eine unglaublich dunkle, fast schwarze Farbe auf. Und das war bereits alles. Der Wein korkte fürchterlich. Mir graute. Wenn ich als ersten Wein einen korkigen Wein einschenken musste, dann war nicht gut für die Stimmung.
Also suchte ich im Inventar nach einem anderen 1928er. Die waren zwar vorhanden, aber für spätere Verkostungen vorgesehen. Aber ein Rioja war da. «Warum nicht», sagte ich zu mir, denn zwischen der Weinregion Bordeaux und Rioja gibt es Verbindungen.
Zwar legten die Römer dort die Basis zum heutigen Weinbau in Rioja. Einen Dämpfer erhielt die blühende Weinbaukultur während der Herrschaft der Mauren, die hier aber weniger lang dauerte wie im Süden. Vor allem die Klöster trieben danach den Rebbau von neuem voran. Die Lage von der Rioja am vielbegangenen Jakobsweg nach Santiago de Compostela gab den Winzern neue Impulse.
Als Ende des 19. Jahrhunderts die Reblaus die Weinberge von Bordeaux zerstörte, kamen die französischen Weinhändler nach Rioja, wo sie gleichwertigen Ersatz fanden. Der Bau der Bahnlinie von Haro nach Bordeaux förderte die Entstehung der mächtigen Rioja-Häuser, deren Ruhm bis heute anhält.
1928 Rioja Gran Reserve Federico Paternina Ollauri: Intaktes Rot mit zart ziegelfarbenem Rand. Süsses Bouquet Kakao, helle Rosinen, Hirschleder, Süss- und Zedernholz. Im Gaumen schmeckt er wie ein grosser, sehr reifer Pomerol und zeigte da eine schier likörige Tendenz. Dies, ohne wirklich süss zu werden, viel Dörrfrüchte, Dörrbananen, Schwarzwälder-Schokospäne und einen Hauch von Malmsey-Madeira im Finale. Ein wunderschöner, alter, grosser Rioja. Grand Reserve halt! Und auch ein würdiger Bordeaux-Ersatz. 😊 18/20 trinken
1945 Château Langoa-Barton, Saint-Julien: Füllniveau mittlere Schulter. Man kann dies auf dem Titelbild auf der Flasche unten links nachprüfen. Die Farbe zeigt ein Gemisch aus Restrot und Hellbraun. Klassisches, erhabenes Médoc Bouquet, Erd-Eisenton, Zedern, helles Malz, dominikanische Cigarren, Hirschleder und feinste Kräuternuancen. Sehr delikates Nasenbild. Royaler Gaumen, das Extrakt ist fein und noch recht konzentriert, der Cabernet zeigt eine Süsse und Form, welche zu diesem absolut legendären Jahr passt. Unglaubliches Finale, bei welchem sich alle wunderbaren Aromen nochmals wiederholen. Eine Art Claret-Renaissance. 19/20 trinken
HAUPTSACHE DE PEZ
Der von mir angepriesene Château de Pez 1961 korkte fürchterlich. Also suchte ich in meinem Excelinventar nach einem Ersatz. Und fand ihn, in der gleichen Appellation (Saint Estèphe), im gleichen Weiler (Pez) und gleich auch noch vom selben Jahrgang (1961).
1961 Château les Ormes-de-Pez, Saint Estèphe: Noch recht dunkles Granat mit deutlich rotem Schimmer, also wenig Reifeanzeichen. Selten hatte ich ein Bouquet, welches von der ersten Sekunde an explizit nach Marokko-Minze duftete. Und zwar wie! Im zweiten Ansatz findet man immer noch Johannisbeeren und helles Leder. Im Gaumen eigentlich recht schlank, aber mit einer angezeigten Rasse, welche von der langen Säure unterstützt wird. Für einen mehr als 60jährigen Wein kann er noch enorm Frische zeigen. Das war ein sehr würdiger Ersatz für den altersschwachen de Pez. 17/20 austrinken
MOUTON 1970: 315'000 FLASCHEN
Bis zum Jahrgang 1986 deklarierte das Weingut seine Erntequantitäten auf den Etiketten. Mit dem Tod von Baron Philippe de Rothschild hörte seine Tochter Philippine mit dieser Tradition auf. Heute liegt die Produktion in der Regel unter 200'000 Flaschen.

MEIN ERSTER PREMIER-KAUF
Genau 59 Franken bezahlte ich im Jahr 1985 beim Weinhändler Hegi in Villmergen für eine Flasche von diesem Premier-Grand-Cru. Heute liegt der Preis knapp unter 500 Franken …
1979 Château Margaux, Margaux: Innen immer noch recht sattes Purpur, aussen fein ziegelroter Rand. Gleich zu Beginn legt dieser Margaux los und zeigt seine wunderschöne Reife in den Restfruchtkomponenten, ein Hauch Preiselbeeren und Himbeeren, ergänzt durch die Süsse unterstützende, rosinierende Töne. Im zweiten Ansatz helles Malz und Küchenkräuternuancen, dann Heu und Pferdesattel. Gibt sich dabei sehr vielschichtig. Konzentrierter Gaumen und sehr fleischiges Extrakt. Er zeigt an, dass er immer noch ausbauende Gerbstoffe in sich trägt, hoch aromatisches Finale. Einer der besten Weine dieses Jahrganges. Und davon gibt es leider nicht mehr besonders viele. Im Médoc ist er für mich der beste Premier-Cru! 19/20 trinken
1983 Château Lynch-Bages, Pauillac: Mittleres Granat, am Rand oranger Schimmer. Das Bouquet beginnt, für den heissen Jahrgang, erstaunlich frisch. Zeigt Brombeerenresten, Minztöne und dunkle Schokolade im laktischen Ansatz. Dann helle Edelhölzer und nach und nach kommen wärmere, bis heissere Nuancen mit ins Nasenspiel. Im Gaumen saftig, recht konzentriert und schöne Terroir-Akzente setzend, nachhaltiges und grossartiges Pauillac-Finish. Das macht enorm Spass auf sehr hohem Niveau. Aber, man sich dies ja von den Lynch-Bages aus dieser Dekade schon längst gewohnt. Für mich zählt er mittlerweile zu den besten 1983ern im Médoc. 19/20 trinken
MEMOIREN VON JEAN-MICHEL
Schon vor meiner Mövenpick-Zeit pflegte ich regelmässigen Kontakt mit dem Lynch-Bages-Besitzer Jean-Michel Cazes.
Ich lud ihn damals zu einer Vertikal-Probe ins Gasthaus Kreuz ein, welches ich fünf Jahre lang führte. Ein paar Jahre später nahm ich ganz viele Lynch-Jahrgänge aus meinem Keller mit nach Pauillac. Letztes Jahr wieder. Diesmal verkostete ich diese «Mitbringsel» mit seinem Sohn Jean-Charles.
Letzten Herbst ist ein Buch mit den Memoiren von Jean-Michel erschienen. Er ist ein grossartiger Pauillac Veteran, dem das Médoc ganz viel zu verdanken hat!
WELTKLASSE - VON ALLEM ETWAS
Was schmeckt wie ein imaginärer hoch reifer Blend aus La Mouline (Syrah), aus Château Rayas (Grenache) und La Tâche (Pinot Noir)? Antwort: Der atypische Cheval Blanc 1971!
1971 Château Cheval Blanc, Saint Emilion: Deutlich aufgehelltes Weinrot, rostige Reflexe am Rand. Traumhaftes Würzbouquet. Man wähnt sich in einem marokkanischen Markt mit seinen verrückten Aromen; Curcuma, Kreuzkümmel und Raz-el-Hanout. Die delikat ausladende Süsse erinnert Dörrdatteln und helle Rosinen. Im zweiten Ansatz Irisch Moos und junges Hirschleder. Das Nasenbild erinnert irgendwie auch an einen ganz grossen DRC-Burgunder. Burgundisch geht es im Gaumen gleich weiter, weiche Säure, milder Fluss, tänzerisches Finale. Eine sehr feminine, zarte und somit seltene Variante von einem ganz grossen Cheval-Blanc. Dieser verhält sich in dieser Form schon über Jahrzehnte. Ein Reifweinwunder. Zwei Weinhändler boten diese Rarität zum gleichen Preis (CHF 775) an. Eine Viertelstunde später war alles weg. Kein typischer Cheval, aber ein extrem erotischer «Saint-Emilion-Likör». 20/20 austrinken
1921 Château Caillou «Grande Reserve», Barsac: Sehr dunkles, leicht bräunliches Gold mit Bernstein Reflexen. Das Bouquet beginnt mit einem «Madeira-Akzent», kalter Kräutertee, Nougat, dunkles Caramel, Melasse, eingedickter Birnensaft und malzige Konturen. Die Süsse wirkt abgeklärt ist aber noch präsent. Im Hintergrund Ginster, Gerste und Latwerge. Im Gaumen zeigt er die dunkle, würzige Seite eines lange gereiften Barsacs, ungeschwefelte Dörraprikosen, getrocknete Feigen und Korinthen im angenehmen Finale. Wie sagte der berühmte Önologie Professor Denis Dubourdieu: «mit dem Alter essen die Süssweine deren eigene Zucker auf!». Recht hatte er. Leicht über dem Zenit. 18/20 vorbei
Der grosse Bericht von dieser Raritätenprobe: www.bxtotal.com
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BURGUNDER-PARADE IM DE LA PAIX
Weisse und rote Burgunder von 1934 bis 2013 standen an dieser Raritätenprobe auf dem Programm. Alle aus dem Gabriel-Keller. Gesammelt oder angesammelt stellte sich nicht zur Frage. Da meine liebe Karin im besten Fall nur weissen Burgunder trinkt, hapert es an Entkorkungsmomenten. Die beste Möglichkeit besteht darin, dass ich eine solche Probe ausschreibe und genügend Burgunderfans an einen Tisch bringe.
Dies ist mir in den letzten Jahren und auch an diesem 24. Februar bisher immer problemlos gelungen. Zum Spass habe ich in der meistbenützten Suchmaschine die beiden Begriffe «Burgunder» und «Luzern» eingegeben. Der erste Treffer lieferte eine Telefonnummer: Margrit Burgunder bietet als psychologische Beraterin ihre Dienste an. An zweiter Stelle erscheint bereits die erste Weinhandlung (es folgen danach noch mehrere …) mit einem Burgunder Angebot; Schubi Weine. Auf den dritten Platz liefert der Gastro Ausstatter Berndorf ein Glas-Angebot. Nach dem Motto: «Ehret einheimisches Schaffen» könnte man auf Rang vier den Blauburgunder vom Schloss Heidegg kaufen. Wer gerne reife Burgunder mag, der findet ein attraktives Angebot im Old Swiss House. Das liegt nur gerade 150 Meter neben dem Austragungsort von unserem Burgunderabend. Dort hat der heutige Wirt Philipp Buholzer von seinem Vater einen stattlichen Weinkeller übernommen. Er gibt aber offen zu, dass in der aktuellen Genusszeit Bordeaux mehr gefragt sind wie die Weine aus der Côte d’Or.

PIERRE, BERNARD, ANNE BOISSON
Vinifiziert werden alle Weine auf der Domaine. Aber unter verschiedenen Vornamen. Vater Bernard hat die später erworbenen Rebberge direkt für die Kinder gekauft, um das Erbschaftsgesetz zu umgehen.
2008 Meursault Les Chevalieres, Bernard Boisson-Vadot: Für einen 15jährigen Weisswein wirkt die Farbe immer noch unglaublich jung. Senfgelber Schimmer im Innern. Geniales würziges Bouquet mit klarem Meursault-Absender im reduktiven Stil. Feine Schiefertöne, Agrumen und gelbe Fruchtresten, weisser Pfeffer und delikate Kräuternoten. Im Gaumen konzentriert, satt im Extrakt, extrem lange. Er legte an der Luft permanent zu. Ein absolut genialer Meursault! 19/20 trinken
2008 Meursault Les Chevalieres, Bernard Boisson-Vadot: Für einen 15jährigen Weisswein wirkt die Farbe immer noch unglaublich jung. Senfgelber Schimmer im Innern. Geniales würziges Bouquet mit klarem Meursault-Absender im reduktiven Stil. Feine Schiefertöne, Agrumen und gelbe Fruchtresten, weisser Pfeffer und delikate Kräuternoten. Im Gaumen konzentriert, satt im Extrakt, extrem lange. Er legte an der Luft permanent zu. Ein absolut genialer Meursault! 19/20 trinken
2013 Meursault Sous la Velle Anne Boisson: Helles, intensives glockenklares Gelb. Er wirkt zu Beginn etwas zaghaft und zeigt schier grünlich-florale Aromenkonturen in der Nase. Kreidige Mineralik, helle, gelbe Früchte, Pimpernellen und einen zart pfeffrigen, vifen Schimmer im Bouquet. Im Gaumen grossartig, schlank, rassig, fein gewoben mit unerwartet langem, nobelbitterem Abgang. Da ist keine Eile mit Entkorken angesagt. 18/20 trinken
LIGNIER STATT LIGNIER
Angekündigt hatte ich den 1978 Charmes Chambertin von Georges Lignier. Doch der war leider über dem Berg. Also suchte ich in meinem Excel nach einem würdigen Ersatz. Und – ich fand den gleichen Jahrgang vom genau gleichen Produzenten. Aber eine andere Grand-Cru-Lage. Im Inventar war eine einzige Flasche aufgeführt. Als ich diese aus dem Gestell «pflückte», sah ich dass daneben noch eine gleichen Bouteille lag. Also war dies ein internes Nullsummenspiel …
1978 Clos Saint-Denis, Georges Lignier: Mitteldunkles, deutlich gereiftes Weinrot. Reifes Bouquet mit «Gôut de lièvre». Diesen «Wildhasenton» findet man oft in älteren, traditionell hergestellten Rotwein. Oft wurde die die Malo auf der Hefe gemacht, was einen Jugendböckser ergab, welcher später positiv mutierte. Man findet noch Cassis, Caramel, Holunderblüten, Wildleder und nassen Tabak im zweiten Ansatz. Im Gaumen wunderschön, klassisch und doch einzigartig, viel Süsse im Finale, erinnert etwas an eingedickten Birnensaft und alten Port im langen Finish. Weil ich mit genau solchen Burgundern «aufgewachsen» bin, liebe ich diese innigst. Für mich eine Sensation! 19/20 trinken

CLOS DE LAMBRAYS BY LMVH
LMVH? Das sind nur vier Buchstaben. Dahinter steckt der reichste Mann der Welt. Der französische Unternehmer und LMVH-CEO und Haupteigentümer Bernard Arnault konnte im letzten Dezember den Tesla-Chef und Twitter-Eigentümer Elon Musk als reichsten Menschen der Welt ablösen. Das Vermögen von Arnault wird zum aktuellen Zeitpunkt auf 215 Milliarden US-Dollar geschätzt. Tendenz zunehmend! Er riss sich die 8,6975 Hektar Rebfläche samt edlem Gutshaus im Jahr 2014 unter den Nagel.
2005 Clos des Lambrays, Domaine des Lambrays: Mittleres Rubin mit dezent lila Reflexen, am Rand deutlich aufhellend. Das Bouquet zeigt mehr Würze wie Frucht im ersten Moment. Leicht hölzerner Beginn, dann Hirschleder, Haselblüten, Pulver Kaffee, Hagebutten, getrocknete Preiselbeeren und Nuancen von Korinthen. Im Gaumen wirkt er sehr streng, die Gerbstoffe dominieren den asketischen Körper, strahlen jedoch eine schöne Terroirsüsse aus. Irgendwie gibt er sich ziemlich bäuerlich und so fehlen ihm – zumindest im Moment noch – die Finessen für einen Grand Cru aus einem so grossen Jahrgang. Man könnte eigentlich erwarten, dass er nach so vielen Jahren Flaschenreife so langsam die erste Reife erreichen sollte. Dem ist aber definitiv nicht der Fall. Wurde dieser Clos de Lambrays zu streng erzogen? Hilft möglicherweise sehr langes Dekantieren? Potentialwertung: 18/20 warten

NAPOLEONS LIEBLINGSWEIN
Das Bild zeigt Napoleon Bonaparte bei einem Besuch der Kellerei Moet & Chandon. Der Champagner gehörte zu seinen drei Lieblingsweinen. Beim Weisswein bevorzugte der französische Feldherr einen Pouilly-Fumé. Bei den Rotweinen galt der Pinot Noir als seine Lieblingsrebensorte. Für besondere Gelegenheiten griff er – gemäss Recherchen – am liebsten nach einem Chambertin.
Mit 15,39 Hektar ist die Chambertin-Lage Clos de Bèze eine der grösseren Grand Cru Lagen im Burgund. Platzhirsch ist mit 5 Hektar Anteil die Domaine Pierre Damoy!
2009 Chambertin Clos de Bèze, Pierre Damoy: Dunkles Rubin-Granat. Beim Dekantieren duftete es weit herum nach frischen Himbeeren. Ziemlich wuchtiges Bouquet, vielleicht gar minim alkoholisch im allerersten Ansatz, rote Pflaumen, Parisette-Brot, Milchkaffee (also dezent laktisch). Zarte Glutamat Spuren. Fülliger, geschmeidiger Gaumen, die Säure ist wunderschön eingebunden und der Wein zeigt Fülle und Erotik. Das Finale endet mit reifem Pflaumen und einem Hauch von Carmel. Ein Rubens-Chambertin. 19/20 trinken
Der grosse Burgunderbericht von René Gabriel: www.bxtotal.com
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2009ER-ÖSTERREICH-MAGNUMPARADE
Eine Magnum kommt selten allein! Oben auf dem Titelbild, steht eine ziemlich repräsentative Wahl vom Allerbesten, was Österreich vom Jahrgang 2009 bei den Rotweinen zu bieten hat. Viele Weine wurden schon in deren Jugendphase sehr hoch bewertet. Danach wird es in der Regel etwas ruhiger. Denn – die meisten von dieser Prachtsexemplare gelten als lokale Helden und werden sehr jung in der Gastronomie getrunken. Und in der Folge etwas später von den privaten Weinfreaks.
All diese sieben Weine jetzt noch im Markt aufzutreiben und an einem Abend gegenüberzustellen, dürfte extrem schwierig sein. Noch unwahrscheinlicher wäre es, wenn man dieses Unterfangen mit Magnumformaten in Angriff nehmen würde. So gesehen, war dies ein veritabler Raritätenabend. Stattgefunden hat er gegen Ende Februar 2023 in Eschenbach.
ZIEREGG: MAXIMALE GENIALITÄT
Jeder Beginn hat einen Anfang. Da macht es durchaus Sinn einem tollen Weisswein zum Apero einzuschenken.
2011 Sauvignon Blanc Zieregg, Tement, Berghausen: Magnum. Leuchtendes Lindengrün. Zeigt praktisch keine Reifetöne. Geniales Bouquet; geröstete Haselnüsse, gemahlene Krachmandeln, Brioche Toast, gelbe Nektarinen, weisser Pfirsich, ergänzt mit eine Hauch Minze und Eisenkraut. Komplex. Ausladend. Reich. Je länger man an ihm schnuppert, desto mehr setzt er kalkige Mineralität frei. Im Gaumen zeigt er vom ersten Schluck an seine Grösse. Er gibt sich immer noch knackig und quicklebendig. Das Extrakt ist fleischig, satt und von nobler Bitterkeit und Würze begleitet, endet mit gigantischem Finale. Auch nach mehr als zehn Jahren in dieser Magnumflasche zeigt er immer noch seine maximale Genialität. 20/20 trinken

IM ZWEIGELT FÜR DEN ANGELKAGTEN
Den Hans Schwarz kenne ich schon seit ganz vielen Jahren. Andere Frage; wer kennt den Hans Schwarz nicht?
Er ist ein Tausendsassa und hat Höhen und Tiefen erlebt. Die Konstanz war nie so richtig seine ganz grosse Stärke. Es scheint aber, dass die Marke «Weiss Schwarz» «Schwarz Rot» und «Schwarz Schwarz» in den letzten Jahren mit dem Zutritt seines Sohnes Michael gefestigt und verbessert wurden. Die Weine sind stilsicherer geworden. Bei den heute grossartigen Weissweinen konnte man den früheren Fruchtverlust um 180 Grad drehen.
Geschäftlich mischt er durch seine tollen Connections auch bei Grossverteilern kräftig mit. Immer getreu dem Motto: «Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Fischer».
Seine grösste Konstanz liegt beim Zweigelt. Da kann man auch ganz frühe Jahrgänge noch mit viel Genuss trinken. Damit beweist er, dass ein Zweigelt zärtlich und langlebig sein kann.
2009 Schwarz Rot, Johann Schwarz, Andau: 100% Zweigelt. Immer noch deutlich Rubinfarben, ohne jegliche Altertöne am Rand. Süsses, minim kompottig wirkendes Bouquet, rote Kirschen, Johannisbeerengelee, Cassis, Anklang von Dörraprikosen und kaltem Jasmin Tee. Saftiger Gaumen. Auch hier meldet sich die angenehme Süsse im fein gewobenen Extrakt wieder. Irgendwie zeigt er dabei auch eine gewisse burgundische Pinot-Affinität. Er ist immer noch sehr fruchtig und doch zeigt er seine generelle Genussreife an. Ein sehr erotisches Zweigelt-Vergnügen! 18/20 trinken
2009 Schwarz Rot, Johann Schwarz, Andau: 100% Zweigelt. Immer noch deutlich Rubinfarben, ohne jegliche Altertöne am Rand. Süsses, minim kompottig wirkendes Bouquet, rote Kirschen, Johannisbeerengelee, Cassis, Anklang von Dörraprikosen und kaltem Jasmin Tee. Saftiger Gaumen. Auch hier meldet sich die angenehme Süsse im fein gewobenen Extrakt wieder. Irgendwie zeigt er dabei auch eine gewisse burgundische Pinot-Affinität. Er ist immer noch sehr fruchtig und doch zeigt er seine generelle Genussreife an. Ein sehr erotisches Zweigelt-Vergnügen! 18/20 trinken
WELTKLASSE OHNE KONKURRENZ
Auch wenn auch in anderen Ländern der Blaufränkisch angebaut wird, so kennt er – ausser in Österreich – praktisch keine Konkurrenz.
2009 Blaufränkisch, Ried Marienthal, E.T. Triebaumer, Rust: 100% Blaufränkisch. Die Farbe ist immer noch sehr dunkle, satt in der Mitte, zeigt mehrheitlich Granatreflexe und wirkt jünger wie sein Alter. Das Bouquet beginnt klassisch. Also genau so wie man es sich von einem grossen terroirlastigen Blaufränkisch gewohnt ist. Pflaumen, Brombeeren, kalter Rauch, Szechuan Pfeffer und viel mineralische Züge. Im kompakten Nasenbild nimmt man aber auch verspiele Kräuternuancen (Thymian, Origano) war. Das Nasenbild lädt zum Verweilen. Man findet die Einzigartigkeit dieses legendären Crus. Im Gaumen einerseits gefestigt, umfassende Adstringenz aufweisen, aber auch eine royale Art, wie sich alles elegant verteilt. Hat in mir viel Empathie ausgelöst. Finesse und Power. Genau so wie man es von einem Premier-Cru aus Bordeaux erwarten würden. Davon gibt es aber mehr als eine Handvoll. Den Marienthal gibt es nur einmal auf der Welt. Zum Glück! BF-Weltklasse ohne Auslandkonkurrenz! 19/20 trinken
Weitere Weine: Solitaire, G von Gesellmann, Mystique von Pöckl. Alles auf www.bxtotal.com
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SCHMIERFLECK IM QUARTETT
Es sind vier Flaschen auf dem Bild. Drei Bordeaux. Drei sehr teure Bordeaux. Drei sehr gute Bordeaux. Und doch war es dieser geniale Burgunder, welcher am meisten Emotionen ausgelöst hat. La Tâche heisst unter anderem auch Schmier- oder Schmutzfleck auf Französisch.
In meinem glücklichen Weinleben durfte ich schon ein paar den gehätschelten und heute noch unerschwinglicheren Romanée-Conti trinken. Oft war da – weil es eine Burgunder-Raritätenprobe war – auch ein La Tâche in der Nähe. Und immer war der kräftiger, tiefgründiger, charaktervoller als der DRC-Leader. Zugegeben – vielleicht nicht ganz so fein.
Vor vielen Jahren stand ich in einem Keller in Bern. Geordnet einem liebenswürdigsten Chaos. Ziemlich prominent erblickte ich eine Flasche 2000er La Tâche. Sofort gab ich meiner Liebe zu diesem Burgunder Cru Ausdruck. Da antwortete der Kellerbesitzer: «Den trinken wir irgendwann zusammen». Gestern war es so weit. Ich fuhr mit dem ÖV ins östliche Bern. Bald sassen vier gestandene Mannen, alles gute Freunde, am Tisch.
Wir griffen nach dem delikaten Fleischkäse (am Stück), dem saftigen Schinken (mit spannendem Fettrand) und dem Nostrano-Salami (feinsalzig). Letzterer hauchdünn geschnitten. Dazu wurde knackiges Girolle-Brot gereicht. Unkompliziert und äusserst schmackhaft.
Im Glas der erstmals gereifte 1995 Château Latour. Der wurde blind gereicht. Ich fand sofort die richtige Spur, lag dann aber doch daneben. Als dritten Wein knisterte Pauillac-Erotik in Form vom sandelholzsüssen 1982er Pichon-Lalande im Gabriel-Glas. Zum Käse überraschte der nicht so unnahbare 2010 Haut-Brion. Mit guten Reserven, aber doch etwas angerundeten Gerbstoffen.
Doch jetzt zum 2000 La Tâche Romanée-Conti! Von der Farbe her war es der hellste Wein des Abends. So will es halt die generelle Pinot-Noir-Logik. So in Richtung mittelrot mit fein ziegelroten Reflexen am Rand. Er kam direkt nach dem Entkorken – ohne zu Dekantieren ins Glas. Das mag ich so. Denn da geht keine Primäraromatik in der Karaffe flöten. Das Bouquet erst immer noch ziemlich fruchtig. Es duftete nach Walderdbeeren, nach Hagebuttenkonfi, nach hellem Malz, nach hellen Rosinen. Dann drehte das Nasenbild in Würze, in Bastholz, dominikanischem Tabak, getrockneten Küchenkräutern, nach Dörrdatteln, Frühstückpflaumen und nach arabischem Kümmel, sowie anderen, orientalischen Gewürzen. Im Gaumen füllig, samtig, fein griffig, immer noch gewisse, gute zart stützende Gerbstoffreserven aufzeigend. Eigentlich war die Nase spektakulärer wie der Gaumen. Trotz der gigantischen Länge des Weines. Ich konnte ihn über fast eine Stunde lang verfolgen. Und er legte nasal immer wieder etwas nach. Der Duftreigen wurde immer grösser. Ich versuchte alles zu registrieren und kapitulierte. Die Aromensumme war grösser als mein Aufnahmevermögen. Ich kam mir vor, wie ich mit einer Sofortbildkamera das Universum hätte fotografieren sollen. Dafür klingen die Erinnerungsemotionen auch noch Stunden danach nicht aus. So muss gigagrosser Burgunder! Gegenüber den anderen DRC-Crus ist hier die Produktion generell recht gross. Beim 2000er waren es 24'867 Flaschen! Und die liegen alle, sofern gut gelagert und nicht korkig auf einem Niveau von 20/20. Wahnsinn!!!
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CALIFORNIA 1978: PROOF OF LIFE
Es geht in dieser wunderbaren Geschichte um ein ziemlich legendäres Tasting von 28 Rotweinen und zwei Süssweinen vom grossen Jahrgang 1978 aus Kalifornien.
Diese Weine hatten zum Zeitpunkt unserer Verkostung vom 28. Januar in Zürich knapp 45 Jahre auf dem Flaschenbuckel.
Warum es an dieser Stelle ganz sicher nicht geht, ist ein direkter Vergleich mit den Weinen aus Bordeaux. Diesmal nicht. Wobei ich bei einer Randgeschichte doch noch über deren «divergierende Kognition» berichten werde.
Hier geht es um gereifte Weine auf dem Prüf- und Genusstand. Weine, welche alt werden durften, weil diese zu einem früheren Zeitpunkt nicht getrunken wurden. Oder aus Raritäts- oder Sammlergründen (noch) nicht den Korkenzieher zum Opfer fielen.
Irgendwie kamen wir bei einer Weinrunde auf den Kalifornien-Jahrgang 1978 zu sprechen …
Wir stellten fest, dass wir alle diese Vintage schätzen, ja gar lieben. Und – das war noch das wichtigere Element – jeder von uns noch ein paar «Bottles» im Keller liegen hatte.
Nach den einzelnen Besitzaufzählungen war uns schnell klar, dass diese Inventarbestände für eine grossartige, einzigartige Weinprobe absolut prädestiniert waren. Als wir die Einstandspreise mit den aktuellen Markwerten verglichen war uns schnell klar, dass dieser Event mit der berechnenden Ergänzung weiterer Kosten im Markt kaum Chancen hatte, ausgebucht zu werden.
Also beschlossen wir, dass die einzelnen Flaschen zu Einstandspreisen berechnet würden und dass wir uns – nach einem Bonus-Malus-System – den Verlust oder den Gewinn wohl teilen müssten.
Als das Grobe dieses Events auf dem Tisch lag, knipsten wir ein gemeinsames Foto mit imaginärem Blick auf die gemeinsame Januarveranstaltung in der Waag in Zürich. Schon die Tage zuvor stellte René Gabriel die Flaschen auf den Kellertisch. Um 13.00 Uhr traf Baschi Schwander ein und präparierte die Flaschen sorgfältig für den Event. Zwei Stunden später fuhren wir mit dem Taxi und Gläsern und Flaschen im Kofferraum nach Zürich zum Zunfthaus zu Waag.
FAST GLEICH GROSSE PRODUKTION
Äusserlich unterscheiden sich die beiden Heitz Crus nur wenig. Man muss da immer sehr gut aufpassen.
Sonst gibt es Verwechslungen. Was auch ziemlich gleich ist – zumindest beim Jahrgang 1978; von beiden Weinen war die Produktionsmenge fast identisch.
Vom Bella Oaks wie auch vom Martha’s wurden etwas mehr wie 55'000 Flaschen abgefüllt.
1978 Heitz Cellar Bella Oaks Cabernet Sauvignon, Napa Valley: Sattes Rot mit noch recht vielen Purpur-Reflexen. Offenes, eigenwilliges Bouquet. Er zeigt vor allem die damals typische Heitz-Note und dunkles Leder und Tabak. Im zweiten Ansatz; Backpflaumen, Petroleum und Korinthen. Im Hintergrund schwingen auch welke Blätter mit und nasses Leder. Im Gaumen zeigt er Fleisch, immer noch Adstringenz und eine gewisse Restarroganz. Ein mächtiger, irgendwie zeitloser Wein. Da ist viel Charakter mit im Spiel mit einem klaren Napa-Eucalyptus-Absender. Ein bewegendes, in Granit gehauenes Weinmonument. Vier Stunden dekantieren. Mindestens! 19/20 trinken
1978 Heitz Cellar Martha's Vineyard Cabernet Sauvignon, Napa Valley: Wenig gereiftes Rot mit satter Mitte, aussen fein ziegelroter Rand. Leimiges Bouquet (Linoleum), Grafit, Zedern, Pflaumensaft, viel Rosmarin und Minze, braunes Peru Balm. Im Gaumen bedeutend feiner als der daneben- stehende Bella Oaks. Die Gerbstoffe sind gerundet und seidig. Der Fluss ist entsprechend elegant und mit einer schon fast dramatischen Länge ausgestattet. Das längste und harmonischste Finale des Abends. Beautyness with Elegance! Clive Coats würde schreiben: «Very fine indeed!». 20/20 trinken
DOPPELTES VERGNÜGEN
Natürlich erfreute sich Weinfreak Lukas primär an diesem tollen Weinabend. Für ihn war es jedoch ein doppeltes Vergnügen. Denn – er konnte gleichzeitig seinen eigenen Geburtsjahrgang feiern. Die Doppelmagnum Clos du Bois schmeckte ihm besonders gut.
Er sei nicht primär immer auf der Suche nach der effektiven Grösse eines Weines. Wichtig sei auch der Genuss, der vermittelt wird. Zum Clos du Bois meinte er, dass dies so ein richtiger «Pokalwein» sei. Dies, weil man ihn aufgrund seiner unkomplizierten Art fast hemmungslos geniessen könne.
Um diese Behauptung zu unterstreichen, holte er sich nicht einfach ein Glas und ging wieder an seinen Platz zurück. Nein – ich sah ihn eine geraume Weile neben der Grossflasche stehen, welche auf dem Flügel im Saal stand. So geht das «pokalige Nachschenken» natürlich noch viel einfacher vonstatten …
1978 Clos du Bois Proprietors Reserve, Cabernet Sauvignon, Alexander Valley: Deutlich aufgehelltes, reifes Weinrot. Geiles Cassisbouquet, wirkt nasal fast etwas likörhaft, aber ohne die dazu (nicht) passende Süsse, Holunder, Black Currant, Red Currant, feine Kräuteraromen. Irgendwie erinnert das Nasenbild auch etwas an einen berauschenden Le Pin. Also könnte man hier blind auch im Pomerol suchen. Im Gaumen weich, geschmeidig, wunderschön tänzerisch endend. Kein ganz grosser Wein, aber eine gewaltige Genussdroge. 18/20 trinken
SIMI LIEFERTE ZWEI MAL VOLL AB
Es muss nicht immer Napa sein! Das Alexander Valley liegt in der Region Sonoma. Diese breitet sich nördlich der Stadt Healdsburg aus. Heute sind dort ganz viele Wineries anzutreffen. Im Jahr 1978 war die damals schon vor mehr als hundert Jahren gegründete Winery (1876) praktisch noch Platzhirsch.
1978 Simi Cabernet Sauvignon, Alexander Valley: Mittleres, leuchtendes Weinrot mit dem Alter entsprechendem Reifeschimmer. Ansprechendes, deutlich malziges Schokobouquet, zeigt eine Nuance von braunem Rum und irgendwie nimmt man da auch noch Kokosnuancen wahr. Man kann sich an diesem wunderbaren Bouquet fast nicht sattriechen. Im Gaumen ist er mit zärtlichen Tanninen unterwegs. Diese sind seidig und gleiten mit einer Nonchalance über die Zunge, im Finale Hustenbonbons, Ricola und Lakritze. Liefert Spass und Grösse auf ganz hohem Niveau. Wow! 18/20 trinken
1978 Simi Cabernet Sauvignon, Alexander Valley: Mittleres, leuchtendes Weinrot mit dem Alter entsprechendem Reifeschimmer. Ansprechendes, deutlich malziges Schokobouquet, zeigt eine Nuance von braunem Rum und irgendwie nimmt man da auch noch Kokosnuancen wahr. Man kann sich an diesem wunderbaren Bouquet fast nicht sattriechen. Im Gaumen ist er mit zärtlichen Tanninen unterwegs. Diese sind seidig und gleiten mit einer Nonchalance über die Zunge, im Finale Hustenbonbons, Ricola und Lakritze. Liefert Spass und Grösse auf ganz hohem Niveau. Wow! 18/20 trinken
Wie der Reserve schmeckte und alle anderen Weine: www.bxtotal.com
Unten: DANIEL KÄSER’S WEINMENUE
Terrine, Steinbutt, Kalbsbäggli, Käseselektion. Wunderbare Gerichte als Sparringpartner zu den kalifornischen Reifwein-Varianten.

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CHAMPAGNER GEHEN DURCH DIE DECKE!
In der Schweiz wissen es viele noch nicht. Solange die Grossverteiler mit 20% Rabatt auf Champagner und Schaumweine agieren, ergibt sich kein realistisches Bild über die aktuelle Situation.
Während in Frankreich die Situation linear ist, sind die Verkäufe im Exportmark extrem gestiegen und die Lagerbestände sind gesunken. Die Preise steigen expotentional.
Am besten merkt man es an den nobelsten Exemplaren. Beispielsweie am Dom Perignon. Der kostete noch vor kurzer Zeit weniger wie 150 Franken. Nun sind wir bei CHF 200+.
Tendenz noch mehr steigend ...
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LÉOVILLE LAS-CASES & HACKBRATEN
Seit mittlerweile zwanzig Jahren pilgert eine kleine Gruppe mit dem Auto in die Stöckalp und besteigt dort die Gondelbahn auf die Melchsee Frutt. Auf 1920 Metern über Meer dürfen die Eingeladenen bei Ruedi und Irene im Alpenheim eine ganz besondere, übergrosszügige Gastfreundschaft erleben. In der dritten Januarwoche vom noch recht taufrischen Jahr 2023 war es wieder so weit.
Der erste Abend fand unter dem möglichen Thema «Vorglühen im Poscht Huis» statt. Als Einstimmung standen folgende 2009er Bordeaux Weine auf dem flüssigen Gabentisch: Château Lascombes, Château Canon La-Gaffelière, Château Giscours und Clos Dubreuil. Letztere zwei der Aufzählung im Magnumflaschenformat.
Schon im Vorfeld bat ich André Degunotizen zu machen. War eigentlich ein müssiger Wunsch. Denn – André schreibt immer, wenn es Wein gibt. Dies helfe ihm, sich besser zu konzentrierten und vergrössere seinen Genuss. Gut für mich, denn in grosser Höhe leide ich immer ein bisschen mit meinem Riechorgan und mit meiner Lunge. Da bin ich heilfroh, wenn ich meine Energie nicht fürs Schreiben hergeben muss und in die ebenfalls sehr wichtige Rolle eines genussfreudigen Endverbrauchers schlüpfen darf.
So im Hinterkopf habe ich mir dann schon gemerkt, dass zwar alle flüssigen Tischexemplare ganz gewaltig viel vom generellen Reichtum vom Jahrgang 2009 mitgekommen hatten. Und sich – das ist das Schönste an grossen Bordeaux’ – trotzdem ganz deutlich voneinander unterschieden. Zwei Gemeinsamkeiten gab es dann aber doch bei allen vier Crus. Erstmal der Jahrgang und dann auch bei der Bewertung. Bei mir lagen alle auf dem verdienten Niveau von 19/20. Als ich anderntags die Verkostungsnotizen von André bekam, sah ich, dass wir da wieder mal das Heu auf demselben Boden hatten.
KLEINE SCHNEEWANDERUNG INS FRUTT RESSORT
Am Samstagnachmittag wanderten wir zu einem Vor-Vor-Apero ins Frutt-Ressort.
Nach einem stotzigen Fussmarsch kehrten wir wieder zum Alpenheim zurück.
Dort erwartete uns der wunderbare Duft aus dem nigelnagelneuen Backofen von Irenes Hackbraten. Der hat Tradition und schmeckt verdammt gut. Und alle lieben ihn heiss!
ELFER-VERTIKALE LAS-CASES
Die Flaschen waren im Keller schon längst bereitgestellt, was das Titelbild dieses Artikels beweist. André nutzte die Phase des Aperitifs, um die Verkostungsnotizen in alle Ruhe auf seinen Block zu kritzeln.
Auf dem Weingut Las-Cases haben grad kürzlich personelle Rochaden stattgefunden.
Pierre Graffeuille ist von Las-Cases nach Montrose als neuer Direktor gezogen. Jean Guillaume Prâts (ehemals Cos d’Estournel) und Florent Gentil (ehemals Pichon-Lalande) schmeissen neu den Laden. Immer unter der permanent schützenden Hand des Patrons Jean-Hubert Délon.

ZWEI MAL ZWANZIG PUNKTE
Die Jahrgänge 2006 und 2009 wurden von André Kunz mit zwanzig Punkten ausgezeichnet. Da bin ich seiner Meinung.
Müsste ich entscheiden, wäre der 2006er mein Favorit. Hier vereinen sich Grösse, Spass und Klassik.
Alle Notizen wie immer auf www.bxtotal.com
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BESCHISSENER CHÂTEAU EVANGILE 2005
Es gibt – auch bei sehr grossen Weinen – manchmal bittere Enttäuschungen.
Gestern passiert beim oben genannten Prestige-Pomerol.
Im Netz wird er mit mindestens 95 Punkten bewertet. Meist höher.
Bei der vorletzten Verkostung mutmasste ich, dass er gar ein Kandidat für eine Maximalbewertung werden könnte.
Im Markt bewegt er sich mittlerweile in der Nähe von 400 Franken.
Aufgrund meiner Negativ-Erfahrung von gestern würde ich diesen Preis nie und nimmer für diese enttäuschende Flasche bezahlen.
Warum dieser Gesinnungswechsel?
Kann sich ein Wein derartig schnell verändern?
Die Enttäuschung war riesengross!
Was war passiert?
Diese beschissene Flasche 2005 Château L’Evangile korkte!!!
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www.weingabriel.ch
Gut besucht. Danke Euch allen!
Letztes Jahr hatten wir auf der offiziellen Gabriel-Webseite mehr als 60'000 Besucher.
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HERMITAGE UND HIRSCHPFEFFER
Terroirweine passen in der Regel hervorragend zu Wildgerichten. Aber leider haben jegliche Weine trotzdem fast keine Chance, ein multi-idealer Speisenbegleiter zu sein. Wie bitte soll denn ein Rotwein zu einem Rehrücken passen? In der Regel eigentlich schon. Besonders, wenn die Wildsauce in Spätzli baden darf. Aber alles, was sonst noch auf den Teller kommt, verliert sich schnell in den additionellen Kombinationen. Die da sind; Rosenkohl mit Speck. Rotkraut mit Marroni. Mit Preiselbeeren gefüllte Birnen. Und weiss Gott noch was. Spätestens hier macht jeder noch so passende Rotwein schlapp.
Wenn kombinieren nicht geht, dann läuft es besser mit ignorieren. Einfach immer dann Beilagen essen, wenn grad kein begleitender Schluck Wein eingeplant wird. Und dann wieder voll der Wildfleisch-Spätzli-Saucen-Kombination frönen, wenn wieder zum Glas gegriffen wird.
Heute Abend gibt es bei mir Hirschpfeffer mit Teigwaren. Fertig! Da passt ein Hermitage besonders gut dazu …
2000 Hermitage Monier de la Sizeranne, M. Chapoutier: Die Farbe ist mitteldicht, zeigt immer noch ein recht junges Rot, nur ganz fein aufhellend am Rand. Die Nase dokumentiert das «Blut der Rhône» fleischige Ansätze, Tomatenmark, Pflaumenmus, Teer und schon zärtlich anmutende Kräuternoten. Kein nasaler Bulldozer, sondern sehr elegant. Feinfleischiger Gaumenfluss, die Gerbstoffe sind abgeklärt und stützen nur noch etwas. Im Nachklang nimmt man einen klassischen Erd-Eisenton war. Ein vollreifer allenfalls etwas feminin anmutender Hermitage, der sich immer noch perfekt geniessen lässt. Und das ohne angesagte Eile. 18/20
P.S. Passt hervorragend zu Hirschpfeffer. :)
P.S. Passt hervorragend zu Hirschpfeffer. :)
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PARKER LIEGT KOMPLETT DANEBEN
Früher wurden wir oft mit oder gegeneinander verglichen. Heute ist es «auf beiden Seiten» etwas ruhiger geworden. Als der Bordeaux 2005 im Primeur Markt präsentiert wurde, waren wir beide noch voll im «Subskriptionssaft» …
Ab uns zu holt uns die Vergangenheit ein. Heute habe ich einen 2005 Château Pape-Clément entkorkt. Übrigens mein erster Bordeaux in diesem noch jungen Jahr. Ebenso jung kommt die Farbe von diesem beliebten Pessac-Léognan daher. Das Bouquet ist glockenklar, zeigt immer noch viel primäre Aromatik (Kirschen und Brombeeren), nicht ohne einen Akzent von Mineralität, einer Prise Kaffee und erste Kräuternuancen zu verströmen. Der Aromendruck ist nasal gewaltig. Im Gaumen geht die buchstäblich Post ab.
Momentan hat er eine dramatische Erstgenussphase und man kann ihn hemmungslos in Angriff nehmen. Wohlwissend, dass dies nur der Beginn ist. Die Aromatik im Gaumen bleibt schwarzbeerig. Er zeigt Tiefe und viel weiteres Potential.
Möglicherweise werden ihn Mission und Haut-Brion irgendwann überholen. Vom Preis her haben es diese Pessac-Kontrahenten eh schon lange geschafft. Seit Beginn weg. Dieser Pape lag bei mir schon immer hoch in der Gunst. Jetzt hat er noch einen Zacken zu gelegt. Somit schliesst er zum ebenso gigantischen Pape 2015 auf. Gabriel-Taxierung: 20/20
Parker liegt mit seinen 100/100 hingegen – im Vergleich zu meiner Wertung – völlig daneben …
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KORKEN-PRÄSENTATION
Wie wichtig ist ein Weinkorken? Das fragt sich der Künstler Eberhard Stimpel aus Lauterach (Voralberg).
Um diese Frage in die Runde zu werfen, hat er einen "Kork-Präsenter" entworfen. Anstatt, dass ein Korken eines edlen Weines gleich nach dem Entstoppeln weggeworfen wird oder achtlos auf dem Tisch herum lümmelt, wird dieser prominent auf dem Tisch präsentiert.
Er hat mich um meine Meinung gefragt. Ich finde die Idee schon mal generell gut. Besonders auch für Restaurants, respektive für Sommeliers.
Was meint Ihr dazu?
Mehr Infos auf der Webseite von Eberhard Stimpel: www.hand.werk-kunst.net
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Grausam Schwefel?
es ist unglaublich, auf wie vielen sprachen der valbuena 2004 auf dem rücketikett deklariert, dass es in diesem wein - nebst trauben - auch schwefel drin hat. es steht nicht drin wieviel in prozenten oder promillen es effektiv sind. mich hätte der blend eher interessiert. aus zuverlässigen quellen habe ich aber erfahren, dass dieser phänomenal gereifte ribera del duero aus hundert prozent trauben hergestellt wurde …
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MEINE LETZTE FLASCHE BORDEAUX!
Schon seit Tagen überlege ich mir, welche Flasche es denn sein soll. Das ist nicht einfach, wenn nicht nur viele, sondern auch ganz viel verschiedene Bouteillen im alarmgesicherten Keller herumlümmeln.
Reif sollte er sein, dies war von Anfang an klar. Dann auch nicht zu üppig. Oder auch nicht mit allzu vielen Gerbstoffen ausgestattet. Auch das war ein Credo. Letztendlich hatte ich noch ein Dutzend Varianten im Kopf und wanderte mit diesen Ideen voller Lust und doch irgendwie ratlos von einer Kellerecke zur andern.
Beim Regal «Saint-Julien» blieb ich stehen. Der Wunsch konkretisierte sich immer mehr. Ganz zu unterst zog ich an einer Kiste und wählt ganz bewusst meinen letzten Bordeaux; 2001 Château Léoville-Poyferré.
Der liefert immer noch viel Frucht und weist mit ersten Kräuternoten auf seine zweite Evolution hin. Im Gaumen mittelgewichtig und doch noch recht gut mit Reserven unterstützt. Das war eine würdige Wahl für den letzten Bordeaux in diesem Jahr.
Morgen fliegen wir nach Spanien in die Ferien. Da verzichte ich auf Cabernet & Co und erwärme mich an verschiedenen Tempranillo-Varianten.
Und Anfangs nächsten Jahres – wenn ich wieder zu Hause bin – überlege ich mir dann ganz gut, welches meine «erste Flasche Bordeaux» im 2023 sein wird …
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22 GABRIEL-PDF-ARTIKEL IN 52 WOCHEN
Ende Jahr ist es auch immer wichtig, Bilanz zu ziehen. Ein Abonnement auf www.bxtotal.com kostet nicht ganz 100 Franken. Dafür kann man auf rund 60'000 Gabriel-Notizen herumsurfen. Und ebenso viele gibt es von André Kunz auf einem gespillteten Portal.
Meine Erlebnisse rund um den Wein fasse ich jeweils in illustrieren PDF-Artikel zusammen. Heuer sind es genau 52 Stories in 52 Wochen. Macht ingesamt 243 Seiten. Also ein veritables Buch ist da in 365 Tagen zusammen gekommen.
CHATEAU LATOUR IM OLD SWISS HOUSE! Wenn ein Dutzend Weinfreunde in ihren Kellern nach Latour Flaschen suchen, kommt ganz schön was zusammen. Vom 100jährigen 1922er bis zum Latour 2005 ...
DEZEMBER-BURGUNDER-SEXTETT! Puligny, Meursault, Chassagne und drei Chambertins. Eine Einladung bei uns mit drei weissen und drei roten Burgundern. Von 1934 bis 2013 ...
2004 BORDEAUX-COLLECTION DUCLOT! Eine ganz besondere Kiste mit allen Premiers drin. Da gibt es viele Sammler. Wir gehören nicht dazu. Wir trinken ...
PREMIER-GRAND-CRU-LUNCH IN HILDISRIEDEN! Alle teuersten und wichtigsten Bordeaux vom Jahrgang 2012. Mit ein paar würdigen Sparring-Partnern. Im Zentrum stand eine Duclot Kiste ...
DECADANCE DAY IN ENGELBERG! Lucullus und Bachus hätten grosse Freude an unserem geselligen Kalorien- und Gerbstofftreffen gehabt ...
MÄNNER-MARGAUX-MITTAG! Ein weisser Pavillon du Château Margaux, 2017 und sechs Mal Château Margaux (1983, 1986, 1993, 1996, 2000 und 2009. Und nur Männer am Tisch ...
WELTKLASSEWEINE IN DER STEIERMARK! Ein Höhepunkt nach dem Andern. Gabriel's Jahrhundertweine und Gabriels Lieblingsweine und rei riesengrosse Flaschen ...
ZEHN GANZ GROSSE BORDEAUX 2009! Es muss nicht immer ein Premier sein. Viele grosse Bordeaux von diesem genialen Jahrgang arten beim Entkorken zu einem Volksfest aus ...
MARGAUX IN VIELEN FACETTEN! Die 1521 Hektar grosse Appellation Margaux ist heterogen und verteilt sich über fünf Gemeinden. Von 1909 Château Margaux bis 2005 Angludet in 17 Variationen ...
BORDEAUX 1996 VOM LINKEN UFER! Schon fast ein Volksfest mit tollen Weinen aus Graves, Margaux, Saint-Julien, Pauillac und Saint-Estèphe. Der Star: Château Mouton-Rothschild aus der Imperiale ...
BORDEAUX IN DER STEIERMARK! Grossartige Weine aus Saint-Emilion und der Region Sauternes aus der Silvio-Denz-Schatulle. Weinwohlfühlen für 80 Personen ...
BORDEAUXWEINE IM SCHLOSS SCHLEISSEHIM BEI MÜNCHEN! Das Beste was Bordeaux grad so zu bieten hat. Und ganz viele Grossflaschen, Das Rariräten-Diner mit Robert Langer ...
EUROPA-RARITÄTEN IM TANTRIS IN MÜNCHEN! Wenn die Society of Bachhus America tagt, dann wird mit grosser Weinkelle angerührt. Ausnahmesweise war der Gabriel auch dabei. Als Protokollführer ...
DER JAHRGANG 1995 IN KALIFORNIEN! Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber ein paar Sensationen gibt es da schon. Der beste Wein des Abends; Briant Family ...
CASTELLO LUIGI LANCIERT BELVEDERE! Bisher gab es den weissen und den roten Castello Luigi. Diese verkaufen sich zu rund 170 Franken. Nun gibt es eine günstigere Alternative. Aus gleichem Hause ...
1968ER WEIN FÜR EINEN 1968ER GAST! Ausser in Spanien war in diesem Jahr weinmässig nicht viel los. Dafür ging im Napa Valley die Post ab ...
1968ER WEIN FÜR EINEN 1968ER GAST! Ausser in Spanien war in diesem Jahr weinmässig nicht viel los. Dafür ging im Napa Valley die Post ab ...
1990ER RODEO IM VAL BEDRETTO! Nicht nur Bordeaux, sondern auch 1990er aus der Champagne, dem Burgund, der Rhône und auch aus dem Tessin waren mit im Spiel ...
CHÂTEAU MUSAR KANN ALLES, ABER ANDERS! Ein grosser Bericht für einen grossen Wein. Weltklasse - made in Libanon. Mit verkosteten Jahrgängen von 1966 bis 2014 ...
EIN HALBES DUTZEND BORDEAUX MAGNUM FLASCHEN! Schlechtwettervariante. Statt draussen auf einem Bauernhof, fand dieser Event in einer Werkstatt statt. Der Wein des Abends; 2002 Château Mouton-Rothschild ...
MAGNUM-RARITÄTEN-KABINETT! Aus dem Keller von Jürg Richter. Mit den Höhepunkten 1929 Climens, 1955 Cheval Blanc, 1959 Ausone und vielen anderen gigantischen Weinerlebnissen in Zürich ...
GEREIFTE RIOJA VOM OCHSENFLUSS! Ein spanischer Abend mit alten Rioja von 1928 bis 1991 und einer dampfenden, frisch zubereiteten Paella ...
EIN MOUTON KOMMT SELTEN ALLEIN! Wie aus einer geplanten Flasche Mouton-Rothschild schliesslich zwei wurden. Ein Genussabend bei Charlie Bucher in Meggen. Min Anfahrtschwierigkeiten ...
MAGNUMWANDERN BIS ZUR JAGDHÜTTE! Als Höhepunkt; der Käsegipfel mit Bernard Anthony und Rolf Beeler. Adabei; Graf Stephan von Neipperg und Silvio Denz. Im Mittelpunkt; alles Magnumflaschen ...
24 MAL BORDEAUX 1990 IN LUZERN! Erstmals im Restaurant de la Paix, mitten in Luzern. Die Tagessieger; Montrose und Trotanoy. Fazit; entkorken und auf nichts mehr warten ...
CHATEAU FERRIERE: KLEINER GRAND CRU - GROSSE FREUDE! Neujustierungen eines beliebten Margaux-Grand-Crus. Vom Jahrgang 1919 bis 2019. Mit vielen, günstigen Kaufemfpehlungen ...
BORDEAUX PRIMEUR VOM JAHRGANG 2021! André Kunz war in Bordeaux und hat Fassproben vom neuesten Jahrgang beschrieben und bewertet ..
SENSATIONELLE SÜSSWEINTRÄUME! Zwei grosse Tokajer vom Jahrgang 1957. Mehr süss geht fast nicht. Noch besser aber auch fast nicht ...
BORDEAUX 1982 & CO! Die Würze ist der Frucht gewichen. Ein "moderner Jahrgang" ist immer noch in Hochform. Warten lohnt sich fast nicht mehr. Aber der Genuss ist immer noch auf hohem Niveau ...
CHATEAU GRUAUD-LAROSE - IM DUTZEND BILLIGER! Wenn jeder etwas beisteuert, werden Weinabend enicht nur erschwinglich sondern mitunter gratis. Ein weiniger Abend mit Gänseleber und Weinhuhn ...
EINUNDZWANZIG MAGNUMFLASCHEN IM SEMPACHERHOF! Das Schlussbouquet nach vielen Aufführungen. Höhepunkte; Zieregg 2007, Knoll 1991, Montrose 2001, Margaux 1996, Figeac 1998 und Yquem 1983 ...
KELLERGENUSS MIT DER ENDZIFFER 3! Die Höhepunkte; 1993 Riesling Kellerberg Knoll, 1983 Lynch Bages, 2003 Montrose, 2003 Haut-Brion, 1983 Rieussec. Feines Essen und gute Weine bei Gabriels im Keller ...
FÜNFZIG MAL 1990 RUND UM BAD RAGAZ! Ein ganzes Wochenende voller Perlen mit dem Besten vom Besten. Alle Premiers, Pétrus, Lafleur, Trotanoy, ein paar Kalfornier, Sassicaia und viele Sauternes ...
WIESENSCHWEIN UND BORDEAUXWEIN! Eine sehr gut Kombination, um mit Freunden einen runden Geburstag zu feiern. Genauer; vierzig Freunde und zehn Doppelmagnums ...
BORDEAUX 1998 AUS DEM MEDOC! Zwölf tolle Crus aus den Appellationen Saint-Estèphe, Pauillac, Saint-Julien und Margaux. Alle Premier Grand Crus. Der beste von allen; Château Lafite-Rothschild ...
BORDEAUX 1989 FÜR DIE SCHLUSS-GALA IM SEMPACHERHOF! Mit vielen Grossflaschen. Höhepunkte; Château Lafite-Rothschild, Château Latour. Überraschnungen; Monbrison und Chasse-Spleen. Tischwein; eine Melchiorflasche ...
ALTE BORDEAUX-WEINE IN ESCHENBACH! Das Risko mit alten Flaschen und das Flaschenglück, wenns funktioniert. Höhepunkte, 1929 Duhart, 1937 Clos Fourtet, 1959 Malartic-Lagraviere ...
MONTRACHET, POMMARD, CHAMBERTIN & CO! Ein Burgunderabend mit allen Facetten im Sempacherhof. Von 1933 (Romanée-St.Vivant) bis 2013 Meursault. ZWei Weine mit 20/20-Punkten ...
CHÂTEAU MONTROSE IM SEETAL! Auch im Luzerner Seetal gibt es gute Weine. Die Weissen sind besser als die Roten. Und die roten Weine bei weitem nicht so lagerfährig wie der Château Montrose ...
25 JAHRGÄNGE VON CHATEAU TROTANOY! Mit 1998 Comtes de Champagne von Taittinger, mit Toblers-Küche und Château Trotanoy vin 1949 bis 2010. Einen ganzen Sonntagnachmittag lang ...
SOCIANDO-MALLET; NEU TROISIEME CRU! Seit Jahrzehnten einer der zuverlässigsten Cru im Médoc ohne Adelstitel. Eine aktuelle Standortbestimmung mit den Jahrgängen 1995, 2005 und 2009 ...
SOCIANDO-MALLET; NEU TROISIEME CRU! Seit Jahrzehnten einer der zuverlässigsten Cru im Médoc ohne Adelstitel. Eine aktuelle Standortbestimmung mit den Jahrgängen 1995, 2005 und 2009 ...
GESTATTEN? BONER! ANJAN BONER! Ein Besuch beim wohl jüngsten Bündner Weinbaubetrieb. Seit 2007 produziert Anjan Boner in Malans eine recht breite Palette an tollen weissen und roten Weinen ...
FÜRSTLICHER PINOT NOIR AUS LIECHENTSTEIN! Besuch in der Hofkellerei im Ländle. Wir waren beeindruckt von den Chardonnays und auch von den Pinots. Besonders vom Herawingert 2019 ...
CHÂTEAU PAPE-CLEMENT UND COMPAGNIE! Ein wunderbarer Weinabend mit Philippe Magrez im Sempacherhof und 75 Gästen. Und dem sagenhaften 2015er mit 20-Punkten ...
VIEL RAUCH UM CHÂTEAU LAFITE-ROTHSCHILD! Wenn jeder eine Flasche aus seinem Keller mitbringt, wird so ein Event erschwinglich. Wenn jemand eine Jéroboam mitnimmt, gibt es Lafite richtig satt ...
Dies ist eine Aufzählung aller Gabriel-Artikel vom Jahr 2022 auf www.bxtotal.com
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